Gebäudeverzeichnis

Haalstraße 13

Adresse: Haalstraße 13
Primärkatasternummer: 197
Besitzer: 1827
Scherer, Friedrich Wilhelm, Seifensieder


Besitzerliste

Dieses Haus bildete ursprünglich mit dem Gebäude Haalstraße 11 eine Einheit. Haalstraße 13 wurde als der obere Teil bezeichnet. Erst nach dem Stadtbrand 1728 verselbstständigten sich die Gebäudeteile.

 

1717 gehörte dieser Hausteil Johann Andreas Schmid, damals Salzsieder, später Haalmeister, dem Schwager des Besitzers der anderen Haushälfte Johann David Hornung.

 

1729-1731 gab es eine Auseinandersetzung zwischen Schmid und seiner Schwester, der Witwe Hornung, wegen einer gemeinsamen Wand zwischen ihren beiden neu erbauten Häusern. (StadtA Schwäb. Hall 10/426).

 

Am 19. März 1746 verkauften die Erben des Schmid ihr Haus an Georg Andreas Stigler, Hausmetzger, für 1.110 Gulden (Kaufvertrag v. 5. Juli 1746). Am 5. Januar 1769 erwarb es Stiglers Witwe Juliana Catharina für 1.100 Gulden aus der Erbmasse. Die Witwe ehelichte in zweiter Ehe Georg Andreas Seckel, Gassenwirt. Seckel kaufte am 10. August 1782 die Schildwirtschaftsgerechtigkeit zur Rose von Sattler Gronbach für 300 Gulden.

 

Andreas David Reiz, Waffenschmied, kaufte am 31. August 1797 das Haus mitsamt der Wirtschaftsgerechtigkeit zur Rose für 3.800 Gulden.

Am 25. April 1800 ging das Haus ohne die Wirtschaftsgerechtigkeit für 3.600 fl an Andreas Peter Holch, Seifensieder, der zudem von seiner Nachbarin Groß einen Platz zur Erbauung einer Werkstätte eintauschte. (StadtA Schwäb. Hall 4/763, fol. 60R-61V).

 

Zwischen 1782 und 1800 wurde also in diesem Gebäude die Gaststätte zur "Rose" betrieben.

 

Am 16. November 1824 ging das Haus an Friedrich Wilhelm Scherer, Seifensieder, für 3.000 Gulden. (StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 314R und 314b V)

Befunde aus Bauforschung

Keller aus dem 20. Jahrhundert. (StadtA Schwäb. Hall BF 189)

Der nicht an der Straße, sondern unter dem hinteren Hausteil gelegene Gewölbekeller wird in seiner jetztigen Form dem 18./20. Jh zugeordnet, enthält aber wie das Nebengebäude Nr. 11 Mauerwerksreste eines aus dem 11./12. Jh. stammenden, romanischen Bauwerks. Sie stammen zumindest teilweise wohl von demselben Komplex.
Vgl. Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg.

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 13,8 Ruten, Oekonomiegebäude 3 Ruten, Werkstatt 7,9 und Hof 15,1 Ruten, insgesamt 39,8 Ruten beim Schlachthaus

Das nach dem Stadtbrand von 1728 erbaute dreigeschossige, traufständige Fachwerkwohnhaus zeigt mit der holzgerahmten Eingangstür, den beiden schwachen Vorstößen, den geohrten Obergeschossfenstern, dem konstruktiven Fachwerk, dem kräftig profilierten hölzernen Traufgesims und dem Zwerchhaus (ebenfalls geohrte Fensterrahmung) das gut überlieferte äußere Erscheinungsbild eines barocken Haller Fachwerkwohngebäudes. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 210)

 

Haalstraße 13 (Flst.Nr. 0-98/4). Dreigeschossiges, traufständiges Fachwerk-Wohnhaus, mit holzgerahmter Eingangstür. Schwache Vorstöße, geohrte Obergeschossfenster, konstruktives Fachwerk, profiliertes Traufgesims, Zwerchhaus. Nach Stadtbrand von 1728. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)