Gebäudeverzeichnis

Haalstraße 11

Adresse: Haalstraße 11
Primärkatasternummer: 196
Besitzer: 1827
Schönmann, Georg Friedrich, Siedmeisters Witwe


Besitzerliste

Das Gebäude bildete vor dem Stadtbrand mit dem Haus Haalstraße 13 ein Gebäude. Haalstraße 11 wurde als der untere Teil bezeichnet.

Er gehörte 1717 der Witwe des Haalmeisters Johann David Hornung, die es an ihre Tochter bzw. deren Ehemann Johann Peter Löchner, Haalmeister, vererbte.

1729-1731 gab es Streitigkeiten zwischen der Witwe Hornung und ihrem Bruder und Nachbarn Johann Andreas Schmid wegen einer gemeinsamen Wand (StadtA Schwäb. Hall 10/426)

1752 kaufte Johann Georg Groß, Haalmeister, das Haus von der Vormundschaft der Löchnerschen Kinder für 800 Gulden (8. August 1752).

1788 gingen zwei Drittel des Gebäudes an Friedrich Adam Lehenhardt, Metzger (für 1.000 Gulden), ein Drittel wurde an Georg Friedrich Groß, Salzsieder, damals noch ledig, für 600 Gulden verkauft.

 

Am 22. April 1796 kaufte Susanna Maria Groß, die Witwe des Georg Peter Groß, Ausschussers im Haal, zwei Drittel des Hauses für 1.500 Gulden. Georg Friedrich Groß, der Besitzer des anderen Hausdrittels, war der Sohn dieser Witwe und besaß nach deren Tod dann das ganze Haus.

 

Am 19. Juli 1815 schließlich ging das ganze Haus an Georg Friedrich Schönmann, Siedmeister. (StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 314V)

Befunde aus Bauforschung

Das Haus hat zwei Keller. Keller 1 ist ein Tonnengewölbekeller, der quer zur straßenseitigen Hausfassade angelegt wurde. In Keller 1 haben sich Teile eines Steinbaus erhalten, dessen Grundriss sich rekonstruieren lässt und dem heutigen Kellergrundriss entspricht. Das Mauerwerk wird auf das 12./13. Jh. datiert. In der straßenseitigen Kellerwand befinden sich u.a. Reste eines Rundbogengewändes. Das Kellergewölbe stammt aus dem 18. Jh. und dürfte mit dem Neubau des Hauses nach 1728 zusammen hängen.
Keller 2 ist ein wohl im 20. Jh. entstandener Flachkeller, der in der westlichen Kellerwand jedoch ebenfalls Mauerwerk des 12./13. Jh. aufweist.
Vgl. Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg.

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 13,4 Ruten, Schweinestall 1,4 und Hof mit 16,3 Ruten, insgesamt 30,8 Ruten beim Schlachthaus

Das dreigeschossige Fachwerkwohnhaus in Ecklage erhielt sein äußeres Erscheinungsbild in den Obergeschossen im 18. Jh. Im Erdgeschoss sind Reste des 18. Jh. zwei Holztürgewände. Die Obergeschosse zeigen zwei schwache Vorstöße, geohrte Fensterrahmung, konstruktives Fachwerk und reich geschnitzte Eckständer (mit Spuren der originalen Bemalung). Das Dachgeschoss wird von markanten Zwerchhäusern gegliedert mit aufwändig geschnitzten Eckständern. Eine gemalte Balkendecke ist Teil der ursprünglichen Innengestaltung des nach dem Stadtbrand von 1728 erbauten Wohnhauses, welches zu den aufwändiger ausgestatteten barocken Fachwerkgebäuden Halls zu zählen ist. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 209)

 

Haalstraße 11 (Flst.Nr. 0-98/2). Dreigeschossiges Fachwerk-Wohnhaus. Schwache Vorstöße im Obergeschoss, geohrte Fensterrahmung, konstruktives Fachwerk, reich geschnitzte Eckständer. Dachgeschoss mit markanten Zwerchhäusern, aufwändig geschnitzte Eckständer. Gemalte Balkendecke. 18. Jahrhundert (im Keller staufisches Mauerwerk). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)