Gebäudeverzeichnis
Am Kressenbach 2 (PKN 101. Vorgängerbau im 2. Weltkrieg zerstört , ungefährer Standort)
Besitzerliste
- 1672 Hannß Hamprecht, 40 Jahre alt. Zu Eltershofen geboren. Von Hannß Seufferheld, Sieder, 1662 um 440 Gulden erkauft
- 1693 Hannß Caspar Hambrecht, der Sohn
- 1732 Hannß Michel Schirlins Hausfrau Catharina
- 1751 Heinrich Deininger
- 1770 Hannß Jerg Offenhäuser
- 1827 Georg Michael Offenhäuser (1795 - 1872) Bürger und Bäckermeister und Regina Catharina Egner (1801 - 1871) aus Uttenhofen. Heirat 1819
Das Haus wurde geteilt
Eine Hälfte 1865/66 noch einmal geteilt
Einen 4. Teil
- 1847 Georg Michael Offenhäuser (1795 - 1872) Bäckermeister und von 1817 bis 1823 Löwenwirt und Regina Catharina Egner (1801 - 1871) aus Uttenhofen.
- Johann Michael Friedrich (1814-1870 in Hall) Bäckermeister und Catharina Christina Friedrich geb. Offenhäuser (1826 - ausgewandert 1864 nach Amerika, nach einer freiwilligen Trennung des Ehepaares)
- 1865 dieselben
- 1869 Georg Friedrich Hafner, Bürger und Bäcker aus Hütten (1842 - 1904 in Ammertsweiler) aus Bäumlisfeld und in 1.Ehe mit Katharine Rosine Hafner (1850 -1882 in Ammertsweiler ) geb. Knapp aus Sanzenbach (mit lebenslangem Wohnrecht des Georg Michael Offenhäuser Eheleute belastet). Heirat 1970.
- 1872 Karl Wilhelm Ecker ( 1833 in Neuenbürg - ) Bürger und Bäcker aus Sulzdorf erkauft im ledigen Stand den Besitz und Rosine Ecker geb. Höckel ( 1831- 1895 in Bibersfeld) aus Uttenhofen. Heirat 1861
- 1895 Der Witwer Karl Ecker Alleineigentümer
- 1896 Karl Weber (1846 -1918 ) aus Maibach, Wagknecht Amtsträgerschaftsstraßenwärter und Katharine Weber ( 1848 -1918) geb. Drechsel aus Bibersfeld. Heirat 1874
Einen 4. Teil
- 1847 Johann Jakob Schwarz (1806 - 1970 in Münster bei Gaildorf) aus Hohnhardtsweiler und Magdalena Schwarz ( 1810 - ) aus Bibersfeld
- 1851/52 Johann Georg Churr (1820 -1867) aus Bibersfeld, Bürger und Bauer und Maria Barbara Churr geb. Heiner (1826 - 1898 in Michelfeld) aus Leoweiler/ Michelfeld
- 1869 dessen Witwe und die Kinder Johann Michael Churr, Mühlenbesitzer in Michelfeld, Barbara Kaiser geb. Churr in Lemberg, Wilhelm Churr Hirschwirt in Michelfeld.Die im gegenwärtigen Güterbuch enthaltenen Grundstücke sind gemeinschaftlich zu gleichen Teilen. Maria Barbara Churr heiratet in 2. Ehe den Ausdinger und Witwer Johann Michael Lober aus Michelfeld
- 1869 Johann Melchior Drechsel, Straßenwärter (1806 -1881) aus Lachweiler erkauft den Besitz und Rosina Barbara Drechsel geb. Brandstetter (1807-1884). Heirat 1830
Die andere Hälfte
- 1847 Johann Andreas Bauer, (1810 - 1898) Schuhmacher aus Eltershofen (später Hausgenosse mit Johann Frey, Taglöhner) und Christina Barbara Bauer geb. Gräter (1818-1872) aus Veinau. Heirat 1839
- 1853 Johann Auer Rothgerber zu Hall ½ ( J.A.Bauer kauft PKN 18, heute Am Kressenbach 9)
- 1853 Johann Georg Churr, kauft die Hälfte
Beschreibungen
- 1672 ein Guth. Dabei ein Gemeinderecht, ein Haus, eine Scheuer = 1818 ein Schweineställein, ein Schöpfbronnen, ein Hofraithung
- 1827 Wohnhaus (8a) Scheuer, Holzschopf (8b), Hofraum beim Haus, Hofraum bei dem Holzschopf Andreas Bauer Scheuer/Schweineställein allein, Scheuer Andreas Bauer und Johann Michael Friedrich, Holzschopf Georg Brenner
Den 4. Teil 1865/66 geteilt
- 1847 G.M. Offenhäuser : den 4. Teil an einem 2-stöckiges Wohnhaus (PKN 8) im Zehntgässler, neben Johann Andreas Bauer, Taglöhner. Die Hälfte Hofraithe beim Haus, einen Anteil an einem auf Bauers befindlichen Brunnen, Gemüsegarten vor dem Haus.
- Johann Michael Friedrich, der Schwiegersohn
- Scheune 7b Ein Drittel an einer Scheuer(14,7 Ruthen) und Hofraum (8,2, Ruthen)
1866 Scheuer beim Haus von Georg Heiner erkauft 1872 von Georg Hafner erkauft 1896 Alleiniger Eigentum des Karl Ecker 1896 an Georg Maier, Schreiner für 1000 Gulden verkauft
Den 4. Teil
- 1847 Jakob Schwarz : den 4. Teil an einem 2-stöckigen Wohnhaus neben Schuhmacher Bauer, eine Scheuer beim Haus, die Hälfte an einer Hofraithe, den 8.Teil an einem Brunnen
- Haus, Hofraum, Brunnenanteil 1896 an Melchior Drechsel verkauft
Die andere Hälfte
1827 Johann Andreas Bauer: die Hälfte an einem 2-stöckigen Wohnhaus mit steinernem Fuß im Zehnt-Gäßle mit Bäcker Friedrich und Offenhäuser geteilt, eine 3-barrigte Scheuer (8b) neben dem Haus und Leonhard Churr Witwe, Hofraithe bei dem Wohnhaus (1853 an Johann Georg Churr verkauft), einen Teil an einem auf der Hofraithe befindlichen Brunnen
17.4.1945 Haus und Hof sind nach einem Bombenangriff zerstört worden. Ein Haus wurde wieder auf etwa dem gleichen Grundstück wieder aufgebaut. Die Scheune wurde nicht wieder aufgebaut. Ebenso der Hof der Zehendgaße 9 daneben.
An diesem Tag wurden in Bibersfeld 35 Wohnhäuser und 37 Scheunen zerstört
Besonderheiten
Bibersfeld 24.9.1871 Gerichts Register Hall Gerichtsregister Hall (StadtA Sig.52/1850)
Der 75 Jahre alte frühere Bäcker und Amtsbote Michael Offenhäuser hier, ließ heute Nachmittag um 1 Uhr in Folge heftigem Erstickungsanfalles den Rathssschreiber der hiesigen Gemeinde Reuß und die hiernach unterschriebenen 5 Zeugen zu sich in seine Wohnung und weil diese zu eng war in die Wohnstube des Melchior Drechsel im oberen Stockwerk gegen den Kressenbach bitten. Als wir hier in der drechselischen Wohnstube gegen den Kressenbach versammelt waren eröffnete er uns er fühle, daß er jeden Augenblick in Folge Erstickens seinem Tode entgegen gehe. Er habe sich daher entschloßen, darüber wie es nach seinem Ableben mit seinem noch geringen Nachlasse gehalten werden soll, eine letztwillige Verfügung zu treffen, er bitte uns daher Zeugen seines letzten Willens zu sein und derselben durch den Rathschreiber zu Papier bringen zu lassen.
Da uns Offenhäusser persönlich bekannt ist und wir denselben zwar schwach aber im vollen Besitze seiner Verstandskräfte fanden so erklärten wir uns bereit seinem Ansuchen zu entsprechen, worauf der mit verständlicher Stimme folgendes vortrug:
- Zu meinem Erben ernenne ich zwar meinen Sohn Georg Offenhäuser in Wien,
- meine Tochter Christine, Witwe des Steinhauers Wagner in Tiffen Ohio in Amerika und
- meinen Sohn Michael daselbst
Dieselben sollen aber zu ihrer Reise bereits empfangenen Vorschüße und sonstigen Summen welche mich dieselben kosteten, als Vermögens Empfang ansehen und daher von dem wenigen von 50 Gulden Geld und einiger unbedeutender Fahrniß nichts mehr erhalten dagegen soll das was nach Abzug meiner Krankheits und Beerdigungskosten übrig bleibt meinen 2 Enkelkindern Daniel Friedrich und Mine Friedrich, beide ledig, welche mich seit Jahren verpflegt als Entschädigung für geleistete Dienste zu halten. Meine Hinterlassenschaft beträgt nichts was meine Enkelkinder für geleisteten Dienst rechtlich an mich zu fordern haben, daher auch an eine Erbschaft von Seiten meiner 3 Kinder ohnedieß nicht gedacht werden könnte. Nachdem Vorstehends von dem Rathsschreiber in Gegenwart des Testierers der hiernach unterzeichneten Zeugen niedergeschrieben worden war, wurde dashalb dem Testierer deutlich vorgelesen und derselbe gefragt ob das Niedergeschriebene ganz seinem Willen gemäß abefaßt sey, worauf er dieß bejahte. Hierauf wurde der Testierer noch weiter gefragt, ob er zu Aufrichtung dieser seines letzten Willens von niemand gezwungen, ungebührlich überredet, oder hinterführt worden sey, worauf er diese Frage bestimmt verneinte, mit der Versicherung, es sey dies sein letzter wohlüberlegter Wille, so bitte man möchte denselben zu Papier bringen, nach seinem Tode eröffnen und vollziehen. Weibsbeibringen Liegenschaft: Die vorhandene Liegenschaft soll als während der Ehe erworben betrachtet werden, und daher hier einkommen.
Kraft seiner Unterschrift Johann Georg Offenhäuser ( Unterschrift)
Die Zeugen wurden hierauf erinnert gegenwärtige Verhandlung eingedenk zu sein, worauf dieselbe hiermit beurkundet wird. Bibersfeld am Vierundzwanzigsten September Eintausend acht hundert siebzig ein, Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr, in ununterbrochener Handlung
Rathsschreiber Reuß, Zeugen :Georg Heiner, Michael Drechsel, Georg Setzer, Michael Göller, Georg Kolb
(Interessant ist bei den Siegeln, dass 1. Das Wappensiegel der Gemeinde Bibersfeld eine Ährengarbe zeigt, und dass 2. Zwei der 5 Zeugen entliehene Siegel benutzt haben: Michael Göller und Michael Drechsel. Georg Heiner, Georg Setzer und Georg Kolb hatten eigene.
Armuthsurkunde von Georg Michael Offenhäuser Witwer hier seit 29.8.1871
Bibersfeld Gerichtsbezirk Hall Geschehen am 29.8.1872 Anwesend Amtsnotar Uhland, Schultheiß Reuß, Waisenrichter Doller, Waisenrichter Heiner
Georg Michael Offenhäuser Bäcker und Witwer hier. Gestorben am 5. Juni 1872 Gesetzliche Erben sind
- Georg Leonhard Offenhäuser in Wien ansässig, ohne daß eine nähere Adresse bekannt wäre
- Die Tochter Catharina Christina mit dem +Johan Michael Friederich Bäcker hier verehelicht gewesen, ist anno 1864 nach Amerika gereist mit ihrem ältesten Sohn Gottlieb Kasper Daniel Michael
Der Aufenthalt von beiden ist nicht bekannt. Ein weiterer Sohn dieser Tochter Daniel Friederich geb. am 12.12.1845 soll bei einem Handelsgärtner in Heilbronn in Diensten stehen. Eine Tochter derselben Catherine Wilhelmine Friederich geb. am 6.8.1851 befindet sich in Stuttgart im Dienst bei wem ist nicht bekannt.
3. Der Sohn Georg Michael Offenhäuser ist anno 1858 nach Amerika und soll dort verstorben sein.
Die Verlassenschaft des Verstorbenen bestand nur in einiger Fahrniß von geringem Wert welche die beiden Enkel Daniel und Catharine Wilhelmine, die nach dem Tod des Großvaters einige Tage anwesend waren zur Hand nahmen, veräußerten und davon die Kosten der Beerdigung bezahlten. Jetzt ist an Verlassenschaft lediglich nichts mehr vorhanden und deshalb Armuths-Urkunde auszustellen.
Quellen
- Orddentliche Beschreibung der Güetter, Lehen und Eigenstücke im Bibersfelder Marckung Renovator-Buch von Biberßfeld betreffend die Lehengüter - Besitzer 1672 ( Stadtarchiv:4/1682) S.245
- Grund: oder Saal=Buch über das Dorf Bibersfeld, gemessen und beschrieben 1703 ( Stadtarchiv:4/1685) Nr.71
- Kirchenbücher der Kirchengemeinden Bibersfeld und Hall, Familienregister
- Güterbuch 52/ 3623 Nr. 43 und Güterbuch 52/3627 Nr. 88
- Stadtarchiv 52 / 1208, Zubringers Inventur von Michael Friedrich Bäckermeister und Christine geb. Offenhäuser vom 3. Merz - 1842. April – 1844
- Auszüge aus „Bibersfeld -Geschichte eines Dorfes im Rosengarten und seiner Teilort“ S. 477 /S.478/ S. 479
- Kirchenbücher Bibersfeld
- Gerichtsregister Hall (StadtA Sig.52/1850)