Gebäudeverzeichnis
Im Weiler 2 - Gastwirtschaft zur Ilge
Primärkatasternummer: 521
Besitzer
Röthel, Lorenz Peter, Gerichtsdiener und Ilgenwirt
Besitzerliste
Gastwirtschaft zur Ilge
vielleicht ab 1495 - etwa 1540: Lutz Schaub, Gerber
sicher ab 1544 - 1589: Lienhard Romig, Gerber
ab 1589: Baltas Romig, Sohn des Vorbesitzers
wahrscheinlich bis 1606: im Besitz der Witwe des Baltas Romig
- 1635: Michel Gräter
1635-1671: Gumbrecht Seitz
1671-1675: Philipp Heinrich Baur
1678-1699: Johann Werthwein (22. November 1678 wird Werthwein die Schildwirtschaftsgerechtigkeit einer weißen Lilie für dieses Haus erteilt)
1699-1705: Johann Baltas Schüe
1705-1731: Andreas Saltzner
1731-1761: Johann Michael Churr
1761-1770: Johann Friedrich Bayerdörfer
1770-1810: Johann Michael Groß
1810-1817: Johann Georg Groß, Sohn des Vorbesitzers
1817-1833: Lorenz Peter Rethel, Ratsdiener
1833-1845: Georg Peter Deutelin, Kellner
1845-1865: Peter Sandel, Apotheker, Witwe
1865-1867: Valentin Groß, Bierbrauer
1867- ?: Josef Selg, Braumeister
Nachrichten aus den Häuserbüchern und Bauakten:
1712: Andreas Saltzner, Ilgenwirt
Johann Michael Churr, äR, Ilgenwirt
Johann Friedrich Bayerdörffer, Ilgenwirt, erkauft für 3000 fl
1767: Johann Michael Churr, äR, Ilgenwirt
1761 verkauft Churr an Bayerdörfer: 13/972
Johann Friedrich Bayerdörffer, Ilgenwirt
Johann Michael Groß, Ilgenwirt, 1770 erkauft für 2950 fl
1782: Johann Michael Groß, Ilgenwirt
Johann Georg Groß, 1810
Johann Lorenz Rethel, 1817
1868: erste Bauakte: Bierbrauer Selg
1873: Bierbrauer Selg zur Ilge: Neubau einer Remise (Vorläufer der Kegelbahn)
1888: Wilhelm Pfäffle, Brauereibesitzer zur Ilge: Neubau der Kegelbahn und Trinkhalle
1890: Johannes Ziegler, Huf- und Wagenschmied
1896: Karl Holch, Werkmeister
1938: Rosine Frank, Wirtin
Leder-Vogt
1932: Karl Vogt richtet eine Lederhandlung im Erdgeschoss zur Henkersbrücke hin ein.
1962: Übernahme des Geschäfts durch Wolfgang und Brigitte Vogt.
Befunde aus Bauforschung
Holzteile aus dem 15. und 18. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1476/1477, 1719/1720. (StadtA Schwäb. Hall BF 75)
Keller datiert auf ? (StadtA Schwäb. Hall BF 80 und BF 267)
Ziegel (StadtA Schwäb. Hall BF 110)
Hauptbau Kerngerüst., dendrochronologisch datiert auf 1476/77. (BF Lohrum/Bleyer)
Befunde aus Bauakten
1948: Die Stadt gewährt einen Zuschuss zur Freilegung des Fachwerks (GRP 1948, S. 277).
Beschreibungen
1827: 2 Wohnhäuser mit 28 Ruten, 2 Höfe mit 5,7 und 3,6 Ruten, dazu 1 Remise am Zwinger mit 2 Ruten, insgesamt 39,3 Ruten
Beschreibungen aus den Denkmallisten
Die aus drei miteinander verbundenen Fachwerkwohnhäusern bestehende Gebäudegruppe mit Resten der mittelalterlichen Stadtmauer datiert im Kern ins 16. Jh., wobei Veränderungen des 17.-18. Jh. ablesbar sind. Das südliche dreigeschossige Wohnhaus mit dem markanten Giebel zeigt spätgotische Verblattungen an den Eckständern und Merkmale des 17. bis 19. Jh. mit zwei Vorstößen, geschnitzten Balkenköpfen, profilierter Fußschwelle und Schmuckfachwerk. Das links anschließende, auf langen Knaggen über der ehemaligen (verputzten) Stadtmauer ruhende zweigeschossige Fachwerkhaus und das in einem Winkel anschliessende Walmdachhaus mit Fachwerk-Obergeschossen datieren ins 18. Jh. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 233)
Im Weiler 2 (Flst.Nr. 0-287/1). Drei Fachwerkwohnhäuser, 1477 (d), Veränderungen im 17.-18. Jahrhundert ablesbar. Südliches Wohnhaus dreigeschossig, markanter Giebel, spätgotische Verblattungen und Merkmale des 17. bzw. 19. Jahrhunderts, zwei Vorstöße, geschnitzte Balkenköpfe, profilierte Fußschwelle, Schmuckfachwerk und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer (siehe auch unter Sachgesamtheit Stadtbefestigung "Am Markt 14, ..."). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien
- StadtA SHA 55/7 (Gemeinderatsprot. 1948), S. 277
Literatur:
- Haller Tagblatt, 02.05.2007, S. 13 (Leder Vogt)