Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

Marktstraße 7 - alte Gastwirtschaft "Zur Goldenen Traube"

Adresse: Marktstraße 7
Primärkatasternummer: 406
Besitzer: 1827
Krauß, Rudolf, Gastwirt zur Traube


Besitzerliste

Marktstraße 7 Gastwirtschaft Traube

vor 1573-1575    Lienhard Baur, Wirt in der Sporersgasse, belegt als Wirt 1573/1574, gestorben 1574. Heiratete 1560 Anna Flick, die 1575 zur zweiten Ehe mit David Schweicker schritt (Wunder/Leckner: Bürgerschaft, S. 105, Nr. 255) (s.a. StadtA Schwäb. Hall 4/1880).

1575-1607    David Schweicker (14/241). David Schweicker als Traubenwirt von 1575-1599 in der Sporersgasse/Schuppach belegt. Gestorben 28. August 1607. Heiratete 1575 Anna Flick, die Witwe Lienhard Baurs, die 1603 starb (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 596 Nr. 8104). Beim Tod der Traubenwirtin 1603 erklären deren Kinder, dass sie keine Inventur wünschten. Ihr Stiefvater David Schweicker werde das Vermögen auch weiterhin treulich verwalten. Als Kinder und Schwiegersöhne werden genannt: Joß Bauer (Bender: Wunder/Leckner: Bürgerschaft, S. 105, Nr. 263), Hans Sieber (?), Thomas Fuchs (?), Bernhard Bauer (Kübler: Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 105, Nr. 262), Lienhard Bauer (Wirt zum Pflug: Wunder/Leckner: Bürgerschaft, S. 105, Nr. 267) (StadtA Schwäb. Hall 14/241).

Am 19. Juli 1603 heiratete David Schweicker, Gastwirt zur Traube, Ursula Rüdel, Tochter des Michel Rüdel aus Enslingen (StadtA Schwäb. Hall 2/45, S. 55).

1603-1604    David Schweicker, Wirt (4/1889, fol. 4R)
1607-1608    David Schweicker, Wirt (4/1891, fol. 4R)

Am 28. August 1607 starb David Schweicker, Traubenwirt (StadtA Schwäb. Hall 2/69, S. 15).

Am 2. März 1608 heiratete David Hennenberger, Sohn des Hermann Hennenberger, Ursula Schweicker, Witwe des David Schweicker (StadtA Schwäb. Hall 2/45, S. 78).

1609-1610    David Hennenberger, Wirt (4/1892, fol. 5R)

Am 6. September 1611 starb Ursula Hennenberger, die Ehefrau des Traubenwirts David Hennenberger (StadtA Schwäb. Hall 2/69, S. 36).

1611-1612    David Hennenberger, Wirt (4/1893, fol. 4R)

Am 7. Januar 1612 heiratete David Hennenberger Elisabetha Gronbach, Tochter des Michel Gronbach, Spitalmüller (StadtA Schwäb. Hall 2/45, S. 109).

1613-1614    David Hennenberger, Wirt (4/1894, fol. 5R)
1615-1616    David Hennenberger, Wirt (4/1895, fol. 5R)

1616    David Hennenberger (erwähnt als Traubenwirt in H01/1380)

1617-1618    David Hennenberger (4/1896, o. Bl.): 5 fl 3 Ort Beet.

Am 22. August 1617 starb David Hennenberger, der Gastwirt zur Traube (StadtA Schwäb. Hall 2/69, S. 92).

Am 14. Juli 1618 heiratete David Hennenbergers Witwe, Elisabetha, geb. Gronbach, Johann Albrecht Geyer (StadtA Schwäb. Hall 2/45, S. 145).

Elisabetha, Johann Albrecht Geyers Hausfrau, wurde am 20. März 1595 als Tochter des Spitalmüllers Michael Gronbach geboren. Sie wurde zu Kirche und Schule angehalten und lernte den Katechismus, die Sprüche, Gebote und Psalmen. Zur Haushaltung wurde sie ebenfalls fleißig angehalten. Mit 17 Jahren (also 1612) heiratete sie David Hennenberger, Gastwirt zur Goldenen Traube. Mit ihm lebte sie fünf Jahre, aber ohne Leibeserben. Am 14. Juli 1618 verehelichte sie sich mit Johann Albrecht Geyer. Mit ihm lebte sie 34 Jahre lang in der Ehe. Sie hatten sechs Söhne und fünf Töchter, wovon aber nur noch ein Sohn und eine Tochter leben. Sie starb am 21. April 1653 (StadtA Schwäb. Hall 2/70, fol. 437V-R).

1623-1624    Hans Albrecht Geyer, Wirt (4/1897, fol. 3V): 25 fl 2 Ort Beet!
1625-1626    Hans Albrecht Geyer, Wirt (4/1898, fol. 3R)
1627-1628    Hans Albrecht Geyer, Wirt (4/1899, fol. 3R)

22. November 1627    Hans Albrecht Geyer, Gastwirt zur Traube, bekennt Hans Sprügel, alter Spitalmeister, eine Schuld an seinem ihm um 1.100 fl abgekauften Haus und Hofraithe in der Sporersgasse (zwischen Hans Hussenbeck und David Stadtmann gelegen, hinten an den Käufer und den Bach stoßend) (= heute: Sporersgasse 2 und 3, alte Gastwirtschaft „Zum Drachen“). 300 fl sollen innerhalb eines Monats bezahlt werden. Sprügel erhält außerdem einen Zinsbrief über 200 fl (der bei Georg Hessentaler zu Ramsbach steht) und einen Zinsbrief über 150 fl (bei Georg Lechner zu Übrigshausen). Der Käufer Geyer übernimmt außerdem ein Kapital von 100 fl in die Präsenz, ein Kapital von 50 fl an Reichart Eißen. 50 fl soll Geyer in Raten an die Witwe des David Bootz, Alt, entrichten. Die restlichen 250 fl sollen in Raten von 50 fl ab 1628 abbezahlt werden (StadtA Schwäb. Hall 4/657, fol. 115V-116V).

Johann Albrecht Geyer war 1635 Ratsherr geworden, trat aber zurück und wurde 1650 durch Andreas Driller ersetzt (StadtA Schwäb. Hall 4/193, S. 374 und 376). Während des Dreißigjährigen Krieges hatte er sich massiver Unterschlagungen schuldig gemacht: In seinen Kassen, über die er Rechnung zu legen gehabt hätte, fehlten 2.300 fl. Seine ehemaligen Mitratsherren verurteilten ihn zur Rückerstattung und zu einer Strafe von 3.000 fl. Er starb völlig verarmt 1675 in Unterlimpurg (Franz Riegler: Die Reichsstadt Schwäbisch Hall im Dreißigjährigen Krieg, Stuttgart 1911, S. 108f; Gerd Wunder: Die Ratsherren der Reichsstadt Hall 1487-1803, in: Württembergisch Franken 46 (1962), S. 100-160, hier S. 116).

Johann Albrecht Geyer wurde 1587 in Öhringen geboren. Er wurde christlich erzogen, zu Kirche und Schule angehalten, besonders in der Rechenkunst unterrichtet. Er lernte „die Handelsschaft“ (also Kaufmann), die er sehr gut begriff. Als er nach Hall kam, heiratete er Elisabetha, die Witwe David Hennenbergers, Gastwirt zur Goldenen Traube. Sie hatten gemeinsam elf Kinder, von denen noch ein Sohn lebt. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er Anna Elisabetha Bayer, Witwe des Christoph Bayer, hohenlohischer Schultheiß zu Niedernhall. In dieser Ehe wurden noch zwei Kinder geboren, die aber wieder verstarben. Er wurde zu hohen Ehren erhoben und gelangte in den Rat. Aber wegen seiner, der hohen ehrgebietenden Obrigkeit am besten bewussten, Verbrechen davon wieder entsetzt. Die göttliche Gerechtigkeit strafte ihn wegen seines übergroßen Reichtums. Er geriet in äußerste Dürftigkeit und musste viele Jahre im Spital und im Bleichhaus leben. Dennoch erwies er sich gegenüber der Stadt als undankbar. Folglich war auch sein „geführtes Christentum“ keines Lobes wert. Er kam Jahr und Tag in keine Kirche und wollte doch sein Unrecht immer rechtfertigen. Gott ließ diesen Sünder aber nicht plötzlich in seiner Sündenlast dahingehen, sondern schickte ihm Leibesschmerzen und Krankheiten. Unter der Zuchtrute wurde er mürbe, erkannte sein Unrecht und gelangte zu Buße und Bekehrung. Acht Tage vor seinem Lebensende gestand er unter Tränen sein Unrecht, verlangte die Absolution und erhielt Vergebung. Er starb am 13. Juli 1675, 88 Jahre alt (StadtA Schwäb. Hall 2/86, fol. 154R).

8. Oktober 1654    Johann David Geyer, Mitglied des äußeren Rates, verkauft an Alexander Gronbach seine vordere und mittlere Behausung zur Goldenen Traube (neben Georg Conrad Otth, Handelsmann, und Joß Sandel, Küfer, gelegen). Das Haus zahlt jährlich einen ewigen Zins aus 7 fl 15 ß an die Eginstiftung und 20 ß Vorgeld an die Michaelspflege. Der Kaufpreis beträgt 1.350 fl (StadtA Schwäb. Hall 4/656, fol. 179V).

23. Oktober 1654    Lorenz Gräter, Mitglied des Spitalgerichts, und Zacharias Bechtlin als Pfleger über Johann Albrecht Geyer verkaufen an Alexander Gronbach, Gastwirt zur Goldenen Traube, die hintere Behausung in der Sporersgasse (gelegen zwischen Gronbach selbst und Hans Jacob Laccorn, Mitglied des äußeren Rates). Das Haus gültet 5fl ablösigen Zins in die Präsenzpflege. Der Kaufpreis beträgt 700 fl (StadtA Schwäb. Hall 4/656, fol. 180R-181V).

1663-1697    Alexander Gronbach (erwähnt als Traubenwirt in 14/950, 14/1108, 14/1126, 4/987, fol. 255, 14/1190, 14/1211, 14/1566, 14/1668).

8. September 1697    Die Erbinnen und Erben des Alexander Gronbach, Mitglied des Spitalgerichts und Gastwirts zur Goldenen Traube, nämlich Maria Catharina Happold, Ehefrau des Johann Georg Happold, Gastwirt zum Schwanen zu Unterlimpurg, Eva Maria Wenger, Ehefrau des Hans Jacob Wenger, Rotgerber jenseits Kochens, Margaretha Romig, Ehefrau des Andreas Romig, Pfarrer zu Steinkirchen, Georg Gronbach, Pfarrer zu Eschental, Maria Magdalena Hörth, Tochter der Anna Catharina Hörth, gewesene Ehefrau des Johann Jacob Hörth, limpurgischer Gastwirt zur Krone zu Gaildorf, verkaufen die von ihrem Vater bzw. Großvater 43 Jahre lang besessene Gastwirtschaft zur Traube unten an der Schuppach, allernächst am Brunnen gelegen. Anlieger sind Jörg Friedrich Haydler, Sattler, und Peter Walther, Handelsmann. Mitverkauft wird auch das nach hinten in die Sporersgasse gehende Haus (gelegen zwischen Dr. Johann Balthasar Feyerabend und Jacob Carl Schwend, Glaser). Die Gastwirtschaft gültet jährlich 20 ß in die Michaelspflege. Käufer ist Conrad Christoph Jahn, kaiserlicher Notar, Advokat und Procurator. Hausbriefe von 1654 werden übergeben. Der Kaufpreis beträgt 2.400 fl. Bar werden 1.800 fl entrichtet, der Rest in Raten bis 1703 (StadtA Schwäb. Hall 4/669, fol. 14R-16R).

1703        Inventur der Ursula Gronbach, Witwe des Alexander Gronbach, Gastwirt zur Traube (14/1668 und 14/1654).

1716        Verkauf der „Traube“ durch Conrad Christoph Jahn an Friedrich Jacob Bölz (10/402).

3. März 1716    Christoph Conrad Jahn, kaiserlicher Notar und Ratsprocurator, verkauft an Friedrich Jacob Bölz (Belz), Sohn des Johann Georg Belz, Gastwirt zum Goldenen Stern in Unterlimpurg, seine Wohnbehausung und Gastherberge zur Goldenen Traube unten an der Schuppach, allernächst an dem daselbst stehenden Röhrenbrunnen. Die Wirtschaft liegt zwischen den Häusern des Johann Ezechiel Fimpelin und des Johann Philipp Donner, Mitglied des äußeren Rates und Handelsmann. Im Verkauf inbegriffen ist der Anteil an dem hinten an das vordere Haus stoßenden Haus in der Sporersgasse, den Jahn zum Zeitpunkt des Verkaufs noch besitzt. Anlieger des hinteren Hauses sind Andreas Egen, Schuhmacher, und Jacob Carl Schwend, Glaser. Den übrigen Teil dieses hinteren Hauses besitzt Simon Schmid, Metzger. Kaufbriefe von 1654 wurden dem Käufer Bölz übergeben. Die Gastwirtschaft gültet der Michaelspflege 20 ß Vorgeld pro Jahr. Im Verkauf eingeschlossen sind 3 Maß Kannen, 3 Halbmaß Kannen, die vorhanden Schenkköpfe, ein Dutzend zinnene Teller, sechs zinnene Schüsseln (darunter ein Suppenzinn), ein kupferner Schwenkkessel, ein Gießfass, drei eiserne Bratpfannen, ein Rost, ein „Feuerhund“, ein Bräter samt Bratspießen, drei Betten (ein Herren-, ein Knecht- und ein Magdbett), ein grüner Umhang in der Stube im hinteren Haus, sechs leere Bettladen, drei Lager- und vier Fuhrfässer, fünf Tische und Tafeln, zwölf Sessel, ein ovales Tischlein samt „Teppich“, ein Spiegel in der hinteren Stube. Der Kaufpreis beträgt 2.350 fl. 1.300 fl werden sofort bezahlt, die übrigen 1.050 fl in Raten bis 1728 (StadtA Schwäb. Hall 4/674, fol. 12V-15V).

1717    Friedrich Jacob Bölz (Beltz), Traubenwirt: erkauft 1716 samt dem hinteren halben Teil um 2.350 fl. Das Haus gültet 20 ß Vorgeld an die Pflege St. Michael (StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 77V).

1723    Johann Friedrich (a. Friedrich Jacob) Bölz (erwähnt in 14/1983).

1723-1728    Prozess zwischen Friedrich Jacob Bölz und Johann Georg Schreier, Maler, wegen eines Stalles und einer Strohkammer zwischen Sporersgasse und Marktstraße. Vorbesitzer der „Traube“: Conrad Christoph Jahn (10/402).

17. April 1753        Friedrich Jacob Bölz verkauft seinem älteren Sohn Johann Ezechiel Bölz die neu erbaute Wirtschaft samt dem halben Höflein/Häuslein (?) für 2.100 fl (StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 77V) (13/635).

17. April 1753        Friedrich Jacob Bölz, gewesener Traubenwirt, verkauft an seinen älteren Sohn Johann Ezechiel Bölz, nunmehriger Traubenwirt, die Gastwirtschaft zur Goldenen Traube. Anlieger sind Handelsmann Ley und Ernst Friedrich Stüber, Metzger. Das Haus gültet in die Michaelspflege jährlich 20 ß. Zum verkauften Haus gehört das halbe Höflein hinter dem Haus, das aber gemeinsam mit dem Bruder des Käufers, Handelsmann Bölz, bleibt, bis die beiden sich auf eine Abteilung einigen. Der Kaufpreis beträgt 2.100 fl. Bar werden 1.700 fl bezahlt, der Rest in Raten bis 1759. Die beiden Brüder vereinbaren, dass jeder das Durchgangsrecht durch das Haus des anderen in Anspruch nehmen darf. Gäste, die in das Traubenwirtshaus wollen, dürfen durch das Haus des Handelsmann Bölz in der Sporersgasse gehen, Kunden für den Handelsmann durch die Gastwirtschaft zur Traube. Das Durchgangsrecht gilt nur bei Tag, nicht bei Nacht. Der Traubenwirt erhält das Losungsrecht für das Haus seines Bruders, des Handelsmanns, wenn dieses in fremde Hände verkauft werden sollte (StadtA Schwäb. Hall 4/683, fol. 86V-88V). [Das hintere Haus in der Sporersgasse wurde unter gleichem Datum an Friedrich Jacob Bölz den Jüngeren verkauft: ebd., fol. 84V-86V. Die Eltern zogen in das hintere Haus].

1765        Inventur Johann Ezechiel Bölz (14/3144).

1771        Inventur der Maria Elisabetha Bölz, Ehefrau des Johann Ezechiel Bölz (14/3360).

1776        Inventur der Maria Barbara Bölz, Ehefrau des Johann Ezechiel Bölz (14/3559).

1777        Wiederheirat des Johann Ezechiel Bölz (14/3589, 8/1110).

20. Juni 1787        Der Sohn Christoph Friedrich Bölz kauft die Wirtschaft für 2.600 fl. S.a. Kaufprotokoll v. 18. April 1788 (StadtA Schwäb. Hall 4/881, fol. 77V) (13/1534).

20. Juni 1787        Johann Ezechiel Bölz, Gastwirt zur Goldenen Traube und Fähnrich bei der Compagnie im oberen Stock, verkauft an seinen jüngsten Sohn Christoph Friedrich Bölz, neu angehender Gastwirt zur Traube, seine Wirtschaft in der Marktstraße, gelegen zwischen den Häusern des Chirurgs Vogel, Mitglied des äußeren Rates, und Handelsmann Harpprecht, Mitglied des äußeren Rates. Das Haus gültet in die Michaelispflege 20 ß Vorgeld. Im Verkauf inbegriffen ist das mit Handelsmann Bölz gemeinschaftliche Höflein samt Waschkessel und die Schildgerechtigkeit. Das Durchgangsrecht bleibt bestehen, wie 1753 vereinbart, ebenso das Auslosungsrechts des Traubenwirts für das Haus des Handelsmanns Bölz. In den Verkauf gegeben werden auch zwei Gästebetten mit Umhängen, zwei Gästebetten ohne Umhänge, zwölf Halbmaßkannen, sechs Maßkannen, drei Maßbouteillen, sechs Halbmaßbouteillen, zwei Dutzend Schoppengläser, fünf Fässer (mit Eisen gebunden), vier Fuhrfässer (mit Holz gebunden), zwei Halbfässlein, die in die obere Stube gehörenden weißen Umhänge, zwei Tafeltücher, ein Sessel, sechs gefütterte Stühle, Tisch und Schranne, die in der unteren Stube befindlichen sechs Tische, wovon fünf bedeckt sind (samt den nötigen Stücken wie Teller, Salzfässer, Messern und Gabeln und Löffeln), zwei Schwenkkessel, drei Kupferhäfen in der Küche, die Hälfte sämtlicher Pfannen und des irdenen anderen Küchengeschirrs. Der Verkäufer leiht seinem Sohn den auszuschenkenden Wein. Der Kaufpreis beträgt 2.600 fl. Als Heiratsgut gehen 600 fl ab, der Rest ist in einem halben Jahr bar zu bezahlen. Der Verkäufer und seine Ehefrau behalten den lebenslänglichen Sitz in der hinteren Stube im mittleren Stock nebst der ersten Kammer rechter Hand im ersten Boden sowie eine Kammer im Fruchtboden, die aber der Verkäufer sich noch erst auf seine Kosten einrichten will. Sollten Eltern und Kinder nicht miteinander auskommen, soll der Vater 10 fl Hauszins pro Jahr erhalten (StadtA Schwäb. Hall 4/690, fol. 148R-150R).

1794        Inventur des Christoph Friedrich Bölz (14/4206).

1795        Inventur des Johann Ezechiel Bölz (14/4264).

nunc Rudolf Krauß

1827: Rudolf Krauß, Traubenwirt (Markstraße 7)

1840: Georg Jäger, Kaufmann, kauft das Haus von Georg Friedrich Grettenberger.

1842: früher die Traubenwirtschaft. Besitzer: Georg Jäger, Kaufmann. Waschküche gemeinsam mit Lorenz Bauer, Seckler. Durchgangsrecht wie bei 419.

1853: erhält Georg Jäger das Haus kaufsweise von seinen beiden Compagnons Gottlieb Jäger und C. Hofstetter.

1875: verkauft Georg Jäger an Carl Gustav Vock, Kaufmann.

1886: Carl Gustav Vock verkauft an Eugen Feucht, Kaufmann (19/842, S. 159)

Der Besitzer des Hauses 406 hat das Recht der Auslosung des Hauses 419, falls es verkauft werden sollte. Der 1889 neu erbaute Abtritt ist auf städtischem Grund und Boden erbaut. Der Besitzer des Hauses 419 hat das Durchgangsrecht durch 406.

1903 für Eugen Feucht, Kaufmann, ins Grundbuch umgeschrieben (19/844, S. 7)

Haustafel

Von der Gastwirtschaft zum Ladengeschäft

Der einfache barocke Neubau hebt sich nicht besonders hervor – bis auf die Tatsache, dass sich hier schon seit um 1580, also weit vor dem Stadtbrand 1728, die Gastwirtschaft „Zur guldinen Trauben“ befand. Die Haller haben gute Erinnerungen daran, allerdings kennen sie unter diesem Namen das Anwesen schräg gegenüber. Dort in der Marktstraße 10 war von 1900 bis bis 1968 die neue Gastwirtschaft zur goldenen Traube untergebracht – ein beliebtes Haller Lokal.

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 20,1 Ruten, Waschk. 2,1 Hof mit 6,7 Ruten, insgesamt 28,9 Ruten (mit PKN 419 gemeinschaftlich) Heilbronner Straße