Gebäudeverzeichnis

Blendstatt 6/2 - heute überbaut durch Blendstatt 6 (Blendstatthalle)

Adresse: Blendstatt 6/2
Primärkatasternummer: 254
Besitzer: 1827
Kittel, Johann Georg, Bäcker


Besitzerliste

1827: Kittel, Johann Georg, Bäcker

1864/66: neu erbaut durch Adlerwirt Rudoph Ackermann.

1876: Verkauft an Posthalter und Lammwirt Reinhold Schlagenhauff.

1928: Als Besitzer genannt: Konditor und Kaufmann Robert Ost.

Befunde aus Bauakten

1864/66: Churfürstenwirt Liebler, Glasermeister Bauer, Grünerbaumwirt Reuß, Adlerwirt Ackermann und Posthalter Commerell planen den Neubau einer gemeinsamen Scheuer an Stelle der fünf alten Scheuern PKN 253-257. Verwirklicht wird jedoch nur der südliche Flügel durch Ackermann und Commerell. Das spätere Gebäude 6/2 gehört Ackermann. Laut Bauakten ist der Umbau auf 1866, laut Güterbuch auf 1864 datiert.

1928: Der Kaufmann und Konditor lässt die Scheuer in eine zweistöckige Garage umbauen, in der 21 Autos Platz finden sollen. Die Zufahrt zur unteren Etage erfolgt vom Lindach her, zur oberen Etage von der Grabenstraße aus. Neben anderen Änderungen wird eine neue Decke eingezogen.

1953: Robert Ost lässt eine in das Dachgeschoss führende Treppe einbauen und eine Tür in die Fassade zur Grabenstraße einbrechen.

1960: Robert Ost lässt Umbauarbeiten ausführen, die der Unterbringung des Geschäfts "Möbel Bohn" dienen.

1962/63: Einbau einer Ölheizung und eines Kamins.

1971/73: Die Firma Möbel Bohn dehnt ihre Lager-, Verkaufs- und Büroflächen mittels verschiedener Umbauten auf das Nebenhaus 6/1 aus.

1980: Die Firma Möbel-Bohn plant einen weiteren Umbau des Gebäudes, der jedoch nicht mehr verwirklicht wird.

1984: Nach Erwerb durch die Stadt Schwäbisch Hall abgerissen.

Beschreibungen

1827: Scheune mit 20,1 Ruten, Hof 6,3 Ruten, insgesamt 26,4 Ruten Grundfläche in der Blendstadt

1868: "Gebäude 2 A, 13 qm VIII 254 eine 3barnige Scheuer mit Wagenremise in der Blendstatt neben Posthalter Commerell und Grünbaumwirth Reuß ... 1864 neu erbaut und 2,9' Weg von der Stadtgemeinde erkauft. 1868 eingetragen. Der Besizer der Nachbarscheuer Nr. 255 (dermale nG. Wirth) hat die Verpflichtung, für jeden Schaden aufzukommen, der in folge Anlegung eines Eiskellers bei jener Scheuer der oben beschriebenen Scheuer Nr. 254 geschehen sollte." (Güterbuch 19/827)

Besonderheiten

Nummerierung

Die genaue Nummerierung der beiden zusammengebauten Scheunen PKN 254 und 255 schwankt immer wieder:

  • 1900 hatte PKN 254 die Nr. 6/2, PKN 253 die Nr. 6/1.
  • 1935 hat PKN 253 die Nr. 6
  • 1938 hat PKN 254 die Nr. 6/1, bei dem entsprechenden Plan ist jedoch notiert: "jetzt 6/2"
  • 1976 hat PKN 254 die Nr. 6/2, PKN 253 die Nr. 6/1
  • 1979 sind auf einem anderen Lageplan PKN 254 mit der Nr. 6/1 und PKN 253 mit der Nr. 6 eingezeichnet. Offenbar ist man durch ein Versehen wieder auf die bis zu den 1930er Jahren gebräuchliche Nummerierung zurückgekommen.

Auch in weiteren Plänen und Schreiben bis zum Abbruch 1984 variieren die Nummerierungen, was immer wieder zu Verwechslungen geführt hat. Für das Häuserlexikon wurde die Nummerierung PKN 253 = Blendstatt 6/1, PKN 254 = Blendstatt 6/2 gewählt.

Quellen

Archivalien:

  • StadtA SHA 19/827 (Güterbuch), S. 255; 27/12 (Bauakten)