Gebäudeverzeichnis

1912: Erbaut durch die Diakonissenanstalt als "Schwachsinnigenheim"

1935: Zu Ehren von Pfarrer Gottlob Weißer, Leiter der Diakonissenanstalt 1899-1930, in "Gottlob-Weißer-Haus" umbenannt.

1940: Am 22. November 1940 durch NSDAP-Kreisleiter Otto Bosch für die "Volksdeutsche Mittelstelle" beschlagnahmt, die dort ab Anfang 1941 Baltendeutsche unterbringt, die aufgrund eines Vertrages zwischen dem Deutschen Reich und der UdSSR ihre Heimat verlassen haben.

1942: Nach dem Ende der Belegung mit Baltendeutschen wird im Gottlob-Weißer-Haus am 20. Mai 1942 eine "Lehrerbildungsanstalt" eröffnet.

1945: Rückgabe des Gebäudes an die Diakonnissenanstalt am 28. Januar 1945. Die Lehrerbildungsanstalt wurde zuvor (11. Februar 1945) evakuiert. Nach Großaltdorf verlegte Restklassen lösen sich um April 1945 wieder auf.

"Das Diakonissenkrankenhaus in Schwäbisch Hall wurde 1881 auf Initiative des Pfarrers Faulhaber (damals Reiseprediger der südwestdeutschen Konferenz für Innere Mission in Stuttgart) als erste Diakonissenanstalt im württembergischen Frankenland gegründet.  [...] Die Bedeutung dieser Anstalt unterstreicht auch die Tatsache, daß auch die nachfolgenden Bauten nach Entwürfen bekannter Stuttgarter Architekten entstanden: 1912 das Gottlob-Weißer-Haus von Bihl und Wolz (in Stuttgart neben dem Warenhaus Tietz und Verwaltungsgebäuden auch Krankenhausbauten, in Hall von ihnen die Gewerbeschule), ein neubarocker Bau, geprägt durch Mittel- und Seitenrisalite sowie Mansarddach; [...] Die überregionale Bedeutung der Diakonissenanstalt und die Beispielhaftigkeit der Objekte fürdie Krankenhausarchitektur im letzten Viertel des 19. und ersten Viertel des 20. Jh. belegen das öffentliche Interesse an ihrer Erhaltung aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen." (aus: Liste der Kulturdenkmale, Stand 12/1982)

Am Mutterhaus 3, Diakoniestraße 9, 14, Stammhausstraße 4, 6 (Flst.Nr. 0-530/5, 0-530/6, 0-531/3). Diakonissenanstalt, Neurenaissancebau von 1881, Rustika-Erdgeschoss, Mittel- und Eckrisaliten. (Sachgesamtheit) § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Literatur:

• Liste der Kulturdenkmale. Stand 12/1982. Ms., S. 75-76