Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.

Lange Straße 20 - Geburtshaus von Louis Braun, Maler

Adresse: Lange Straße 20
Primärkatasternummer: 706
Besitzer: 1827
Weidner, Johann, Viehhändlers Witwe


Besitzerliste

1714: In der Inventur der Ursula Maria Thomas, Witwe des Balthas Thomas, Leinenweber und Mesner bei St. Katharina, werden Jahrziehler bei Georg Ludwig Kunzmann, Kaminfeger, wegen des an ihn verkauften Hauses  zwischen Taglöhner Martin Setzer und der Tochter des Melchior Adam, Meisterknecht im Haal erwähnt.

1827: Weidner, Johann, Viehhändlers Witwe

Befunde aus Bauforschung

Keller aus dem 14./15. Jahrhundert. (StadtA Schwäb. Hall BF 10)

Holzteile aus dem 14. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1390. (StadtA Schwäb. Hall BF 73)

Dach, Zweitverwendung, dendrochronologisch datiert auf 1390. (BF Lohrum/Bleyer)

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 11,4 Ruten, Oek. Anbau 2,5 und Hof 7,1 Ruten, insgesamt 21 Ruten

Das dreigeschossige, traufständige Fachwerkwohnhaus ist das Geburtshaus des Münchner Malers Louis Braun, erbaut im 16. Jh., zwei Jahrhunderte später umgestaltet. Die spätmittelalterlichen Reste sind noch am markanten Vorstoß mit Balkenköpfen und langer Knagge ablesbar, das 18. Jh. gestaltete die beiden Obergeschosse mit ihrem konstruktiven Fachwerk. Der hier geborene Louis Braun (geb. 1836) gehörte zu den erfolgreichen Malern der 2. Hälfte des 19. Jh. in München. Nach dem Studium in Stuttgart und Paris (bei Horace Bernet) siedelte er - nach Zwischenaufenthalten in Stuttgart und Nürnberg - nach München über und stieg hier zum bedeutendsten Schlachtenmaler auf. Seinen Ruhm begründete er ferner als Panorama-Maler und als Illustrator des Werkes "Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung der bayrischen Armee von 1806 bis zur Neuzeit" sowie mit Arbeiten für das Nürnberger Rathaus und das Cafe Luitpold in München. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 286)

 

Lange Straße 20 (Flst.Nr. 0-367). Wohnhaus (Geburtshaus des Malers Louis Braun, München). Dreigeschossiges, traufständiges Fachwerkgebäude mit Vorstoß, Balkenköpfe, lange Knaggen, 16. Jahrhundert, im Kern um 1390 (d). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Quellen

Archivalien:

  • StadtA Schwäb. Hall 14/1837 (Inventur U. M. Thomas, 1714);