Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.

Gelbinger Gasse 9 und 9/1 - ehem. Gerberei Eckstein und Stadtmauerteile: Balkone nicht zum Sonnen, sondern zum Trocknen

Adresse: Gelbinger Gasse 9 und 9/1
Primärkatasternummer: 383
Besitzer: 1827
Die Stadt Gemeinde


Besitzerliste

1827: Die Stadt Gemeinde

Haustafel

In beherrschender Lage über dem steilen Kocherhang auf der hohen Stadtmauer stand hier ursprünglich die städtische Steinhütte, eine hölzerner Scheunenbau. Später teilten sich Bäcker Kittel und Gerber Eckstein den Besitz, der schließlich ganz an die Gerberei überging. Das jetzige große Gebäude diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als Werkstatt für eine große Gerberei.

Beschreibungen

1827: Stadtgebäude und Magazin mit 21,1 Ruten, Hof 11,6 Ruten, insgesamt 32,7 Ruten Grundfläche Hinter der Waag

Das Gebäude der ehemaligen Gerberei H. Eckstein entstand wohl Mitte des 19. Jh. als stattlicher zweieinhalbgeschossiger Fachwerkbau, unter Verwendung der ehemaligen Stadtmauer. Die Giebelseite ist gekennzeichnet durch fünf übereinander liegende offene Lauben zum Trocknen der Häute, traufseitig zur ehemaligen Lohgasse (Hinweis auf die Lohmühle) durch hohe Einfahrtstore im Erdgeschoss. Die Gerberei stellt ein wichtiges Baudokument der Wirtschaftsgeschichte der Stadt bis ins 20. Jh. hinein dar (die Firma Hermann Eckstein wird noch 1913 als Lohmühle/Lederfabrik erwähnt). Auch für die Stadtgestalt ist das Gebäude von Wichtigkeit.
Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 145)

Gelbinger Gasse 9, 9/1 (Flst.Nr. 0-72/5, 0-72/6). Ehem. Gerberei. Stattlicher, zweieinhalbgeschossiger Fachwerkbau. Giebelseite gekennzeichnet durch fünf übereinander liegende, offene Lauben zum Trocknen der Häute. Hohe Einfahrtstore im Erdgeschoss. Mitte 19. Jahrhundert. Und Stadtmauerteile (siehe auch unter Sachgesamtheit Stadtbefestigung "Am Markt 14, ..."). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)