Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.
Lange Straße 16
Primärkatasternummer: 711
Besitzer: 1827
Wolmershäuser, Johann Jakob Peter, Zimmergeselle
Besitzerliste
1706: Ab diesem Jahr wird der Torwart Hans Jacob Rüger in den Beetlisten (= Bürgersteuerlisten) als Besitzer und Bewohner genannt. Vorbesitzer könnte der Schreiner Hans Conrad Deutelin gewesen sein.
1711: In einem Kaufvertrag über das Nachbarhaus (heute Lange Straße 14) wird "Thorwart Rüger im Weylerthor" als Anlieger genannt.
1713: Der Weber Michael Churr kauft das Haus dem Unterpfandsprotokoll zufolge 1709 für 175 Gulden von einem nicht genannten Vorbesitzer. Die Beetliste (Bürgersteuerliste) von 1713 legt jedoch nahe, dass er durch die Eheschließung mit der Witwe des Webers Martin Müller in den Besitz des Hauses gekommen ist.
nach 1718: Das Haus kommt von Churr zu einem nicht genannten Zeitpunkt an den Beisitzer Hans Michel Friedrich und von diesem an dessen Witwe Apollonia.
danach: Zu einem nicht genannten Zeitpunkt verkauft Apollonia Friedrich das Haus für 154 Gulden nebst 4 Gulden Weinkauf an den Zimmermeister Johann Michael Trautmann.
1753: Der Zimmermeister Johann Michael Trautmann verkauft das Haus am 30. Oktober 1753 für 205 Gulden an den Beisitzer Johann Georg Bechrain.
1764: Zufolge eines am 4. Februar 1764 geschlossenen Ehevertrag bringt die Witwe des Johann Georg Bechrain das Haus in ihre neue Ehe mit dem Zimmermann Nicolaus Peter Waldvogel ein (Verweis auf 11. Oktober 1786).
1795: Der Beisitzer Jacob Wieland kauft das Haus am 29. Mai 1795 für 550 Gulden.
1807: Jacob Wieland übergibt das auf 600 Gulden veranschlagte Haus am 26. Februar 1807 als Heiratsgut an seinen Sohn Johann Michael Wieland.
1827: Wolmershäuser, Johann Jakob Peter, Zimmergeselle
Befunde aus Bauforschung
Holzteile aus dem 16. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1559/1560. (StadtA Schwäb. Hall BF 73)
Dendrochronologisch datiert: Kerngerüst um 1380; Umbau auf 1559/60. (BF Lohrum/Bleyer)
Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 6,5 Ruten
Das kleine zweigeschossige, verputzte Fachwerkgiebelhaus mit einem niedrigen Erdgeschoss und kräftigen Vorstößen auf langen Knaggen stellt den Typus eines kleinbürgerlichen Wohnhauses des 16. Jh. dar. Der weitgehend originale Bau gehört zu den ältesten noch vorhandenen Gebäuden dieses Typus in Hall. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 285)
Lange Straße 16 (Flst.Nr. 0-367/2). Giebelhaus. Zweigeschossiges, verputztes Fachwerkgebäude, mit niedrigem Erdgeschoss und kräftigen Vorstößen, um 1380. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien:
- StadtA SHA 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte 1717/18), Bl. 455; 4/1976-4/1982 (Beetlisten 1706-1709); 4/1990 (Beetliste 1713); Bl. 67