Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.

Brückenhof 1 (Bereich) - ehem. Wildbad

Adresse: Brückenhof 1 (Bereich)
Primärkatasternummer: 813
Besitzer: 1827
Chur, Johann Friedrich


Besitzerliste

- Das erstmals 1580/81 erwähnte Wildbad gehörte zum Brückenbad, deshalb ältere Besitzergeschichte s. bei Neue Straße 33 -  

1840: Friedrich Peter Chur erwirbt das zu einem umfangreichen Besitzkomplex gehörende Grundstück als Erbschaft von seinem Vater Friedrich Chur (Inventur nicht erhalten). 

1869: Der Kaufmann Friedrich Peter Chur verkauft das Grundstück zusammen mit den Haus Nr. 812 (später Brückenhof 1)  an den Kaufmann Conrad Bühl (s.a. Kaufbuch 17, S. 82).   

1871/72: Conrad Bühl verkauft das Grundstück zusammen mit den Häusern Nr. 812 (später Brückenhof 1) und Nr. 814 (späterBrückenhof 2) an den Kaufmann Karl Frech (s.a. Kaufbuch 18, S. 541).

1900: Der nun unter der Anschrift "Brückenhof 1" geführte Gesamtkomplex aus Wohnhaus (PKN 814) und Magazingebäude (PKN 812) und Hofraum (PKN 814) geht an den Kaufmann Matthäus Haller 

Beschreibungen

historische Beschreibungen

1827: Hof (Brandstätte) mit 6,2 Ruten Grundfläche Im Brückenhof

um 1840 (Güterbuch Bd. 3) „6,2 Rthn VIII 813. Hof, Brandstätte eines früher bestandenen Badhauses im Brükenhof zwischen Mezger Belles und sich selbst. Die auf dem früher hier gestandenen Haus ruhende Bad-Gerechtigkeit ist laut Vertrags vom 16. Juli 1761 auf das Haus VIII. 764. [= Neue Straße 33] mit der darauf gehafteten Gült gezogen worden. Hinsichtlich der dem Dreikönigswirth Frizlin eingeräumten Vergünstigung zu Führung einer Dohl vom Kocher bis an sein Haus wird auf den ausführlichen Eintrag S. 81 hingewiesen.“ (19/828, S. 209) 

Besonderheiten

Das Wildbad bei der Henkersbrücke

Das hinter dem Brückenbad gelegene "Wildbad"  (Thermalquelle oder Badstube mit warmem Wasser)  wird nach derzeitigem Stand erstmals in einem einem am 22. März 1580 auf der Kanzlei angegebenen und am 14. Juli 1581 aufgerichteten Vertrag über den Verkauf des Brückenbads (Vorgänger des heutigen Gebäudes Neue Straße 33) durch die Erben der Barbara, Witwe des Hans Stetter, an Hans Dischinger erwähnt. Seitdem gehörte das Wildbad stets zum Brückenbad und wurde mit diesem zusammen vererbt oder verkauft. Das Wildbadgebäude wurde durch den Großen Stadtbrand von 1728 zerstört, nicht wieder aufgebaut und in der Folge als "Brandplatz" bezeichnet, meist im Zusammenhang mit dem offenbar dazu gehörigen Brunnen, der wohl noch auf dem Primärkataster von 1827 als im nördlichen Ende des Brückenhofs liegend dargestelt ist. Dem Primärkataster zurfolge dürfte die Badstube zwischen den damaligen Häusern Nr. 812 und 814 gelegen haben und wurde später bei einem erweiterten Neubau des Hauses Nr. 812 (später Brückenhof 1) überbaut. Wann der 1827 noch erkennbare Brunnen entfernt wurde, ist bislang nicht bekannt. Ein weiteres, ebenfalls zumindest seit dem 16.Jahrhundert bestehendes "Wildbad" befand sich jenseits Kochens in dem 1933 für den Bau der Johanniterstraße abgebrochenen Haus Heimbacher Gasse 18 und wurde aus einer Quelle oberhalb der Stadt im Hirschgraben gespeist. 

Quellen

  • StadtA Schwäb. Hall 19/828 (Güterbuch, Bd. 3), S. 209 [Friedrich Peter Chur]
  • StadtA Schwäb. Hall 19/830 (Güterbuch, Bd. 5), S. 373 [Conrad Bühl]
  • StadtA Schwäb. Hall 19/841 (Güterbuch, Bd. 16), S. 107 [Carl Frech]
  • Baurechtsamt Schw. Hall, Bauakten Brückenhof 1, 2