Gebäudeverzeichnis
Am Schuppach 5 - Ehem. Gasthaus "Schuppachburg"
Primärkatasternummer: 235
Besitzer: 1827
Rück, Johann Baltas, Bierbrauers Witwe
Besitzerliste
Das Haus bildete zusammen mit dem Gebäude Am Schuppach 7 (PKN 234) eine Einheit.
1717 bewohnte dieses Gebäude samt Anbau Johann Wilhelm Haspel, Mitglied des Inneren Rates, der es um 800 Gulden gekauft hatte.
Am 1. September 1760 ging das Anwesen an vier Handelsleute (Friedrich Ludwig Andreae, Johann Friedrich Gräter, Johann Jacob von Olnhausen und Friedrich Jacob Bölz). Der Kaufpreis betrug 1.100 Gulden.
Am 18. März 1779 erwarb Ludwig Peter Gräter, Actuarius, das Haus um 1.050 Gulden.
Gräter verkaufte das Anbäule (Am Schuppach 7) an Joseph Nicolaus Schmidt (s. Am Schuppach 7), behelt aber wohl das Haupthaus bis 1804.
Am 7. März 1804 erwarb Johann David Reiz um 4.850 Gulden Haus und Anbau, am 31. Januar 1810 Johann Balthas Rück.
1827: Rück, Johann Baltas, Bierbrauers Witwe
1858: Das gesamte Anwesen mit zugehörigen Gebäuden wird von Bierbrauer Georg Michael Rück an den Sohn Johann Georg Albrecht Rück veräußert. Der Verkäufer behält sich ein Wohn- und Ausdingrecht vor (s. Kaufbuch 1858, Bl. 139b).
1860: Nach dem Tod Rücks am 7. Juni 1860 geht der gesamte Besitzkomplex an seine Witwe Caroline geb. Renner.
1861: Caroline Rück geb. Renner, die Witwe des Johann Georg Albrecht Rück, verkauft am 1. November 1861 die Immobilien ihres bereits 1860 verstorbenen Ehemannes. darunter das Wohnhaus mit Bierbrauerei am Schuppach (PKN 235), das "zur Scheuer eingerichtete Faß- und Bendhaus" (PKN 234, heute Am Schuppach 7), die Hälfte an einem weiteren Haus (PKN 228, Am Markt 12, Nebengebäude "Adelshof") sowie das neu erbaute Anwesen an der Crailsheimer Straße (später PKN 974, Crailsheimer Straße 44), mit weiteren Grundstücken und einer umfangreichen Fahrnis an Brauereigeräten und Wirtschaftsausstattung für 14.000 Gulden an Julius Friedrich Unkel, Bierbrauer in Hall. Das Datum des Besitzübergang wird auf spätestens 15. November 1861 festgelegt.
1862: Julius Friedrich Unkel verkauft das Gebäude, das Nebengebäude PKN 234 sowie den Anteil an der Scheuer PKN 228a an Carl Kunz (s. Güterbuch XIV, S. 405, Kaufbuch S. 103).
In den Adressbüchern genannte Besitzer und Bewohner
1886: als Besitzer genannt: Karl Kunz, Bierbrauerei [Anschrift: "Schuppachstraße 235"]
Mieter/Mitbewohner: -
1890: als Besitzerin genannt: Karl Kunz, Bierbrauers Witwe
Mieter/Mitbewohner: -
1894: als Besitzerin genannt: Karl Kunz, Bierbrauers Witwe
Mieter/Mitbewohner: Wilhelm Kunz jun., Bierbrauer
1901: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Brauerei und Wirtschaft [neue Anschrift: "Schuppachstraße 5"]
Mieter/Mitbewohner: Karoline Kunz, Witwe
1906: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauereibesitzer
Mieter/Mitbewohner: Karoline Kunz, Bierbrauereibesitzers-Witwe
1910: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauereibesitzer
Mieter/Mitbewohner: Karoline Muth, Witwe u. Privatiere
1920: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauereibesitzer
Mieter/Mitbewohner: Karoline Muth, Privatierin
1928: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauer und Gastwirt
Mieter/Mitbewohner: Anna Muth, Rentnerin; Marie Muth, Rentnerin
1932: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauereibesitzer, Wirtschaft und Brauerei zur Schuppachburg
Mieter/Mitbewohner: Klara Kunz; Anna Muth, Rentnerin; Marie Muth, Rentnerin
1938: als Besitzer genannt: Wilhelm Kunz, Bierbrauereibesitzer [neue Anschrift: "Am Schuppach 5"]
Mieter/Mitbewohner: Klara Kunz; Fritz Hannemann, Wirt zur "Schuppachburg"; Paula Steiner, Bedienung
1956: [Besitzer nicht genannt]: Friedrich Hannemann, Gastwirt "Zur Schuppachburg"; Maria Hannemann, Hausfrau; Klara Kunz; Käthe Nickel, Schneiderin; Norbert Raaz, Architekt u. Ingenieur
Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 13,4 Ruten, 2 Oekonomiegebäude mit 4 und 4,8 Ruten, Hof in 2 Teilen mit 12,3, insgesamt 34,5 Ruten Fläche
1861 (Verkauf an Unkel): "Ein dreistokiges Wohnhaus in der Schuppach, neben der Oberförsters Wohnung, mit gewölbtem Keller und steinernem Stok, mit Bierbrauerey Einrichtung, die Wand gegen den vorderen Hofraum des Forstamts Gebäudes darf nie zu einem Fenster oder Laden Öffnung aufgebrochen werden."
"erbaut um 1750 als Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Brauereieinrichtung" (Registratur Stadtarchiv 19 28 01 Am Schuppach 5)
Stadtbefestigung der Kernstadt, wohl um 1156 bis ca. 1250. Teil der Sachgesamtheit "Stadtbefestigung" - siehe Am Markt 14. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Besonderheiten
Am Donnerstag, dem 11. Juni 2009, kam es im Dachgeschoss des Hauses zu einem Brand in einer Küche, der einen Schaden von rund 50.000 Euro anrichtete.
Quellen
Archivalien:
- StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 68V-R
- 19/836 (Güterbuch 11), S. 363ff
- 19/1030 (Kaufbuch 11, 1862-1863), Bl. 173r
Literatur:
- Haller Tagblatt v. 13.6.2009, S. 17 (Brand)