Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.

Steinerner Steg 8 - Ehem. Judenbad (?)

Adresse: Steinerner Steg 8
Primärkatasternummer: 192
Besitzer: 1827
Wanner, Carl Friedrich, Schreiner, 1/2; Kippler, Christoph Friedrich, Salzsieder, Witwe, 1/4; Bäuerle, Georg Friedrich, Kübler, 2/6; Oberländer, Johannes, Schneider, 1/6


Besitzerliste

1720: Johann Georg Seiferheld Jung im Haal
H: Kanzlist Johann Albrecht Textor
Johann Friedrich Bayerdörfer
nunc dessen Sohn Georg Salomon Bayerdörfer, Spitalmetzger

1767: Johann Friedrich Bayerdörfer, Wildpretmetzger
modo Georg Salomon Bayerdörfer, Spitalmetzger
modo Johann Michael Seiferheld, Salzsieder

1780: Johann Michael Seiferheld, Salzsieder (1/2)
modo Georg Christian Wanner, Steinhauer (1/2)
modo Carl Friedrich Wanner, Schreiner und Johanna Maria Kipple, Witwe (zus. 1/2)

Heinrich Wilhelm Schwarz, Schreiner (1/2)

Georg Friedrich Bäuerle, Kübler (2/3 von 1/2)

Johann Oberländer (1/3 von 1/2)

Befunde aus Bauforschung

Das Gebäude weist eine zweigeschossige Bebauung im Untergrund auf. 1. UG mit Gewölbe des 16./17. Jh.
Halbgeschossig ins EG hineinreichend findet sich, in versetzter Lage zur Bebauung des 2. UG, in der SW-Ecke des EG-Grundrisses ein Gewölbekeller. Die südliche Kellerstirnwand wird von der Stadtmauer gebildet. Datierung des Kellers nicht möglich. Umbauten des 19./20. Jh sichtbar.
Das zweite Untergeschoss wird von einer Abwasserdohle gebildet. Sie kann über einen Kanaldeckel im Hof zwischen den Gebäuden im Haal 5 bis 7, Steinerner Steg 7 und Steinerner Steg 8 begangen werden. Die Dohle unterschneidet die Gebäudelängsachse Steinerner Steg 8 und setzt sich unter dem Hofbereich parallel zur rückwärtigen Fassade des Anbaus an das Gebäude Haalstraße 5-7 fort, ist hier aber nicht begehbar. Einzelne Abschnitte mit massiven Hohlklängen. Zum Kocher Tuffsteinquader als Reste eines Torbogens, vermutl. 12. Jh, in der SO-Wand der Dohle Mauerwerke des frühen 13. Jh. Weitere Mauerwerke und Gewölbe aus dem 15. Jh (Anlage der Dohle).  Vgl. StadtA Schwäb. Hall BF 79 u. Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg.

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 16 Ruten Grundfläche beim Schlachthaus

Das dreigeschossige, verputzte Fachwerkwohnhaus wurde giebelständig unter Verwendung der mittelalterlichen Stadtmauer, mit gemauertem Erdgeschoss (gotisches Türgewände), drei Vorstößen z.T. auf Knaggen (Fachwerkaufsatz bez. 1711) und Satteldach errichtet. Es befindet sich wahrscheinlich an der Stelle des ehemaligen Judenbades, von dem der mittelalterliche Kern übernommen wurde. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 382)

 

Steinerner Steg 8 (Flst.Nr. 0-99/3). Ehem. Judenbad (?). Dreigeschossiges, verputztes giebelständiges Fachwerk-Wohnhaus unter Verwendung der mittelalterlichen Stadtmauer. Gotisches Türgewände, drei Vorstöße, zum Teil auf Knaggen (Fachwerkaufsatz bez. 1711), Satteldach. Wohl an Stelle des ehem. Judenbades. (Innen durch Einbau Treppenhaus und Fahrstuhl erneuert.) (siehe auch unter Sachgesamtheit Stadtbefestigung "Am Markt 14, …") § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)