Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.
Unterlimpurger Straße 46 - heute nicht überbaut
Primärkatasternummer: 139
Besitzer: 1827
Preu, Johann Caspar, Bäcker
Besitzerliste
1827 (Primärkataster), als Besitzer genannt: Johann Caspar Preu, Bürger und Bäcker in Hall.
1845: Laut Eintrag im Güterbuch Bd. 1 fällt die Scheuer nach dem Tod des Bäckers Johann Caspar Preu am 13. Mai 1845 an die Kinder des Sohns Jacob David Preu, ebenfalls Bäcker.
1862: Nach einer durch das kgl. Gerichtsnotariat durchgeführten Versteigerung wird die Scheuer zufolge eines am 31. Mai 1862 eingetragenen Kaufvertrags von den Kindern des Bäckers Jakob David Preu zusammen mit 1 5/8 Morgen Gras-,Baum- und Gemüsegarten für 2.560 Gulden an Georg Österlin verkauft. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juli festgelegt.
1869: Aus der Nachlassmasse des "ledig verstorbenen" Georg Eberhard Österlin wird die Scheuer in öffentlicher Versteigerung vor dem kgl. Gerichtsnotariat Hall am 12./15. Mai 1869 an Johann Georg Franz aus Enslingen verkauft. In den Verkauf eingeschlossen sind die zweistöckige Scheuer Nr. 139 [= Unterlimpurger Straße 46], das Wohnhaus Nr. 140 [= Unterlimpurger Straße 44 alt, 1975 abgerissen] mit Hofraum und "Gemüs Gärtle" sowie ein Gras-, Baum- und Gemüsegarten hinter der Scheuer Nr. 139 mit einem Gartenhaus. Der Kaufpreis beträgt 4.900 Gulden.
1871: Nach dem Tod von Johann Georg Franz, "Wittwer in Hall und früheren Gutsbesitzers in Enslingen", fallen dessen Liegenschaften in Unterlimpurg an den Bruder, den Geometer Johann Michael Franz, und dessen Ehefrau Marie geb. Strümpfig
1886: Auf Ableben des Johann Georg Franz geht das Anwesen in den alleinigen Besitz der Witwe Maria Magdalena geb. Stümpfig über.
1888: Marie Franz geb. Strümpfig, die Witwe des Geometers Franz, veräußert das aus der Scheuer Nr. 139, dem Wohnhaus Nr. 140, dem Gras-, Baum- und Gemüsegarten mit Gartenhaus Nr. 240 und dem Gemüsegarten Nr. 241 bestehende Anwesen nach vorausgegangener Versteigerung am 15. Februar 1888 an den Musiklehrer Heinrich Bauer und dessen Braut Ottilie Hachtel. Der Kaufpreis beträgt 13.000 Mark, von denen 8.000 Mark durch Übernahme einer Grundschuld von 8.000 Mark bei Wundarzt Friedrich Ruth zu tilgen sind.
1894: Heinrich Bauer und seine Ehefrau Ottilie geb. Hachtel verkaufen am 25. Januar 1894 das gesamte Anwesen mit dem Wohnhaus Nr. 140, der Scheuer Nr. 139 und den zugehörigen Gartengrundstücken für 16.000 Mark an den Bürstenmacher Gottfried Bauer.
1896: Bürstenmacher Gottfried Bauer veräußert die Scheuer Nr. 139 zusammen mit dem Gras-, Gemüse- und Baumgarten mit Gartenhaus Nr. 240 am 21. Februar 1896 für 7.000 Mark an den Privatier und Gemeinderat Dr. Guido Schnitzer, Besitzer des Nachbarhauses Nr. 138 (heute Unterlimpurger Straße 48). Die Übergabe erfolgt am 1. März 1896. Der Verkäufer und seine Besitznachfolger erhalten "als Eigenthümer des Gartens No. 241 das Durchfahrts Recht über den verkauften Hofraum von 18 qm ... eingeräumt, um Dung dorthin schaffen und u. Holz daselbst lagern zu können."
Am 21.11.1902 in das Grundbuch Nr. 583 S. 8 umgeschrieben.
In den Adressbüchern genannte Besitzer und Bewohner
Adressbücher 1886-1894: keine Erwähnung
1901: als Besitzerin genannt: Ernestine Schnitzer, Privatiers-Witwe, nicht im Haus wohnhaft [hier erstmals Adresse "Unterlimpurgerstraße 46"]
Mieter/Mitgewohner: Christian Widenmeyer, Schullehrer
1906: als Besitzerin genannt: Ernestine Schnitzer, Privatiers-Witwe
1910: als Besitzerin genannt: Ernestine Schnitzer, Privatiere
1920: als Besitzer genannt: Ludwig Heinkelein, Salinearbeiter
1928: als Besitzer genannt: Ludwig Henkelein, Arbeiter
1932: als Besitzer genannt: Ludwig Henkelein, Arbeiter
1938: Besitzer und Bewohner (keine Angabe mehr zum Besitzer): Ludwig Henkelein, Arbeiter; Karl Stimpfig, Werkzeugmacher
1956: Besitzer und Bewohner: Lene Henkelein, Hausfrau; Ludwig Henkelein, Arbeiter; Lina Stimpfig, Hausfrau; Karl Stimpfig, Werkmeister
1961: Besitzer und Bewohner: Johanna Heizmann, Hausfrau; Willi Heizmann, Kfz-Mechaniker; Heidrun Stimpfig, Postassistent-Anwärterin; Karl Stimpfig, Werkmeister; Lina Stimpfig, Hausfrau
Befunde aus Bauakten
Im April und Mai 2016 zusammen mit dem zugehörigen Nachbargebäude Unterlimpurger Straße 48 abgerissen.
Beschreibungen
1827: Scheuer mit 14,6 Ruten Grundfläche
1840, ca. (Güterbuch 1): "Gebäude 14,6 Rthn VIII 129. Eine 2stokigte Scheuer in Unterlimburg neben Peter Stark u. dem eigenen Garten. B.V.A. 500 fl."
Quellen
Literatur:
- Adressbücher 1886-1961
Archivalien:
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 18/2882 (Inventur G. J. Franz, 1871)
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/826 (Güterbuch 1), S. 541
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/839 (Güterbuch 14), S. 143
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/842 (Güterbuch 17), S. 411
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/844 (Güterbuch 19), S. 185
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/845 (Güterbuch 20), S. 203
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/1030 (Kaufbuch 1862/63), Bl. 73v
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/1036 (Kaufbuch 17, 1869), S. 138
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/1052a (Kaufbuch 35, 1888), S. 35
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/1058 (Kaufbuch 41, 1894), S. 5
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 19/1060 (Kaufbuch 43, 1896), S. 91
- Stadtarchiv Schwäb. Hall MF KB 1393, Bd. 68 (Familienregister St. Michael, Bd. 5), Buchst. P. Nrn. 13, 26
Pläne und Ansichten vor 1827:
- Stadtarchiv Schwäb. Hall 16/0021 (Flurkarte Unterlimpurg 1703, Ausschnitt)