Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

Am Markt 7 - Bürgertrinkstube / ehem. Oberamt

Adresse: Am Markt 7
Primärkatasternummer: 223
Besitzer: 1827
Das K. Kameralamt Oberamtey Gebäude, Wohnhaus


Besitzerliste

1802/03: Durch den württembergischen Staat zur Einrichtung des kgl. Oberamts übernommen.

1827: Das Königl. Kameralamt Oberamt

1945-1958: Sitz des US Military Gouvernment für Stadt und Landkreis Schwäbisch Hall.

ab 1958: wieder Sitz des Landratsamts Schwäbisch Hall.

1977: Das Land Baden-Württemberg verkauft die beiden zusammengebauten Häuser Am Markt 7und 8  an die Stadt Schwäbisch Hall. Der Kaufvertrag mit gleichzeitiger Auflassung wird am 13.12.1977 notariell beurkundet. Die Unterzeichnung des Vertrags hat bereits am 23.11.1977 bzw. 05.12.1977 statt gefunden. Der Kaufpreis beläuft sich auf insgesamt 600.000 DM.

Haustafel

Der Stadtbrand 1728 verheerte auch große Teile des Marktplatzes. Die Stadtherren richteten sich neben dem neuen Rathaus ihre Ratstrinkstube ein. Seit der Übernahme der Stadt durch Württemberg residierte hier der Oberamtmann und später der Landrat mit seinen Verwaltungsbeamten und setzte Stuttgarter Beschlüsse um. Heute arbeiten unter barocken Stuckdecken städtische Mitarbeiter.

Befunde aus Bauforschung

1893: Das Kameralamt lässt im Haus die bestehende, in einem Kellergewölbe befindliche Abtrittgrube umbauen und einen Entleerungsschacht zur Straße anlegen.

1909: Nach dem Erwerb des Nachbarhauses Am Markt 8 durch den württembergischen Staat zur Erweiterung des Oberamts finden Baumaßnahmen zur Verbindung der beiden Häuser statt. Unter anderem soll auf dem Dach eine Plattform von ca. 6 x 4 m entstehen, um die  beiden Dachböden zu verbinden. In diesem Zusammenhang kommt es zu baulichen Veränderungen an beiden Dachboden. In allen Stockwerken werden Durchgänge zwischen den beiden Häusern geschaffen, neue Türen angelegt und Zwischenwände teilweise entfernt.

1933: Erstellung eines neuen Kamins.

1934: Aufführung eines Doppelkamins zur Beheizung des Baderaums in der Wohnung im Obergeschoss.

1939: Der Beitrag für de nAnschluss an die städtische Kanalisation wird auf 33,85 RM festgelegt.

1943: Planungen für den Bau von Luftschutzstollen zwischen den Kellern des Rathauses, und dem Gebäude Am Markt 7-8 und von dort in den Keller des damaligen Polizeigebäudes Am Markt 9 (heute: Egenhaus) oder Marktstraße 2 (ehem. Engel-Apotheke). Ob und in welcher Form diese Pläne umgesetzt worden sind, ist nicht genau bekannt.

1964: Verhandlungen zwischen Stadt und Kreis wegen einer Sanierung der Außentreppe des Landratsamts.

1977: Das Staatliche Hochbauamt und Landrat Biser geben Planungen zum Neuaufbau der Außentreppe zum Markt hin sowie einer Renovierung des Dachs bekannt. Planungen zur Erneuerung der Treppe gibt es seit 1972.

2004: Umfangreiche Umbauten im Erdgeschoss und Dachgeschoss im Zusammenhang mit der Nutzung als Büros.

Beschreibungen

Ehem. Bürgertrinkstube, dann Oberamt (s. auch Am Markt 8); barocker Putzbau mit Sandsteingliederung, 1728.

1827: Wohnhaus mit 28,5 Ruten und  Hof vor dem Haus mit 3 Ruten Auf dem Markt

Eingetragen ins Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg seit 08.10.1925. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale der Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 68)

 

Am Markt 7, 8 (Flst.Nr. 0-49, 0-49/1). Ehem. Bürgertrinkstube, später Oberamt. Barocker Putzbau, Sandsteingliederung, nach 1728. § 28 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Quellen

Literatur:

  • Grube, Walter: Barocke Amtshäuser in Baden-Württemberg. Hrsg. vom Landkreistag Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 48

Archivalien:

  • Baurechtsamt SHA, Bauakten Am Markt 7-8