Gebäudeverzeichnis

Crailsheimer Straße 23 (früher: 23/1) - Gemeindezentrum der Siebenten Tags-Adventisten, früher Wohnhaus

Adresse: Crailsheimer Straße 23 (früher: 23/1)
Primärkatasternummer: keine
Besitzer: 1827
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Besitzerliste

1898: Friedrich Präuninger, Schlosser. Besitzer des Grundstückes Parzelle 653/1. Darauf erstellt er zunächst eine Remise mit Stallung der Größe 12 x 5 m.

1902: unter dem gleichem Besitzer wird die erst vier Jahre zuvor erstellte Remise mit Stallung  zu einem Wohnhaus mit 11,5 x 8,20 Meter umgebaut.

1928: Josephine Christine Präuninger, Witwe, wohnt selbst im Haus Nr. 23.

1938: Verkauf an Hermann Sommer (*03.04.1873, +26.05.1961), zunächst Kutscher und später Chauffeur von Oberamtsarzt Dr. Dürr und  Marie Sommer, geb. Dinkel (*28.06.1878, +07.01.1979) aus Zottishofen.

1959: Hermann Wendt, kaufmännischer Angestellter.

1994: Voranfrage durch den Süddeutschen Bauverein der Siebenten-Tags- Adventisten.

2003 Abriss.

2005 Baubeginn eines Gemeindezentrums der Siebenten Tags-Adventisten.

 

Ergänzungen aus den Adressbüchern:

Adress- und Geschäftshandbuch von 1910 (StadtA 1808 BZ)
     Crailsheimer Straße 23
     Besitzer: Präuninger, Friedrich, Schlosser
     Bewohner: Humm, Josefine, Privatiere; Volz, Elise, Privatiere; Seydel, Kurt, Lehramtkandidat; Gölkel, Emil, Buchhalter; Teuffel, Rudolf, Gymnasiallehrer; Eggstein, Marie, Verkäuferin.

Adress- und Geschäftshandbuch von 1920 (StadtA 2949 BZ)
      Besitzer: Präuninger, Friedrich, Schlosser
      Bewohner: Humm, Josefine, Kassiers-Witwe; Pregizer, Hans, Oberreallehrer; Weeber, Sophie, Privatierin; Weeber, Anna, Privatierin; Bückle, Dr., Eugen, Oberreallehrer.

Adress- und Geschäftshandbuch von 1928 (StadtA 3528 BZ)
     Besitzer: Präuninger, Christine
     Bewohner: Humm, Josefine, Buchhalterswitwe; Pregizer, Hans, Studienrat; Weeber, Sofie, Kinderlehrerin a.D.; Weeber, Anna, Rentnerin.

Aus weiteren Akten:
      Bewohner: 1953: Winkler, Margarete, Hausfrau; 1987: Wuttke, Werner. 

Befunde aus Bauakten

Im Jahr 1898 erstellt Friedrich Präuninger eine Remise mit Stallung 12 x 5 Meter, auch genutzt als Scheuer in Ergänzung zu seinem auf demselben Grundstück im Jahr 1892 erstellten Wohngebäude (siehe Crailsheimer Straße 23).

1902 wird diese Remise unter dem gleichem Besitzer zu einem Wohnhaus mit 11,5 x 8,20 Meter umgebaut .

Im selben Jahr Bauantrag für einen Holzschuppen als Ersatz für die Remise/Scheune. Der Holzschuppen soll die Maße 7,0 m lang, 4,0 m breit und einschließlich Dach 4,5 m hoch haben. Die Außenwände werden auf Pfähle gesetzt, aus leichtem Riegelfachwerk erstellt und außen mit Latten verschalt, das Dach noch mit Ziegeln eingedeckt (Plan und Zeichnung vorhanden).

Der Besitzer wohnt selbst im ursprünglichen Gebäude Haus Nr. 23 auf Parzelle 653/1.

1903 Gesuch eines Anbaues an den Holzschuppen als Hühnerstall und Werkstätte.

1946 Erweiterung des bestehenden Holzschuppens durch einen Anbau. Bauherr ist Hermann Sommer.

1959 Antrag zum Bau eines Hühnerstalles und einer Wellblechgarage durch Herrn Wendt. Herr Wendt ist Schwerkriegsgeschädigter.

1960 Hermann Wendt als neuer Besitzer beantragt den Anbau einer festen Garage. (2 Mal Planzeichnungen vorhanden, ebenso ein Lageplan).

1972 Hermann Wendt möchte sein Grundstück verkleinern und bietet den größeren Teil der Stadt Hall zum Verkauf an.

1975 Hermann Wendt beantragt eine Baugenehmigung für Schallschutzfenster auf der Ost-, West-, und Südseite seines Hauses. Die Garage soll mit einer Glaswand versehen werden, so dass die Dachterrasse, die sich auf der Garage befindet, lärmgeschützt ist (Planzeichnungen und Fotos vorhanden).

1986 Änderung der Heizungsanlage. Einbau einer Ölheizung und damit verbunden ein Antrag auf Reduzierung des Kaminquerschnitts.

Beschreibungen

Im Jahr 1898 erstellt der Schlosser Friedrich Präuninger in seinem Garten neben seinem 1892 gebauten Wohnhaus eine Remise mit Stallung. Die Maße betragen 12 m x 5 m. "Die Umfassungswände des Stalles sind aus aus gemauertem, auf Sockel ruhendem Riegelfachwerk, während diejenigen der Remise aus Riegelfachwerk unter Lattenverschlag bestehen. - Die Dachvorsprünge sind 0,40 m. Das Dach wird mit gewöhnlichen Ziegeln eingedeckt."

Bereits 4 Jahre später, im Jahr 1902, beantragt Friedrich Präuninger den Umbau des Remise- und Stallgebäudes zu einem Wohnhaus mit den Maßen 11,5 x 8,20 Meter. Ein Lageplan vom gleichen Jahr zeigt die Gebäudesituation auf dem Grundstück und in der Nachbarschaft.

Besonderheiten

1953: Eine Frau Margarete Winkler, Hausfrau, betreibt in dem Haus einen Vertrieb, Beratung und Verstellung von Dr. Weisse Dauerdosen. Sie will einen Hinweis auf ihr Geschäft in dem etwas von der Straße entfernt gelegenen Haus geben, indem sie an einem bestehenden Mast an der Crailsheimer Straße ein Werbe-Emailschild anbringt. Auf dem Mast steht: "Mil. Sub Post, Schw. Hall, Bus Post, By order of Sub. Post Comm."

Quellen

Archivalien:

  • Stadtarchiv Schwäb. Hall 18/5768 (Beibringensinventar von Friedrich Präuninger); 27/297 (Bauakten)
  • Vermessungsamt Schwäbisch Hall, Mess- und Urkundenbuch Bd. 8, S. 45; Bd. 9, S. 199; Ergänzungsband I, S. 162; Fortführungsband 5a, S. 2103/S. 2105; Fortführungsband 6, S. 183, Fortführungsband 8, S. 44/S. 55; Fortführungsband 9, S. 198f.; Ergänzungsbrouillon, S. 44.

Literatur:

  • K.-H. Wüstner: Hausforschung Schwäbisch Hall: Crailsheimer Straße 23 und Crailsheimer Straße 23/1, Manuskr., 2007, 12 S. (Bibl. StadtA So 8339)