Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.

Lange Straße 46

Adresse: Lange Straße 46
Primärkatasternummer: 655
Besitzer: 1827
Hüfner, Georg Friedrich, Salzsieder


Besitzerliste

1689: Der Rat verkauft das Haus am 29. November 1689 für 210 Gulden an Josef Hieronymus Weber, Präzeptor. Der vorige Besitzer war Balthasar Dürr. Der Rat hat das Haus eingezogen, um die Schulden Dürrs zu bezahlen.

1719: Nach dem Tod des Josef Hieronymus Weber erbt seine zweite Ehefrau Anna Catharina geb. Messerer das Haus. Die beiden Söhne aus erster Ehe wurden mit 210 Gulden abgefunden.

1731: Die Erben von Anna Catharina (Johann David Messerer, Georg Albrecht Messerer, Anna Maria, Leonhard Albrechts Frau, Johann Leonhard Messerer) verkaufen das Haus am 1. Dezember 1731 für 275 Gulden an den Schwager von Anna Catharina, Michel Leiberich. Der Weißgerber ist mit Anna Margaretha geb. Messerer verheiratet. Nach dessen Tod fällt das Haus, da es keine Erben gibt, an die Familie Messerer.

1746: Johann Christian Ludwig Haller, Schwiegersohn des Kastenmeisters Johann Albrecht Messerer, verkauft das Haus für die Messerer´schen Erben mit dem zugehörigen Garten am 6. Dezember 1746 für 230 bar bezahlte Gulden an Johann Heinrich Engel, Torwart am Gelbinger Tor.

1750: Johann Heinrich Engel verkauft den oberen Teil des Hauses mit Garten am 14. April 1750 für 320 Gulden an den Zimmermann Georg Conrad Trautmann.

1752: Georg Conrad Trautmann verkauft Haus und Garten am 28. März 1752 für 328 Gulden an die Witwe Maria Regina Schäffer.

1753: Maria Regina Schäffer verkauft das Haus wieder für 328 Gulden an den Vorbesitzer Georg Conrad Trautmann zurück.

1754: Georg Conrad Trautmann verkauft am 12. Februar 1754 die Hälfte von Behausung und Garten (den unteren Teil) für 160 Gulden Bargeld an die Fuhr- und Brunnenknechtswitwe Eva Barbara Wendel.

1756: Der Beisitzer Johann Michael Feuchter kauft am 17. August 1756 den bis dahin Trautmann’schen oberen Teil des Hauses für 170 Gulden Bargeld .

1784: Der Schneider Johann Christian Kerl kauft am 8. Oktober 1784 den unteren, zuvor Wendel’schen Hausanteil für 250 Gulden von Georg Müller, dem Schwiegersohn der verstorbenen Eva Barbara Wendel.

1785: Der Zimmergeselle und Beisitzer Ludwig Heinrich Bartholomä erwirbt am 4. März 1785 den oberen Hausanteil für 400 Gulden von den Erben des Johann Michael Feuchter.

1786: Der Zimmergeselle Johann Adam Schüttler kauft am 26. Januar 1786 für 445 Gulden den oberen Anteil von Johann Heinrich Bartholomä.

1807: Der Schneider Tobias Stadler kauft den unteren, zuvor Kerl’schen Hausanteil am 1. Juli 1807 für 350 Gulden.

1811: Adam Schüttler, Zimmergeselle, verkauft am 3. August seine Hälfte des Hauses an Georg Friedrich Hüfner, Haalarbeiter zu einem Preis von 350 Gulden. Die Tochter des Adam Schüttler behält sich vor, 3 Jahre eine Kammer zu nutzen.(KB Bl 188 b)

1821: Tobias Stadler, Schneidermeister, verkauft am 5. September seine Hälfte des Hauses zu einem Preis von 267 Gulden an Georg Friedrich Hüfner (KB Bl 63)

1856/57: Nach dem Tod von Georg Friedrich Hüfner fällt das Haus an seine Witwe Susanne Elisabethe Hüfner geb. Gayser.

1875: Friedrich Peter Zentler kauft das Haus aus der Nachlassenschaft der Witwe Susanne Elisabethe Hüfner geb. Gayser für 1800 Gulden. Seine Frau, Marie Zentler geb. Hüfner, ist die Tochter der Witwe Hüfner; in der Real-Teilung ist auch eine Inventarliste zu finden.

1880: Friedrich Peter Zentler verkauft das Haus am 8. Mai für 8.250 Mark an David Rembold und seine zweite Ehefrau Rosine geb. Schad.

1881: Durch den Tod seiner Ehefrau Rosine wird David Rembold alleiniger Eigentümer des Hauses.

1882: David Rembold bringt das Haus in seine dritte Ehe mit Luise Marie geb. Fritsch ein.

In den Adressbüchern genannte Besitzer und Bewohner

1886: als Besitzer genannt: David Rembold, Schuhmacher (Anschrift „Langestraße 655“)
Mieter/Mitbewohner: Friedrich Egner, Telegraphenbote; Witwe Fr. Eisenmenger, Wäscherin; Andreas Nauer, Hopfengärtner; Christ. Welz, Wagenwärter Witwe

1890: als Besitzer genannt: David Rembold, Schuhmacher
Mieter/Mitbewohner: Witwe Fr. Eisenmenger, Wäscherin; Marie Hinderer, Tagelöhner Witwe; Georg Hafner, Handlungsreisender; Balth. Weizmann, Bergmann; Christ. Welz, Weichenwärter Witwe

1901: als Besitzer genannt: David Rembold, Schuhmacher (Anschrift „Langestraße 46“)
Mieter/Mitbewohner: Dorothea Feuchter, Wäscherin; Friederike Eisenmenger, Wäscherin; Marie Hinderer, Holzmacher Witwe

1906: als Besitzer genannt: David Rembold, Schuhmacher
Mieter/Mitbewohner: Marie Hinderer, Witwe; Dorothea Feuchter, Wäscherin; Friederike Eisenmenger, Wäscherin

1910: als Besitzer genannt: Luise Rembold, Schuhmacher Witwe
Mieter/Mitbewohner: Georg Walter, Schneider; Friederike Eisenmenger, Wäscherin; Marie Hinderer, Witwe; Dorothea Feuchter, Wäscherin

1920: als Besitzer genannt: August Frei, Schuhmachermeister
Mieter/Mitbewohner: Barbara Frei, Taglöhner Witwe; Josef Schäfer, Maurer; Heinrich Weber, Seiler

1928: als Besitzer genannt: August Frei, Schuhmachermeister, Schuhladen und Werkstätte
Mieter/Mitbewohner: Johann Friedrich, Schuhmachergehilfe; Heinrich Weber, Seiler

932: als Besitzer genannt: August Frei, Schuhmachermeister, Schuhladen und Werkstätte
Mieter/Mitbewohner: Johann Friedrich, Schuhmachergehilfe; Heinrich Weber, Seiler

 

1938: als Besitzer genannt: August Frei, Schuhmachermeister und Schuhgeschäft
Mieter/Mitbewohner: Max Frei, Schuhmachermeister; Heinrich Weber, Seiler

1956: als Besitzer genannt: Max Frei, Orthopädisches Schuhgeschäft
Mieter/Mitbewohner: Berta Frei, Hausfrau; Gertraud Frei, Hausfrau; Max Frei, Schuhmachermeister

1958: A. und M. Frei, Orthopädisches Schuhgeschäft
Mieter/Mitbewohner: Berta Frei, Hausfrau; Gertraud Frei, Hausfrau; Max Frei, Orthopädieschuhmachermeister

Befunde aus Bauforschung

Keller. (StadtA Schwäb. Hall BF 285)

Dendrochronologisch datiert: Dach auf 1362/63; Dach Umbau auf 1563/64. (BF Lohrum/Bleyer)

Befunde aus Bauakten

(Herkunft der Angaben: soweit nicht anders vermerkt, Bauakten im Baurechtsamt)

1875: Melber Zentler führt einen umfassenden Umbau des Hauses durch, "so daß im Parterre 2 heitzb[are] Zimmer, 2 unheitzbare, dto. Küche und Abtritt, deßgl[eichen] im 2ten Stock entsprechend, der Dachraum soll gleichfalls eingebaut & 2 heizbare, 2 Schlafz[immer], 2 Kammern, Küche & Abtritt eingerichtet werden. In Folge dieser inneren Einrichtung wird der Hauseingang verändert, wodurch die Tritte in das Innere des Hauses verlegt werden." Im Zuge des Umbaus werden in der Fassade zur Straße hin Fenster teils vergrößert, teils neu eingebrochen.

1880: Schuhmachermeister Rembold beantragt die Genehmigung zur Aufstockung des Anbaus hinten am Haus um ein Stockwerk zur Einrichtung eines beheizbaren Zimmers "und Führung eines unbesteigbaren Kamins." Rembold bemüht sich in der Folge um die Aufhebung der ihm gemachten Auflage, die Außenmauern an der nördlichen und an einem Teil der westlichen Fassade als Brandmauern herzustellen. Die sich aus diesem Wunsch ergebenden bürokratischen Weiterungen ziehen sich bis 1882 hin und beschäftigen neben Stadt und Oberamt auch das württembergische Innenministerium.

1888: Schuhmachermeister Rembold ersetzt das bisherige "gewöhnliche Gartenhäuschen" hinter dem Haus durch einen 2,50 m hohen und 3 x 3 m messenden Neubau in Fachwerk.

1890: Rembold ersetzt das gewöhnliche Fenster rechts neben der Haustür durch ein vergrößertes Schaufenster.

1925: Erneuerung eines Kamins durch Schuhmachermeister August Frei.

1938: Schuhmachermeister August Frei lässt den Anbau hinter dem im Erdgeschoss zur Vergrößerung der Werkstatt im Erdgeschoss erweitern; Auf dem Flachdach des neuen Erweiterungsbaus wird eine Terasse angelegt. Weiterhin wird die "Schaufensteranlage" durch ein weiteres Fenster vergrößert.

1939: Aufstellung eines Gerüsts zur Anbringung eines neuen Verputzes am Haus.

1958: Im Zuge der Erbauseinandersetzung nach dem Tod von August Frei wird der Wert des Hauses nach amtlicher Schätzung auf 19.600 DM angesetzt.

1960: Schuhmachermeister Max Frei beantragt die Genehmigung für umfassende Umbauten im Haus. Diese betreffen vor allem die Ladenräume im Erdgeschoss, die er durch das Entfernen von Zwischenwänden vergrößert lässt. Das Fußbodenniveau wird durch Abbruch und teilweise Auffüllung des Gewölbekellers gesenkt. Weiterhin entsteht im EG eine durchlaufende Schaufensterfront. Im Zuge dieser Baumaßnahmen erfolgt auch der Anschluss des Hauses an die städtische Kanalisation, weshalb man die bisherigen "Trockenaborte" durch Spülaborte ersetzt.

Beschreibungen

1717/18: „Jenseit Kochers Eine Behaußung angschlagen pro 300 fl Erkaufft umb 220 fl“.

1719: „Eine Behaußung und Kuchengärdtlein dahinter jenseits Kochens, in der so genannten Langen-oder Catharein-Gassen, zwischen Herrn Christoph Heinrich Hetzels, Hospitalverwalters und Georg Leonhardt Hofmeisters, Schneiders, Behaußungen gelegen, so gültfrey, laut Kauf-Contracts de dato, 29. Novembris. Anno 1689. Welche Behaußung und Gärtlin vor 10 Jahren, nemlich Anno 1709 bey vorgangener Häußer Visitation von denen Herren Bau Deputirten pro 300 Gulden angeschlagen bey der Theylung aber von denen beeden Hrn. Söhnen der Wittib Frau Anna Catharina Weberin käuflich überlaßen worden für und umb 210 Gulden.“

1811: „Die Hälfte an einer ganzen Behausung wovon Schneider Stadtler die andere Hälfte besizt neben Werkmeister Günther und Furmann Dreher gelegen bestehend in 1 Stuben, Stubenkammer, Küche und oberhalb 2 Böden, worin um ein Zimmer befindlich unterhalb 1 Kämmerlein, 1 Stall das Cloac und einen Backofen, welcher aber mit den unteren Haußleuten gemeinschaftlich und einen Theil vom Hausgartten nebst Gerechtigkeit Waschhäusel einzurichten gültfrey.“

1821: „Seinen bisher bestehenden Haus Antheil j:K: wovon Käufer bereits die andere Hälfte besizt, und wozu gehört: Der untere Theil, welcher besteht: im unteren Theil in einer Stube , Kücher und Kammer, der hintere halbe Raum, die halbe Hofstatt, nebst der Hälfte des dahinter liegenden Gärtens, so wie des dabei befindliche Bakofens und der Waschgerechtigkeit sämtl. gültfrey.“

1827: Wohnhaus mit 9,9 Ruten, Anbau 0,4, Hof 3,1 Ruten, insgesamt 13,4 Ruten

1875: "Gebäude 80 qm 1 Stock wobei 27 qm Anbau 39 qm Hof 1 Ar (46 qm) VIII 655 in der langen Gasse, neben Bäcker Bauer Weiß und Posthalter Kommerell. Durchgangsrecht des Besitzers des Gartens PM 331 durch den zwischen obigen und Haus M 656 befindlichen Winkeln."

1958: "Freistehendes zweistockiges Wohnhaus von gemischter Bauart mit gedremten [ = gewölbtem ?] Keller und Giebeldach mit Dachquerbau an der Nordseite mit zweistockigem Wohnhaus-Anbau von gemischter Bauart mit Giebeldach, ohne eigene Wand an das Wohnhaus angebaut samt einstockigem Werkstatt-Anbau von Fachwerk mit Plattform ohne eigene Wand an den Hausanbau angebaut. Dachbedeckung: Breitziegel und Zink. Das Gebäude enthält im Untergeschoß: gew.Keller, Waschküche. Erdgeschoß: Laden, Werkstatt, Abstellraum, Trockenabort, Gang, 2 Schlafkammern. Dachgeschoß: 2 Zimmer, Küche, Speisekammer, Trockenabort, Gang, 3 Abstellräume; darüber Bühnenboden. Baulicher Zustand: Mangelhaft." (Beschreibung im Zuge der amtlichen Schätzung v. 17.7.1958)

Besonderheiten

Biografien von Hausbesitzern und –besitzerinnen

Joseph Hieronymus Weber (28.3.1652 – 1719) und Anna Katharine Weber geb. Messerer

Joseph Hieronymus Weber wurde am 28.3.1652 als Sohn des Johann Albrecht, eines Schneiders, und der Anna Maria geb. Kolb geboren. Seine Ausbildung begann er im Contubernium in Hall, nach dem Tod seiner Eltern wurde er Informator in Lorch, dann "Inspector Alumnei" in Speyer. Der Rat von Speyer trug ihm eine Spitalschreiberstelle an, doch er immatrikulierte sich 1678 an der Strassburger Universität und war zugleich Informator bei Joseph Lautenschlager, Schöppe und Wermeister. Später gehörte er zu den Contubernii in Hall, nachdem ihm schon das Präzeptorat in Buchsweiler angeboten wurde. 1681 wurde er Präzeptor der V. Klasse Hall. Im selben Jahr heiratete er Maria Constantia Astfalck, Tochter von Johann Marx, Rat, und Konstantia geb. Gärtner. Mit ihr hat er zwei Söhne, Jacob Melchior (24.11.1682) und Friedrich Dietrich (26.10.1685). Sie stirbt 1691. Drei Monate später heiratete er Anna Katharine Messerer. Sie wurde am 28.9.1668 als Tochter von Johann Melchior, Pfarrer zu Honhardt, und Catharine geb. Hezel geboren. 1719 stirbt Josef Hieronymus Weber und das Haus geht in den Besitz seiner zweiten Ehefrau über.

Michel Leiberich und Anna Margarete geb. Messerer

Geburts-und Todesdatum des Michel Leiberich sind unbekannt. Sein Vater, Conrad Leiberich, war Bürger und Weißgerber in Rothenburg. Am 21.11.1719 heiratete er Anna Margarete geb. Messerer. Sie wurde am 24.4.1685 als Tochter von Johann Melchior Messerer und Catharina Messerer in Honhardt geboren und war die Schwester der oben genannten Anna Katharine. Ihre erste Heirat fand am 7.8.1714 mit Enoch Christoph Huzelsieder, der auch Weißgerber war, statt. Sie starb am 9.12.1748 in Schwäbisch Hall.

Johann Heinrich Engel (27.12.1681 – 15.6.1750) und Anna Katharine geb. Gross (26.12.1699 – 9.12.1772)

Johann Heinrich Engel wurde am 27.12.1681 als Sohn des Bäckers Johann Balthasar Engel und Anna geb. Schultheiß geboren. Nach seiner Schulausbildung und Bäckerlehre war er als Tambour im württembergischen Rgt. in Sizilien tätig. Johann Heinrich Engel war 1723 außerdem Musketier im Haller Kontingent der Reichsarmee. In Sizilien heiratete er 1721 Anna Rosine Peppodin. Ihr erster Mann hieß Hans Schapf und war Schuhknecht. Sie wurde um 1689 in Lustenau geboren und starb am 23.10.1729 im Kindbett. Mit ihr hatte er zwei Söhne und drei Töchter, Mathias, der 6.7.1723 in Wendelheim/Rottb. geboren wurde und Jakob David, der am 13.6.1725 geboren wurde, jedoch nach acht Tagen verstarb. Auch die Tochter Maria Margarete, geboren am 20.2.1727 verstarb ein Jahr später. Maria Elisabeth wurde am 21.10.1729 geboren. Das Geburtsdatum von Maria Agnes Christine ist nicht bekannt, aber sie erreichte mit Sicherheit das Erwachsenenalter, da sie 1762 in Schwäbisch Hall heiratete. Am 31.1.1730 heiratete Johann Heinrich Anna Katharine Gross in Schwäbisch Hall. Dort war er Bürger und Torwart am Gelbinger Tor. Anna Katharine wurde am 26.12.1699 in Hagenbach als Tochter des Webermeisters Georg Gross und A. Kath. Reinhardt geboren. Mit ihr hatte er sieben Kinder, von denen der Sohn Friedrich Albrecht im Säuglingsalter starb und Friedrich Balthasar nur vier Jahre alt wurde. Die Todesdaten von Eva Margarethe, Johann Friedrich Leonhardt, Jakob Peter und Johann Friedrich sind unbekannt, aber der Sohn Johann Georg (14.2.1732 – 22.9.1807) erreichte das Erwachsenenalter. Am 15.6.1750 starb Johann Heinrich Engel „sanft und selig.“

Georg Conrad Trautmann (1708 – 23.10.1763)

Georg Conrad Trautmann wurde 1708 als Sohn des Johann Leonhardt Trautmann, Zimmermeister, und der Helena Margaretha geb. Bauß geboren. Er besuchte die Schule und wurde Zimmermeister. Mit 20 heiratete er Margaretha Maria geb. Wäckerlin mit der er in 26 Jahren Ehe vier Söhne und zwei Töchter hatte, von denen ihn ein Sohn überlebte. 1753 heiratete er Maria Margarethe geb. Booz. Georg Conrad Trautmann starb am 23.10.1763.

Maria Regina Schäfer (9.5.1700 – 18.4.1764)

Maria Regina Röhler wurde am 9.5.1700 als Tochter von Johann David Röhler, Bäcker, und von Anna Margaretha geb. Haspel geboren. Die Eltern „schikten sie bey Zeiten nicht nur in die Schul, sondern hielten sie auch zu Hauß zu allen christl. Tugenden an.“ 1720 heiratete sie in Fellbach Georg Michel Schäfer, einen Leinenweber, der auch Torwart am Riedener Tor war. In 30-jähriger Ehe hatten die beiden fünf Söhne und vier Töchter. Georg Michel Schäfer starb am 27.4.1750 und seine Frau begab sich für drei Jahre in den Witwenstand, ehe sie am 23.1.1753 Jakob Karl Gräter, der von Beruf Zeugmacher war, ehelichte. Nachdem dieser jedoch nach vier Jahren starb, ging sie ins Untere Armenhaus. Dort erkrankte sie 1764 an „Frost und Hize“ und an einem „gefährlichen Geschwulst.“ Bei ihrem Tod am 18.4.1764 lebten nur noch ein verheirateter Sohn,  eine verheiratete Tochter und zwei ledige Töchter.

Johann Michael Feuchter und Eva Maria Dorothea Ziegler (1717-1759)

Johann Michael Feuchter, Beisitzer, hatte mit Eva Maria Dorothea geb. Ziegler zwei Kinder: Georg Friedrich (1746-1764) und Katharina Barbara. Aus der zweiten Ehe mit Ursula Marie geb. Graf am 5.2.1760 ging eine Tochter, Katharina Magdalena, hervor.

Johann Adam Schüttler (11.5.1742 – 12.4.1813) und Anna Barbara geb. Hirsch

Johann Adam Schüttler wurde am 11.5.1742 als Sohn des Johann Michel Schüttler, eines Küblers, und seiner Frau Apollina in Amlishagen geboren. Er selbst wurde Zimmergeselle in "Herrenarbeit".Am 13.10.1778 heiratete er die 7 Jahre jüngere Margarethe Barbara geb. Bratz. Mit ihr hatte er den Sohn Johann Peter (9.2.1780 – 13.3.1828) und die Tochter Maria Catharina. Seine Ehefrau verstarb wenige Monate nach dem Kauf des Hauses in der Langengasse am 25.8.1786. Ein halbes Jahr später nahm er Anna Barbara geb. Hirsch zur Frau. Am 12.4.1813 starb Adam Schüttler im Alter von 70 Jahren im Armenhaus.

Tobias Stadler (und Maria Margarethe geb. Laccorn)

Julius Tobias Stadler wird als Sohn des Färbers Wilhelm Karl Stadler und seiner Ehefrau Barbara geb. Berck am 28.7.1767 in Steinen geboren. Er selbst bringt es zum Schneidermeister und heiratet am 21.5.1799 Maria Margarethe geb. Lackorn. 1807 erwirbt er das Haus in der Langengasse und verkauft es zwei Jahre vor seinem Tod. Tobias Stadler stirbt am 16.4.1823 an „Auszehrung.“

Georg Friedrich Hüfner (26.7.1778 – 20.12.1856) und Susanne Elisabeth geb. Geiser

Georg Friedrich Hüfner wird am 26.7.1778 in Schwäbisch Hall geboren. Seine Eltern sind der Stadthirte Johann Michel Hüfner und Elisabeth Margarethe geb. Bratz. Georg Friedrich übte den Beruf des Haalarbeiters aus, 1844 wurde er als Bürger genannt. Er heiratete die fünf Jahre ältere Maria Sibille geb. Theurer, die aber 1808 im Alter von 35 Jahren stirbt. Mit ihr hat er die Tochter Susanne Elisabeth, die im Jahr 1800 geboren wurde. Seine zweite Ehefrau ist Susanne Elisabeth geb. Geiser ist nur wenige Monate jünger als seine eigene Tochter. Im Jahr 1811 kauft er die eine Hälfte des Hauses, 1821 kann er das ganze Haus sein eigen nennen. Am 20.12.1856 stirbt Georg Friedrich Hüfner an „Wassersucht.“ Das Haus geht in den Besitz seiner Witwe über.

Quellen

Archivalien:

  •  Stadtarchiv Schwäb. Hall 2/88 (Totenbücher), S. 111; 4/679 (Kaufprotokolle), S. 191 ff.; 4/682 (Kaufprotokolle), S. 38 ff.; 4/682 (Kaufprotokolle), S. 143 ff; 4/683 (Kaufprotokolle), S. 11 ff; 4/683 (Kaufprotokolle), S. 137 f; 4/684 (Kaufprotokolle), S. 44 ff; 4/689 (Kaufprotokolle), S. 200 ff; 4/690 (Kaufprotokolle), S. 5; 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte), Bl. 496; StadtA SHA 4/1545 (Häuserbuch 1712), Bl. 189; 1547 (Häuserbuch 1767), Bl. 169; 4/1547a (Häuserbuch 1782), S. 304; 8/401 (Ehevertrag zw. Joseph Hieronymus Weber und Anna Catharina Messerer); 18/3771 (Realteilung der Susanne Elisabethe Hüfner geb. Gayser); 14/1901 (Inventurliste v. Josef Hieronymus Weber); 19/828 (Güterbuch 3), S. 498; 19/834 (Güterbuch 9), S. 183; 19/838 (Güterbuch 13), S. 634; 19/1001 (Kaufbuch 1811), Bl. 188b; 19/1006 (Kaufbuch 1821), Bl 63; 19/1045 (Kaufbuch 27), S. 127; S27 (Genealogische Kartei); Mikrofilm S II 9329 KB 1391
  • Baurechtsamt, Bauakten

Literatur:

  • Adressbücher 1886-1961