Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.
Lange Straße 22
Primärkatasternummer: 705
Besitzer: 1827
Koch, Johann Friedrich, Kübler
Besitzerliste
1670: In der Inventur der Catharina Hoffmann, Besitzerin des Nachbarhauses, wird der Taglöhner Hans Adam Mayer als Eigentümer dieses Hauses genannt.
1711: Michael Knauß, Beisitzer und Gießer im Hall, verkauft das Haus am 1. Juli 1711 für 100 Gulden an den Taglöhner und Beisitzer Johann Martin Setzer.
Das Haus fällt nach dem Tod von Martin Setzer an dessen Vetter Johann Peter Setzer von Michelfeld.
1737: Der Ziegler Georg Konrad Kunzmann erwirbt das Haus am 28. September 1737 für 150 bar bezahlte Gulden.
1740: Der Beisitzer Hans [oder: Johann] Jacob Danbach erwirbt das Haus zufolge eines Kaufvertrags vom 27. November 1741 bereits 1740 für 145 bar bezahlte Gulden.
1770: Der Gradierschmied Joahnn Caspar Klenk kauft das Haus am 14. März 1770 für 220 Gulden, von denen er 200 bar bezahlt.
1774: Der Beisitzer Georg Michael Kühnle [oder: Kühnlin] erwirbt das Haus am 17. Dezember 1774 für 220 Gulden.
danach ist als Besitzer genannt: Johann Peter Weber, Patrouillier, und nach diesem Christoph Friedrich Rittmüller.
1818: Der Fuhrmann Johann David Schreier verkauft das Haus am 18. Februar 1818 für 340 Gulden an den Küblermeister Johann Friedrich Koch.
1827 Primärkataster): als Besitzer genannt: Koch, Johann Friedrich, Kübler
nach 1827: Das Haus kommt als Beibringen der Ehefrau, einer Tochter des Johann Friedrich Koch, an den Küblermeister Johann Wilhelm Maier.
1851: Das Hospital zum Heiligen Geist erwirbt das Anwesen zufolge eines am 19. Dezember 1851 eingetragenen Kaufvertrags für 200 Gulden aus der Gantmasse (= Konkursmasse) des Küblermeisters Wilhelm Maier.
1863: Das Hospital bzw. die Armenverwaltung verkauft das Haus an Georg Leonhard Haaf.
(Lücke in der Besitzergeschichte)
1880: Wriedrich Wilhelm Wieland verkauft das Haus an den Weber Rudolf Leonhardt (KB 26 S. 247)
Befunde aus Bauforschung
Keller aus dem 20. Jahrhundert. (StadtA Schwäb. Hall BF 9)
Holzteile dendrochronologisch datiert auf ? (BF 73)
Beschreibungen
1711 (Verkauf an J. M. Setzer): "...seine Behaußung jenseits Kochers in der Langen Gaßen zwischen Michel Stadtmüllers Tuchmachers und der verwittibten Mößnerin Thomasin gelegen, mit all deßen Zugehörden, Rechten und Gerechtigkeiten, sonderheitlich auch der hinter dießem Haß befindl. Plaz zu einem Gärtlein oder Höflein, so zur löbl. Cathar. Pfleeg mit 6 ß Vorgelt gültbar..."
1717/18 (Unterpfandsbuch): "Eine Behaußung angeschlagen u. 100 fl, erkaufft umb 100 flgültet zur S.Cath. 6 1/2 ß Vorgeld"
1818 (Verkauf an J.F. Koch): "Eine gültfreye Behaußung j[enseits] K[ochens] in der Langen Gaßen, bestehend in 1 Stuben, 1 Küche, Boden, einem kl. Ställen und Küchengarten, hinterm Hauß..."
1851 (Verkauf an Armenverwaltung): "Ein zweystokiges Wohnhaus in der langen Gaße, zwischen UmgeldsComißaar Braun u. Andreas Weidner, mit einem Keller, gültet K. Kameralamt 13 x jährlich, [mit] 2,2 R. Gemüsgärztle hinter dem Haus."
1827: Wohnhaus mit 3,4 Ruten
Einträge in den Denkmallisten
Das zweigeschossige, traufständige, verputzte Fachwerkwohnhaus mit niedrigem Erdgeschoss, kräftigem Vorstoß auf geschnitzter Knagge, Verblattungen und hohem Satteldach gehört zu den Zeugen spätmittelalterlicher, kleinbürgerlicher Wohnbauweise in Schwäb. Hall. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 288)
Lange Straße 22 (Flst.Nr. 0-366/3). Wohnhaus. Zweigeschossiges, traufständiges, verputztes Fachwerkgebäude mit niedrigem Erdgeschoss, Vorstoß auf geschnitzter Knagge. Verblattungen, hohes Satteldach. Spätmittelalter. § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien:
- StadtA Schwäb. Hall 4/672 (Kaufbuch 1711), Bl. 143; 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte 1717/18), Bl. 463bR; 4/1545 (Kaufbuch 1712), S. 169; 4/1547 (Häuserbuch 1767), S. 147; 4/1547a (Kaufbuch 1782), S. 263; 19/834 (Güterbuch 9), S. 211 u. 354; 19/837 (Güterbuch 11), S. 418; 19/ 1003 (Kaufbuch 1818), Nr. 19; 19/1025 (Kaufbuch 1849-1851), Bl. 246;