Gebäudeverzeichnis

Bahnhofstraße 16/1 - Gartenhaus

Adresse: Bahnhofstraße 16/1
Primärkatasternummer: keine
Besitzer: 1827


Besitzerliste

1717: Der Stadtschreibereiadjunkt Johann Peter Hezel verkauft am 12. April 1717 einen Baum- und Grasgarten vor dem Riedener Tor für 240 Gulden an Maria Elisabetha Huzelsieder, Ehefrau des Weißgerbers Johann Jacob Huzelsieder, und ihre drei Kinder.

1724: Maria Elisabetha Huzelsieder verkauft den Garten für 226 Gulden an den Barbierer Leonhard Friedrich Groß.

1762: Maria Catharina Brey geb. Groß, Tochter des Leonhard Friedrich Groß und Ehefrau des Hans Jörg Brey, verkauft den Garten für 280 Gulden an Johann Jakob Lorenz Thieringer, "candidatus medicinae" und "physicus extraordinarius".

1779: Der Haalmeister Johann Friedrich Dötschmann erwirbt den Garten für 250 Gulden.

1796: Johann Friedrich Dötschmann verkauft den Garten für 600 Gulden an den Haalmeister Johann Georg Groß.

1807: Der Bäcker Johann Friedrich David Mayer erwirbt den Garten für 600 Gulden.

1817: Der Garten geht zusammen mit einem Nachbargrundstück für 1.250 Gulden an den Bijouteriefabrikanten Christian Friedrich Majer.

1836: Christian Friedrich Majer verkauft die beiden Gärten an den Kurfüstenwirt Friedrich Österlin.

1844: Der Bäcker Christian Bühler erwirbt den Besitzkomplex.

1855: Der Kaufmann Christian Friedrich Bär kauft die Gärten, nach seinem Tod gehen die Grundstücke an den zweiten Ehemann seiner Witwe, Carl Obermüller.

1860: Der Besitz wird durch den Gärtner Johann Lorenz Schmieg erworben.

1885: Der inzwischen (1865) teilweise überbaute Garten wird für 17.000 Mark an den Sohn und Handelsgärtner Christoph Schmieg verkauft.

Befunde aus Bauforschung

Vermutlich um 1780 durch Haalmeister Johann Friedrich Dötschmann erbaut. 2 Stockwerke, etwa 20 qm Grundfläche. Erdgeschoss war ursprünglich offen und diente als Unterstellplatz,

Beschreibungen

Das zweigeschossige Fachwerkgebäude mit Walmdach ist ein Gartenhaus des 18. Jh. Erhöht über der Bahnhofstraße zeigt das Gebäude einen Bautyp, welcher im 17./18.Jh. in Schwäbisch Hall zur Landschaft vor den Mauern der Stadt gehörte. Über fast quadratischem Grundriss zwei Stockwerke mit profiliertem Vorstoß. Gemeinsam mit den Gartenhäusern in den Ackeranlagen und vor dem Weiler Tor stellt dieses Bauwerk ein typisches Beispiel einer beliebten Bauaufgabe in Hall im 17./18. Jh. dar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 107)

 

Bahnhofstraße 16/1 (Flst.Nr. 0-286). Gartenhaus, zweigeschossiges Fachwerkgebäude, Walmdach, 18. Jahrhundert. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Quellen

Literatur

  • A. Maisch: "...indem die Stadt von mehreren hübschen Gartenanlagen umgeben ist". Gärten und Gartenhäuser in Hall vom 17. bis ins 19. Jahrhundert, in: A.Bedal, I. Fehle (Hrsgg.): HausGEschichten. Bauen und Wohnen im alten Hall und seiner Katharinenvorstadt (Kataloge des Hällisch-Fränkischen Museums, Bd. 8), Sigmaringen 1994, S. 211-228, hier S. 211ff