Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

Gelbinger Gasse 68

Adresse: Gelbinger Gasse 68
Primärkatasternummer: 320
Besitzer
Goth, Lorenz Albrecht, Siebmacher; Dirolf, Johann Michael, Maurermeister


Besitzerliste

Häuserbücher:

1717: Georg David Lambert, Baudiener (1 Behausung)

dann geteilt: Obere Hälfte ging an Jörg Niclaus Reich, Tüncher, untere Hälfte an Niedt, Schreiner, dann an Andreas Gräther, Schutzverwandter. Dieser vertauschte seine Hälfte an Johann Adam Friedrich, Beisitzer. Diesem wiederum folgte sein Ehenachfolger Johann Friedrich Groß, Bäckerhandwerks.

untere Hälfte:

1767: Johann Adam Friedrich, Beisitzer, dann dessen Ehesuccessor Johann Friedrich Groß, Bäckerhandwerks (1/2 Behausung, untere Hälfte)

1780: Johann Friedrich Groß, Bäckerhandwerks, 1/2 Behausung

1786: Albrecht Lorenz Gothe, Siebmacher, 1/2 Behausung

obere Hälfte:

1767: Jörg Niclas Reich, Tüncher und Beisitzer, 1/2 Behausung, dem 1773 sein Sohn Jacob Friedrich Reich, Bürger und Tüncher, als Besitzer der Haushälfte (obere Hälfte) folgt.

1780: Jacob Friedrich Reich, Tüncher, 1/2 Behausung

1818: Michael Dürolf, Maurer, 1/2 Behausung

 

Unterpfandsbuch (4/1544, fol. 684b und 585)

1717 besitzt Georg David Lambert, Baudiener, das ganze Haus. Von ihm erbt es seine Witwe Maria Barbara. Am 24. Juni 1735 verkauft die Witwe Maria Barbara Lambert die Hälfte des Hauses an Georg David Gräter, Schuhmacher, für 150 fl. Es handelt sich um den unteren Teil des Hauses. Die obere Hälfte geht am 4. November 1743 an den Schwiegersohn der Witwe Lambert, Georg Niclas Reich, Tüncher (für 180 fl). Mit Datum vom 18. Oktober 1773 übernimmt dessen Sohn Jacob Friedrich Reich, Tüncher, diesen Hausteil (für 250 fl). Am 22. April 1818 wird diese obere Hälfte des Hauses an Johann Michael Dierolf, Maurer, verkauft (255 fl).

Der untere Teil des Hauses, der 1735 von Georg David Gräter erworben worden war, ging am 10. März 1747 in den Besitz von Michael Friedrich Nieth, Schreiner, über (für 210 fl). Am 29. Mai 1753 erwarb Andreas Gräter, Schutzverwandter, für 200 fl den Anteil Nieths. Am 21. Juni 1763 tauschte Johann Adam Friedrich diesen Hausteil ein. Am 4. Oktober 1786 fiel er an Johann Friedrich Groß, Bäcker, und wurde von ihm unter dem selben Datum an Georg Michael Hager, Leinenweber, für 450 fl verkauft. Am 25. Oktober 1786 nahm Albrecht Lorenz Goth, Bürger und Siebmacher, das bürgerliche Auslosungsrecht in Anspruch und trat an Stelle Hagers in den Kaufvertrag ein.

 

 

 

 

 

Primärkataster:

1827: Goth, Lorenz Albrecht, Siebmacher, zu 1/2, Dirolf, Johann Michael, Maurermeister, zu 1/2

Befunde aus Bauforschung

Gerüst dendrochronologisch datiert um 1360. (BF Lohrum/Bleyer)

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 10 Ruten Grundfläche in der Heilbronner Straße

Das giebelständige, zweigeschossige, verputzte Fachwerk-Wohnhaus mit dem tief gelegenen Erdgeschoss, den beiden Vorstößen, der Knagge im Obergeschoss und den Verblattungsspuren kann wohl ins 16. Jh. datiert werden. Damit gehört dieses Haus zu den wenigen noch überlieferten Dokumenten der mittelalterlichen Bebauungen der Gelbinger Vorstadt, verschont vom Stadtbrand des Jahres 1680. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 173)

 

Gelbinger Gasse 68 (Flst.Nr. 0-33/2). Zweigeschossiges, giebelständiges und verputztes Fachwerk-Wohnhaus, tief gelegenes Erdgeschoss, zwei Vorstöße, Knagge im Obergeschoss, Verblattungsspuren. Gehört zu den ältesten Häusern der ehem. Gelbinger Vorstadt, um 1360 (d). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)