Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

Blendstatt 46 - Stadtmauerteil

Adresse: Blendstatt 46
Primärkatasternummer: 328
Besitzer: 1827
Wieland, Johann Adam, Fuhrmann


Besitzerliste

1591/92: Ab 1591/92 wird in den nach einer Lücke ab 1581/82 wieder einsetzenden Beetlisten (Bürgersteuerlisten) Simon Friedrich aufgeführt, dessen Erben die sehr wahrscheinlich mit dem heutigen Haus Blendstatt 46 identifizierbare "Behausung" dann 1616 verkaufen (s. unten). Er hat diese demzufolge offenbar zwischen 1581/82 und 1591/92 erworben, vermutlich nach dem Erwerb des Bürgerrechts 1589. Ein genaueres Datum des Kaufs sowie ein möglicher Vorbesitzer lassen sich aufgrund der großen Lücke in den Beetlisten nicht erkennen. Ab 1591/92 ist Simon Friedrich zwischen Michel Trechsel ("von Enßlingen") und Balthas Grossen Wittib in der Rubrik "Blendstatt und Seümarckht" genannt, ab 1607/08 zwischen Michel Trechsels Wittib und Balthas Grossen Wittib, schließlich ab 1609/10 zwischen M. Jacob Lockhorn (= Lackorn ?) und Balthas Grossen Wittib. Letztmals erwähnt wird Simon Friderich in der Beetliste von 1615/16 zwischen Georg Klotz und Joß Raich (oder: Rauch) in der Rubrik "Zum Gelbinger Thor". Der dort neben dem Namen angebrachte Vermerk "ist vernachstüert" deutet darauf, dass die Erbschaft bzw. der Erlös aus ihrem Verkauf nach seinem Tod von den überwiegend außerhalb wohnenden Erben aus der Stadt gebracht wurde, wofür die "Nachsteuer" anfiel (4/1895, Bl. 29v).
Simon Friedrich stammte aus Gailenkirchen, wo er 1584 als Inhaber eines Hofes genannt wird (H01/1334). Er wurde 1589 in das Bürgerrecht der Reichsstadt Schwäbisch Hall aufgenommen (Wunder/Lenckner Nr. 2448). Am 31. Mai 1597 ging Simon Friedrich, "Burger alhie in Gelwinger Gassen", seine vermutlich zweite Ehe mit Margaretha, der Witwe des Lienhard Seuter von Wackershofen ein (2/45, S. 15). Kinder sind aus dieser Ehe nicht bekannt, bei den zahlreichen in der Inventur genannten Erben könnte es sich um Kinder und Enkel, aber auch andere Verwandte gehandelt haben. "Margaretha, Simon Friderichs ehel[iche] Hausfrau, hinder der Bländtstatt wohnhafft", starb am 5. Februar 1611 (2/69, S. 32), für Simon Friedrich selbst war kein Todesdatum zu ermitteln, er muss jedoch vor dem 26. April 1615 gestorben sein, da an diesem Tag die Verteilung seines Nachlasses durchgeführt wurde. Neben dem Haus in der Gelbinger Gasse besaß er einen Garten sowie ein Viertel Weinberg und Krautbeet im "Weppach" (Wettbach) (14/0351). 

1616: Die Erben des Simon Friderich, namentlich Bartel Friderich und Lienhard Thaidigsmann, beide zu Geislingen, verkaufen am 6. Mai 1616 eine Behausung hinter der Blendstatt zwischen der Witwe des Balthas Groß und Joß Rauch an Magdalena Koppenhöfer, die Witwe des Georg Koppenhöfer, Ziegler im Langenfeld. Die genannten Anlieger machen eine Übereinstimmung mit dem heutigen Haus Blendstatt 46 sehr wahrscheinlich (4/656, Bl. 74r-v).  Offenbar ist Magdalena Koppenhöfer mit "Magdalena Hoffmannin" identisch, die laut Inventur das "Hauß in Gelbinger Gassen" auf Petri Cathedra (22. Februar) anno 1616 für 200 bar bezahlte Gulden erworben hat (14/0351). Genauere biografische Daten zu Magdalena Koppenhöfer sind nicht auffindbar. 

1627: Magdalena Koppenhöfer verkauft ihr Haus in der Blendstatt, gelegen zwischen Joß Rauch und Gabriel Rupps Witwe, für 212 Gulden und 15 Schilling an den Seiler Wilhelm Funck (1583-1638) (4/656, Bl. 109r). Wilhelm Funk, Sohn des aus Neuenstadt am Kocher stammenden Uhrmachers Martin Funk, erlernte das Seilerhandwerk und verehelichte sich  1609 mit Magdalene Rößler (1581-1634). Von den fünf Kindern erreichten ein Sohn (Kaspar, *1615) und eine Tochter (Ursula, *1610) das Erwachsenenalter. Magdalena Funck starb am 23. September 1634, vielleicht ein Opfer der damals grassierenden Pest. Wilhelm Funck war  "in seinem Christenthumb eyfferig" und vor seinen Tod am 6. Juli 1638 "ein gantzes Jahr ... zimlich baufällig" (altersschwach) (Ancestry, S27). 

1638: Das Haus kommt vermutlich nach dem Tod des am 6. Juli 1638 verstorbenen Seilers Wilhelm Funck als Erbe an dessen Sohn Caspar Funck (1615-1676) (Ancestry, S27).  Caspar Funck erlernte das väterliche Seilerhandwerk, wanderte acht Jahre und schloss 1639 seine erste Ehe mit Ursula Grau geb. Sinzig (1602-1649), der Witwe des Jakob Grau. Von den vier Kindern aus dieser Ehe erreichte keines das Erwachsenenalter. Nach dem Tod seiner ersten Frau schloss er 1649 eine zweite Ehe mit der aus Hohenstadt am Kocher stammenden Marie Fleischmann geb. Scherer (1605-1674), der Witwe des Schneiders Hans Fleischmann aus Rückertshausen, die drei Stiefkinder mit in die Ehe brachte. Das Paar hatte einen gemeinsamen Sohn (Johann Caspar, *1645). In den letzten Lebensjahren Caspar Funcks ließen offenbar seine Geisteskräfte nach, denn er wurde schließlich "wegen seines Kopfs Unrichtigkeit und besorgender Gefahr" in das Hospital aufgenommen, wo er am 1. Juli 1676 starb (Ancestry). 

1676: Caspar Funk, Bürger und Seiler, verkauft seine Behausung und Hofreite in der Gelbinger Gasse, gelegen zwischen dem Maurer Michel Rößler und Katarina, Witwe des Schuhmachers Endres Weidenbacher, laut einem am 13. Mai 1676 eingetragenen Kaufvertrag für 160 Gulden an Michel Dierolf (oder: Dürolf), (um 1637-1691) Pfahlbürger daselbst (4/662, Bl.  31v). Martin Dierolf ("Dürolff"), gewesener Pfahlbürger und letztlich Spitalpfründner, war 24 Jahre mit seiner Ehefrau Anna Maria "ohne Leibeserben" verheiratet und ist im April 1691 "an dem Seitenstechen" im Hospital verstorben (Ancestry).  

nach 1687: Das Haus kommt auf bislang noch unbekanne Weise von Michel Dierolf an Hans Caspar Hauschel aus Schönenberg, Bauer in Eltershofen, später Karrenmann in Schwäbisch Hall. Am 4. Juni 1687 lebt Hauschel noch in Eltershofen, da er an diesem Tag im Namen seiner Mutter Margaretha Hauschel in Schönenberg den bereits zweieinhalb Jahre früher erfolgten Verkauf des elterlichen Hofs am Peter Laun zu Schönenberg in das Kaufbuch eintragen lässt (4/666, Bl. 17r). Hauschel muss das Haus in der Gelbinger Gasse zwischen diesem Datum und dem 8. Januar 1694 (als er eine ererbte Restschuld aus dem Hofverkauf an den Kanzleiverwandten Johann Andreas Seyboth abtritt und als  "Beisitzer und Karrenmann allhier" bezeichnet wird, s. Nachtrag 4/666, Bl. 17r) erworben haben. Caspar Hauschel war ein Sohn des Leonhard Hauschel, Bauer in Schönenberg, und heiratete am 26. Januar 1669 in Eltershofen Anna Catharina Schübel, Tochter des dortigen Bauern Hermann Schübel (Ancestry). 

1694: Auf Anweisung des Magistrats wird ein "sehr eingegangenes Haus" in der Gelbinger Gasse zwischen Jörg Murr, Taglöhner, und Jörg Endres Romigs Scheuer, das dem "hinweggegangenen" Karrenmann Hans Caspar Hauschel gehört hat, am 23. Dezember 1695 für 160 Gulden an Hauschels Schwager Hans Joß Küstner in Wittighausen verkauft, der das Haus sogleich bauen und von Hausgenossen bewohnen lassen will. Der Käufer übernimmt die Schulden Hauschels und räumt "sein des verstorbenen Hauschels Kindern, Erben u[nd] drauf verwiesenen Creditorum" das Pfandrecht ein. Küstner, ein offenbar wohlhabender Bauer in Wittighausen (heute Gde. Untermünkheim), bewohnt das Haus demzufolge nicht selbst, sondern vermietet es (4/668, Bl. 203r). 

1717/18: Das Unterpfandsbuch nennt weiterhin Johann Joseph Küstner, Hauptmann zu Wittighausen, als Besitzer (4/1544,Bl. 589Bv). 

1728: Anna Catharina, die Witwe des Johann Joseph Küstner, Hauptmann zu Wittighausen, bringt ihren Besitz, darunter das Haus in der Blendstatt in Hall, offenbar in ihre zweite, am 27. Januar 1728 in Untermünkheim geschlossene Ehe mit Johann Adam Thier, lediger Bauer und hohenlohischer Untertan aus Gailenkirchen, ein (Ancestry).    

1729: Hans Adam Thier in Wittighausen verkauft 1729 die ihm durch die Eheschließung mit der Witwe des Johann Joseph Küstner zugefallene Behausung in der Blendstatt zwischen Baudiener Johann Jakob Weimar und Fuhrmann Ulrich Götz für 270 Gulden an den Bürger und Fuhrmann Georg Christoph [richtig: Christian] Welck (1703-1766). Der Käufer hat 200 Gulden bar zu erlegen und den Rest der Schuld bis 1736 abzutragen. Der Kaufvertrag wird erst am 1. August 1741 in das Kaufbuch eingetragen, gleichzeitig quittiert der Verkäufer den vollständigen Erhalt des Kaufpreises. Der Fuhrmann Georg Christian Welck war der Sohn eines Hausgenossen zu Gottwollshausen und lebte zunächst als Beisitzer, später als Bürger in der Reichsstadt Schwäbisch Hall. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er als Pfründner im Hospital (Ancestry, 4/681, Bl. 56v). 

1738: Georg Christian Welck bringt seinen Besitz in die am 9. August 1738 geschlossene Ehe mit der aus Grötzingen bei Durlach stammenden Regina Margaretha Barbara Maurer geb. Scheid (1698-1759) ein. Dieser war zuvor mit dem Beisitzer und spitalischen Fuhrknecht Johann Michael Maurer (1699-1738) verheiratet. Von fünf Kindern aus dieser ersten Ehe lebt noch eine Tochter (Euphrosine Margarethe, 1733-1791). Das Ehepaar Welck bleibt kinderlos bis auf ein 1742 tot geborenes "Söhnlein"(Ancestry). 

1746: Georg Christoph Welck  verkauft seine "bißhero innegehabt und ruhig beseßene Behaußung" in der Blendstatt zwischen Posthalter Weidner und sich selbst am 10. November 1746 für 380 Gulden an den Beisitzer Johann Georg Drescher. Vom Kaufpreis sind 300 Gulden bar zu entrichten, der Rest der Schuld ist bis 1749 abzutragen (4/682, Bl. 29r). 

1775: Das Umschlagsamt der Reichsstadt Hall verkauft am 15. November 1775 auf hochobrigkeitliche Verordnung hin das Haus des verschuldeten Fuhrmanns Hans Jörg Drescher (das heutige Haus Blendstatt 46), die mit 2 Schilling Gült behaftete Scheuer (das heutige Haus Blendstatt 44) sowie einen Acker "bei dem Schuelwasen" für 600 Gulden an dessen Bruder, den Bürger und Überreiter Conrad Drescher. Letzterer hat bis Weihnachten 100 Gulden bar zu bezahlen, weitere 500 Gulden sind den Kindern Hans Jörg Dreschers aus erster Ehe "als ein versichertes Capital" jährlich zu verzinsen (4/687, Bl. 355r).

1778: Conrad Drescher verkauft das 1775 zusammen mit dem Nachbarhaus (heute Blendstatt 44) aus der Konkursmasse seines Bruders erworbene Anwesen in der Gelbinger Gasse in der Blendstatt zwischen Johann Balthas Seiter und sich selbst am 23. März 1778 für 430 Gulden an den Beisitzer Johann Jacob Bölz. Dieser hat innerhalb von vier Wochen 100 Gulden, innerhalb eines Vierteljahres 300 Gulden und bis 1779 die restlichen 30 Gulden zu bezahlen. Das verkaufte Haus dient zusammen mit dem "Neben Hauß" als Sicherheit für 500 Gulden, die den Fuhrmann Hans Jörg Drescher'schen Kinder aus erster Ehe an Muttergut zustehen (4/687, S. 715).

1796: Der Schutzverwandte Johann Georg Reber erwirbt das Anwesen am 6. Juni 1796 für 400 Gulden. Ein Kaufvertrag existiert nicht mehr, da das Kaufbuch für dieses Jahr verloren gegangen ist (4/1544,Bl. 589Bv).

1810: Neuer Besitzer des Gebäudes wird der Seilermeister Jakob Ulrich Maier. Er kauft es am 11. Dezember 1810 für 500 Gulden (4/1544,Bl. 589Bv).

1812: Das Gebäude wird durch den Fuhrmann Johann Adam Wieland erworben (4/1547a, S. 391, 19/829, S. 132, s. a. Kaufbuch Bl. 295) 

1827: Laut Primärkataster ist der Fuhrmann Johann Adam Wieland immer noch der Besitzer des Hauses. 

1848: Nach dem Tod Johann Adam Wielands fällt das Haus an seinen Sohn, den Postillon Lorenz Wieland (19/829, S. 132).

1852: Das Haus wird an den Küblermeister Peter Bölz verkauft (19/829, S. 132, s. a. Kaufbuch Bl. 4v).

1854: Küblermeister Peter Bölz verkauft das Anwesen an den Frachtfuhrmann Michael Breitschwerd (19/838, S. 43, s.a. Kaufbuch Bl. 206)

1859: Johann Georg Breitschwerdt  aus Hessental und Conrad Breitschwerdt aus Eckartshausen erwerben das Haus gemeinsam aus der Gantmasse (Konkursmasse) des Fuhrmanns Michael Breitschwerd (19/838, S. 143, s.a. Kaufbuch Bl. 220). 

1862: Das Haus geht an die Friedrich Herterich'schen Eheleute aus Sülz (19/838, S. 143, s.a. Kaufbuch Bl. 268). 

1870: Das Haus wird erneut  verkauft, diesmal an den israelitischen Handelsmann Wilhelm Oppenheimer (19/839, Bl. 296, s.a. Kaufbuch 18, S. 1). 

1875: Auf Ableben der ersten Ehefrau des Wilhelm Oppenheimer verbleibt das Haus im ausschließlichen Besitz des Witwers und wird von diesem in seine 1876 geschlossene zweite Ehe mit Jette geb. Feldenheimer eingebracht (19/839, Bl. 296). 

1878: Wilhelm Oppenheimer verkauft das Haus an den Viehhalter Christian Kautter (19/841, S. 161 s.a. Kaufbuch 25, S. 170). 

1886: Christian Kautter sen. verkauft das Gebäude an seinen Sohn Christian Kautter jun. und dessen Ehefrau Katharine geb. Bayer (s.a. Kaufbuch 33, S. 217)

Umgeschrieben in das Grundbuchheft No. 690 am 22. Mai 1903

Befunde aus Bauforschung

1694: Laut einer Eintragung im Kaufbuch war das bislang dem Karrenmann Johann Kaspar Hauschel gehörende Haus "sehr eingegangen". Hauschels Schwager Johann Joseph Küstner in Wittighausen kaufte es am 23. Dezember 1694 und wollte es "sogleich bauen lassen" und von an "Hausgenossen" vermieten. Das Haus dürfte also um 1695 ganz oder teilweise neu erbaut worden sein (4/668, Bl. 203r).  

Beschreibungen

1616 (Verkauf an Magdalena Koppenhöfer): „Ihre Behausung hinder der Blendtstatt zwischen Balthas Grossen Wittibin und Joß Rauchen gelegen, gültfrey mit dem sondern Geding…“ [Text bricht ab] (4/656, Bl. 74r-v).

1626 (Verkauf an Wilhelm Funck): „ihr Behausung inn Gelbinger Gassen, zwischen Joß Rauchen und Gabriel Ruppen Wittibn gelegen, so frey aigen, mit dem sonderen Geding, daß er Kauffer oder seines Hauß Innhaber die uff beeden Seiten stehenden Winckhel, mit seinen Nachbarn, so offt es die Notturfft erforderdt, in wesentlichem Bau zu erhalten schuldig…“ (4/656, Bl. 109r). 

1676 (Verkauf an M. Dürolf): „seine Behaußung und Hoffraitin in Gelbinger Gassen, zwischen Michel Rößlern Maurern, und Catharina, Endres Weidenbachen S[elig] Schuchmachers Wittibin gelegen, mit allen derselben Zugehördten und Rechten, gültet pp. H[errn] Johann Michel Seufferheldten Handelsmann jährlich uff Georgii 1 fl ewigs Zinses, sonsten gantz gültfrey, ledig und aigen, mit dem sonderlichen Geding, daß d[er] Kauffer und seines Haußes Innhaber die uff beede Seiten stehende Winkel mit seinen Nachbarn, so offt es die Notdurfft erfordert, im wesentichen Bau zu erhalten schuldig sein sollen“ (4/662, Bl.  31v).

1694 (Verkauf an Johann Jos Küstner): „ist deß hinweggegangenen Karrenmannes Hannß Caspar Hauschels sein in Gelbingergaßen in d[er] Blendtstatt stehendes, sehr eingegangenes Hauß zwischen Hanß Jörg Murren, Taglöhners allda Behausung u[nd] Jörg Endreß Romigs deß E[ußeren] Rats Scheuren gelegen, so gültfrey, … gegen besagten Hauschels Schwagern  Hannß Joß Küstnern, Innwohnern zu Wittichausen u[nd] alle deßen erben, alß welcher es sogleich bauen laßen und mitt Haußgenoßen iedesmahls bewohnen laßen will …  verkaufflich überlaßen worden…“(4/668, Bl. 203r). 
Anm.: Die Scheune des Georg Andreas Romig (Gelbinger Gasse 74/1) liegt nicht direkt neben dem heutigen Haus Blendstatt 46. Offenbar ist dem Schreiber hier ein Irrtum unterlaufen. 

1729/1741 (Verkauf an G.C. Welck): „seine allhier inngehabte Behaußung in der Blendstatt, zw[ischen] Johann Jacob Waimers [= Weimars], Baudieners u[nd] Ulrich Götzen, Fuhrmanns Häußern gelegen,so güllt- und zinsfrey“ (4/681, Bl. 56v)

1746 (Verkauf an Johann Georg Drescher): „seine bißhero innegehabt und ruhig beseßene Behaußung in der Blendtstatt zwischen Posthalter Weidners erkauffter Weimar[ischen] und des Verkauffer Welckhen anjezo besizenden Schlenckischen Behaußung gelegen, so gült- und zinnsfrey“ (4/682, Bl. 29r)

1767 (Häuserbuch 1767) „1 Bewohnung, so neu erbaut, auf 2 Plätz“ (4/1547, S. 217). 

1746 (Verkauf an J.G. Drescher): „seine bißhero innegehabt und ruhig besessene Behaußung in der Blendtstatt zwischen Posthalter Weidners erkauffter Weinmar. und des Verkauffer Welcken anjetzo besitzender Schlenckischen (?) Behaußung gelegen,so gült- und zinsfrey..."

1778 (Verkauf an Johann Jakob Bölz): „Seine laut Kauf Protocolli vom 15ten Nov: 1775 aus seines Bruders und Fuhrmanns H[an]ß Jörg Dreschers Concurs Massa sub hasta erhaltenes, in Gelbinger Gaßen in der Blendstatt zwischen Johann Balthas Seuter und sein Dreschers Neben-Hauß gelegene, gültfreye Bewohnung .... Was die zwischen beeden Häußern laufende Rinnen anbelangt, so haben beederseitig Besizer solche gemenschafftl[ich] zu erhalten.“ (4/687, S. 715)

1827: Wohnhaus mit 10,9 Ruten Grundfläche

um 1840 (Güterbuch): „Gebäude 11,9 Rthn. IV. 328. Ein zweistokigtes Wohnhaus in der Blendstatt, neben Carl Hübsch u. Johann Wagner, mit gewölbtem Keller. B.V.A. 900fl.“ (19/829, S. 132)

Teil der mittelalterlichen Stadtmauer (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 118)

Quellen

Archivalien

  • StadtA Schwäb. Hall 2/45 (Ehebuch St. Michael 1596-1702), S. 15 (Ehe S. Friedrich - M. Seuter) 
  • StadtA Schwäb. Hall 2/69 (Totenbuch St. Michael, 1606-1634), S. 32 (Margaretha Friedrich) 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/656 (Kaufprotokoll 1601-1663), Bl. 74r-v  (Verkauf an M. Koppenhöfer)
  • StadtA Schwäb. Hall 4/656 (Kaufprotokoll 1601-1663), Bl. 109r (Verkauf an W. Funck), 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/662 (Kaufprotokoll 1663-1672), Bl.  31v (Verkauf an M. Dürolf) 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/666 (Kaufprotokoll 1697-1690), Bl.  17r (Verkauf Hof Hauschel Schönenberg) 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/668 (Kaufprotokoll 1694-1697), Bl.  203r (Verkauf an J. J. Küstner) 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/682 (Kaufbuch 1746-1751), Bl. 29r (Verkauf an J. G. Drescher)
  • StadtA Schwäb. Hall 4/681 (Kaufbuch 1740-1745), Bl. 56v (Verkauf an G. C. Welck)
  • StadtA Schwäb.Hall 4/687 (Kaufbuch 1773-1779), S. 355 (Verkauf an C. Drescher), S. 715 (Verkauf an J. J.Bölz) 
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte 1717/18), Bl. 589Bv
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1545 (Häuserbuch 1712), S. 233
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1547 (Häuserbuch 1767), S. 217
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1547a (Häuserbuch 1782), S. 391
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1884 - 4/1895 (Beetlisten 1581/82 - 1615/16)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/0351 (Inventur des Simon Friedrich, 1615) 
  • StadtA Schwäb. Hall 14/2877 (Inventur der Regina Margaretha Welck, 1759) 
  • StadtA Schwäb. Hall 19/829 (Güterbuch Bd. 4), S. 132 (J. A. Wieland u. J. L. Wieland)
  • StadtA Schwäb. Hall 19/838 (Güterbuch Bd. 13), S. 43 (P. Bölz), S. 143 (M. Breitschwerd)
  • StadtA Schwäb. Hall 19/839 (Güterbuch Bd. 14), S. 296 (F. Herterich / W. Oppenheimer) 
  • StadtA Schwäb. Hall 19/841 (Güterbuch Bd. 16), S. 161 (C. Kautter sen.) 
  • StadtA Schwäb. Hall 19/844 (Güterbuch Bd. 19), S. 21 (C. Kautter jun.) 
  • StadtA Schwäb. Hall S27 (Genealog. Kartei)
  • Ancestry.de: Württemberg, Germany, Lutheran Baptisms, Marriages, and Burials, 1500-1985
  • Ancestry.de: Schwäbisch Hall, Germany, Church Baptisms, Marriages, and Burials, 1559-1829

Literatur:

  • Gerd Wunder, Georg Lenckner: Die Bürgerschaft der Reichsstadt Hall 1395-1600 (Württembergische Geschichtsquellen; Bd. 25), Stuttgart 1956, S. 248, S. 2448 (Simon Friedrich)