Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.
Obere Herrngasse 8 - Betsaal mit Laden und Wohnungen
Primärkatasternummer: 170, 170a
Besitzer: 1827
Wibel, Johann Lorenz, Stadtschultheiß
Besitzerliste
1832: Seifferheld Karl, Kaufmann - Kfb. 19/1014 S 129
1846: Backhaus & Comp., Handelshaus in Heilbronn - Kfb. 19/1032 S 302
1865: Krauß, Adolph, Kaufmann aus Neuenstein
vor 1867: Rimanoczy, Carl, Rathschreiber
1867: Gehring, Johann Friedrich, Müller, anteilig
1870: Krauß, Adolph, Kaufmann und Ziegler, Jakob, anteilig. Großer unterer Keller: Frau Ritterwirtin Ott, Phillipps Witwe.
1986: Die Schwäbisch Haller Mitglieder des Bundes Deutscher Architekten eröffnen ein Architektenhaus in der Unteren Herrngasse 8. Anlässlich der in Hall stattfindenden Landesverbandstagung dieser Vereinigung wird das Haus am 18. April 1986 eingeweiht.
Haustafel
Typisch für die eng bebaute Innenstadt sind verflochtene Besitzverhältnisse und vielfältige Nutzungen in einem Haus. So richtete sich die jüdische Gemeinde 1893 hinter einem Laden im Erdgeschoss einen großen Betsaal am westlichen Giebel ein, der eigentlich schon zur Unteren Herrngasse gehörte. Die Synagoge verblieb in Steinbach und wurde weiterhin an jüdischen Festtagen genutzt.
Befunde aus Bauforschung
Holzteile dendrochronologisch datiert auf ?. (StadtA Schwäb. Hall BF 74)
Beschreibungen
1827: Stallung (gehört zum Haus Untere Herrngasse 7/PKN 170b)
Der zweigeschossige Putzbau mit rundbogigen Eingangs- und Fensteröffnungen im Erdgeschoss, einem kräftigen Gesimsband, schmalerem Obergeschoss, flankiert von Terrassen (mit orig. Balustrade), Traufgesims mit Plaketten und Zwerchhaus, entstand im ersten Viertel des 19. Jh. als Betsaal für die jüdische Gemeinde Halls. Der Bau stellt damit einen wichtigen Zeugen der Kulturgeschichte und der Architektur des Klassizismus in Schwäb. Hall dar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 340)
Obere Herrngasse 8 (Flst.Nr. 0-104/8). Ehem. jüdischen Betsaal mit Laden und Wohnungen. Zweigeschossiges Gebäude mit rundbogigem Eingang und Fensteröffnungen im Erdgeschoss. Kräftiges Gesimsband, schmales Obergeschoss, Traufgesims mit Plaketten und Zwerchband. 1. Viertel 19. Jahrhundert. § 2 ( aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)