Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

Am Schuppach 1 - Stadtpalais

Adresse: Am Schuppach 1
Primärkatasternummer: 240
Besitzer: 1827
Ackermann, Johann Ludwig, Bäcker


Besitzerliste

1702: Seite fehlt

1717: Redlinger, Georg Melchior, Bäcker

1721: Ackermann, Christoph Ulrich (Ludwig?) und Maria Agnes Redlinger

1767: Ackermann, Christoph Ulrich, Bäcker

1782: Ackermann, Georg Peter, Bäcker

1796: Ackermann, Johann Ludwig, Bäcker

1827: Ackermann, Johann Ludwig, Bäcker

1840: Die Witwe von Stadtrat Ackermann verkauft das Haus an Georg Leicht, Lammwirt.

1874 verkauft der Lammwirt Georg Leicht das Haus an W.G. Weller in Bologna. Weller ist verheiratet mit Wilhelmine geb. Zoller.

1875: Weller verkauft das Anwesen an Georg Gehring, Bäcker.

1875: Georg Gehring, früherer Wirt zur Traube (Marktstraße 17) erhält die Genehmigung zum Betreiben einer Gastwirtschaft im Haus "Oehringer Straße 240".

1877: Georg Gehring verkauft das Haus an Ernst Müller, Wirt zum Württemberger Hof.

1885: Müller verkauft an Gottlieb Vogel, Ökonom und Wirt.

1890: Gottlieb Vogel verkauft an Ferdinand Hasenmajer, Wirt zum Württemberger Hof.

1894: Ferdinand Hasenmajer verkauft das Haus an Eberhard Blezinger, Apotheker und Gemeinderat.

1897: Auf Ableben der Witwe, Blezinger, Maria geb. Christmann auf die drei Kinder: Hildegard Müller, geb. Blezinger, Ulm; Dr. Theodor Blezinger, Hall; Dr. Eduard Blezinger, Cannstatt

1898: Die Oberamtssparkasse Hall erwirbt das Haus für 45.000 Mark. Der Oberamtssparkassier/Obermatspfleger Friedrich Krumrey wohnte schon 1890 im zweiten Stock. Die Sparkassengeschäfte betrieb er vor 1894 wohl in seiner Wohnung, denn so lange schient die Gastwirtschaft im Erdgeschoss bestanden zu haben.

1910: Wanner, Karl, Kfm. Besitzer (wohnt nicht im Haus), darin wohnhaft Magun, Max, Dentist, Krönlein, Margarete, Modistin, Magun, Eva, Privatiere

1920: Magun, Max, Dentist; Krönlein, Margarete, Modistin

1950: Magun, Margarete, Wtwe; Schano, Sonja, Dr.Zahnärztin

Haustafel

Nach dem Stadtbrand 1728 erstand wie Phönix aus der Asche dieses aufwändig gestaltete barocke Stadtpalais. Auch wenn es einen Massivbau vortäuscht, so ist es doch in den Obergeschossen ganz konventionell aus Fachwerk konstruiert. Bei der Sanierung 1988 erhielt es einen modernen Anbau, geplant vom Haller Architekten Wolfgang Kuhn. Die Keramikplatten gestaltete die Werkstatt Heckmann aus Schwäbisch Hall.

Befunde aus Bauakten

1894: Einrichtung der Abtritte im I.und II. Stock mit neuer Röhrenleitung und Anschluss an die bestehende Abtrittsgrube;

1906: Umsetzen des Blechschutzdaches an den ehemaligen Stall der Oberamtspflege

1912: Erstellung eines massiven Benzinbehälters im Hofraum zur Aufbewahrung von Benzinflaschen

1921: Ersatz von 4 EG-Fenstern durch 2 Schaufenster

1926 Waschküche an Stelle von Fenstern ein Tor ausbrechen

1937: Ablehnung der Anbringung eines Glasschildes auf dem Pilaster für Werbung Gaststätte Schuppachburg durch das Landesdenkmalamt Stuttgart

1949: Umbau 1. Obergeschoss und Dachgeschoss Ansicht Ost

1958: Balkonveränderung mit neuer Flachdachabdeckung

1964: mech.Abwasserungsanlage; Einrichtung einer Heizöl-Anlage mit Aufstellung von 4 Batterie-Heizöl-Anlage mit je 1000 Ltr

1973: Einbau einer Garage

Beschreibungen

Ehem.Stadtpalais, barocker Putzbau mit Sandsteingliederung, Walmdach, Portalgewände, bez. 1730. Eingetragen ins Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg seit 08.10.1925. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S.  85)

 

Am Schuppach 1 (Flst.Nr. 0-90/2). Ehem. Stadtpalais, barocker Putzbau, Sandsteingliederung, Walmdach, Portalgewände, bez. 1730. § 28. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Ein 3-stockiges Wohnhaus mit steinernem Stock und gewölbtem Keller mit Holz- und Kohlenmagazin, im Hintergebäude mit Keller, ein 2stockiger Wohnhaus-Anbau, Chaisen-Remise, 49qm gepflasterter Hofraum mit Tor neben dem Haus, Stützmauer nordöstlich; insges. 3 A 59qm Von der Schuppach neben Carl Canz, Metzger und dem Forstamtsgebäude.

1894: Von Hasenmayer, Ferdinand an Blezinger, Ehrhardt um 38.000 Mark verkauft,

1898: Von Blezinger Erben an Oberamtssparkasse Hall um 45.000 Mark verkauft.

Besonderheiten

Hausinschrift

C.U.A.                                          M.A.A.

1728                                            1730

[Christof Ulrich Ackermann]         [Maria Agnes Ackermann (geb. Redlinger)]

ab 1842 vermerkt:

Die Stützmauer gegen das Forstamts-Gebäude ist hälftig zu unterhalten.

Auf Verlangen ist das gegen den Hof des Forstamtsgebäudes gehende Fenster zu vergittern. Bezüglich dieses Fensters wird festgestellt, dass ein Recht auf Luft und Licht dem Bauenden nicht zusteht noch erwächst.

1894: Kaufvertrag Hasenmayer:Blezinger: Käufer Blezinger behält sich Nachsuche um Wirtschafts-Konzession zum Betrieb einer Wirtschaft in seitherigem Umfang, vor.

Ebda.: Der Brandschaden von 1894 wird von Käufer und Verkäufer je hälftig bezahlt.

Ebda.: insbesondere die Faßlager bleiben im Gebäude

Quellen

Archivalien:

 

  • StadtA SHA 4/881 (Unterpfandsbuch 1717/18); 4/1545 (Häuserbuch 1712); 4/1547 (Häuserbuch 1767); 4/1547a (Häuserbuch 1782); 18/8597 (Ehe- und Erbvertrag des Wilhelm Klemm, 1897); 19/828 (Güterbuch 3); 19/838 (Güterbuch 13); 19/1023 (Kaufbuch 1844/46); 19/1042 (Kaufbuch 1877); 19/1058 (Kaufbuch 1894); 19/1062 (Kaufbuch 1898); 21/1849 (Erlaubnis zum Gaststättenbetrieb Gasthaus "Zur Traube", 1875-1949)