Häuserlexikon Bibersfeld – Primärkataster-Nr.

Krebenweg 3



Besitzerliste

  • 1672 Simon Kübler - bei 46 Jahr alt in der Roten Steige geboren - vor 20 Jahren öd und wüst von seinem Altvatter Kübler um 200 Gulden erkauft - ein halbes Gut. Dabei Leonhard Hannß Hainer Hauptmann den anderen Theil
  • 1693 Kübler noch selber - Witwer
  • 1710 Michel Kübler
  • 1719 Jerg Feuchter
  • 1722 Adam Nagel
  • 1781 Heinrich Deuninger
  • 1791 Eva Margaretha Rögerin - Witwe von Michael Röger
  • 1813 Maria Magdalena Rögerin
  • 1827 Johann Michael Offenhäuser
  • 1847 Georg Jeremias Glessing Schreinermeister (1812-1898) und Rosina Margarethe geb. Wörner aus Bibersfeld in I. Ehe (1822-1847, Heirat 1844) und Maria Catharina Barbara geb. Vogelmann aus Gottwollshausen (1820 - 1867)
  • 1898 Glessing Friedrich Schreiner in Rieden und Regina Glessing geb. Sanwald in 1. Ehe seit 1873 haben den Nachlaß des verstorbenen Georg Jeremais Glessing übernommen

 

Simon Kübler den anderen Teil

  • 1672 Leonhard Hainer - 51 Jahre alt, 1621 zu Bibersfeld geboren - vor 18 Jahren 1554 das halbe Gut von Hanns Feuchter erkauft.
  • 1693 Leonhard Hainers Witwe
  • 1700 Jerg Hainer der Sohn
  • 1730 Leohard Hainer, der Sohn
  • 1751 Johann Michael Hainer
  • 1787 Johann Georg Hainer

Befunde aus Bauakten

  • 1672 ein halb Gemeinderecht, ein neuerbaut Haus, ein halbe Scheune, eine geringe Hofraithung, eine Tränkgruben. Leonhard Hannß Hainer Haubtmann den anderen Theil
  • 1827 Wohnhaus, Scheuer, Hofraum mit Parzellennummer 71, gemeinschaftlicher Hofraum bei der Parzelle Nr. 84
  • 1847 ein 2-stöckiges Wohnhaus, eine 3-barrigte Scheuer beim Haus, eine Hofraithe um die Gebäude, eine auf des Besitzers Hofraithe befindlichen Brunnen
  • 1847 hat Glessing eine Teil des Hofraums zur Teilung des Gebäudes 11 a (Griesheimer) abgegeben und an einem Teil desselben einen Gemüsegarten Nr. 11/87 und zum Land Nr.84 angelegt

     

Besonderheiten

Die Schreinerei Glessing in Bibersfeld ein Bericht von Karl-Heinz Wüstner vom Rößler Verein Untermünkheim

Die Schreinerfamilie Glesseing war ursprünglich in Untermünkheim beheimatet, wo sie bedeutende Handwerksmeister hervorbrachte. Noch heute ist in Rieden , südlich von Schwäbisch Hall gelegen, ein Zweig der Familie ansässig. Ein Schreiner von dort, Georg Jeremias Glessing (1812-1898) heiratet 1844 nach Bibersfeld , wo er sich eine Schreinerwerkstatt einrichtete. Einige seiner Möbelsstücke bezeichnet der Meister Georg Jeremias Glessing mit seinem Namen und dem Herkunftsort Bibersfeld. Zum einen trägt ein doppeltüriger Kleiderkasten, der 1981 in einem Münchner Kunstauktionshaus  versteigert wurde, seine Signatur. Zum anderen richtete er auf einem Hochzeitsschrank von 1843 eine Glückwunschadresse in Versform an das Brautpaar. Die Reime unterschrieb er mit Namen und seinem Wirkungsort. Auf diese Weise kennen wir jetzt seine Malmotive, die Eigenart seiner Pinselschrift und wir wissen um bauliche Besonderheiten seiner Möbel. Zu letzteren zählt die Verwendung von kassettierten Feldern auf den Türen von Schränken und Tresuren. Oft sind in die Kassettenfelder mit feinem Pinselstrich Blütenkränze und naive Engelsfiguren eingemalt. Lasierend  aufgetragenen Rosenblüten wirken sehr plastisch, wobei die einzelnen Blütenblätter ihre äußere Form durch eine dünne, schwarze Umrisslinie erhalten. Auffälligstes Merkmal seiner Aussteuermöbel sind jedoch gereimte Sprüche, die der Meister wohl selbst dichtete, und deren Sinngehalt auf den Besteller oder den Verwendungszweck des Möbelstücks abhob. Die mehrzeiligen Verse können gewissermaßen als Markenzeichen des Schreiners Georg Jeremias Glessing betrachtet werden. Andere Malelemente jedoch zeigen die deutliche Nähe zu Johann Michael Rößler. Ebenso wie Rößler verwendete Glessing Ganzfiguren von Bauer und Bäuerin oder Lebensbaum, Früchtekorb und Vogelmotive.         

Quellen

  • Ordentliche Beschreibung der Güetter, Lehen und Eigenstücke im Bibersfelder Marckung Renovator-Buch von Biberßfeld betreffend die Lehengüter - Besitzer 1672         Stadtarchiv:4/1682 S.192
  • Grund: oder Saal=Buch über das Dorf Bibersfeld, gemessen und beschrieben 1703 Nr. 86
  • Landratsamt Schwäbisch Hall, Vermessungsamt, Primärkataster für Bibersfeld (Kopie im Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Signatur S01/1809)703
  • Ergänzungsband Primärkataster für Bibersfeld 1828/1840
  • Rössler Museum Untermünkeim
  • Stadtarchiv SHA 52/3619 Nr.99