Gebäudeverzeichnis

Kerfengasse 2

Adresse: Kerfengasse 2
Primärkatasternummer: 443
Besitzer: 1827
Geistliche Verwaltung und die Stadtgemeinde


Besitzerliste

1827: Geistliche Verwaltung und die Stadtgemeinde (die Erstere protestiert aber gegen die Eigentumsrechtsansprüche der letzteren)

1838: nach Aufgabe der Schule in Privatbesitz verkauft.

1839: Von Friedrich Leonhardt an den Bierbrauer Gottlieb Heß verkauft (Kaufbuch Bl. 222)

1851: Das Haus wird durch den Kübler Johann Friedrich Leonhardt erworben (Kaufbich Bl. 163b).

1859: Leonhardt verkauft das Anwesen an den Bierbrauer Friedrich Kübler weiter.

1896: Georg Kern, ebenfalls Bierbrauer, erwirbt das Anwesen (Kaufbuch 43 S. 415)

In den Adressbüchern genannte Besitzer und Bewohner

1886: als Besitzer genannt: - [Anschrift: "Kerfengasse 443"]
Mieter/Mitbewohner: Freimaurerloge

1890: als Besitzer genannt: Bierbrauereibesitzer Friedrich Kübler, wohnhaft Schulgasse 14/1
Mieter/Mitbewohner: Freimaurerloge

1894: als Besitzer genannt: Bierbrauereibesitzer Friedrich Kübler, wohnhaft Schulgasse 14/1
Mieter/Mitbewohner: Freimaurerloge

1901: Haus nicht aufgeführt

1906: als Besitzer genannt: Brauereibesitzer Georg Kern, wohnhaft Schulgasse 14/1 [neue Anschrift: "Kerfengasse 2"
Mieter/Mitbewohner: Anton Grett, Oberlandjäger

1910: als Besitzer genannt: Brauereibesitzer Georg Kern, wohnhaft Schulgasse 14/1
Mieter/Mitbewohner: -

1920: als Besitzer genannt: Brauereibesitzer Georg Kern, wohnhaft Schulgasse 14/1
Mieter/Mitbewohner: Johann Messerschmidt, Privatier; Fritz Mack, Vorarbeiter

1928: als Besitzer genannt: Georg Kern sen., Wirt zum Klosterbräu, wohnhaft Schulgasse 14 [= 14/1]
Mieter/Mitbewohner: Wilhelm Roth, Werkmeister; Karl Franz, Rentner [laut Vereinsverzeichnis: Freimaurer-Loge Karl zu den 7 Burgen]

1932: als Besitzer genannt: Georg Kern jun., Kaufmann und Ölmüller, wohnhaft Schulgasse 14 [= 14/1]
Mieter/Mitbewohner: Wilhelm Roth, Fahrrad- und Motorrad-Reparaturwerkstätte; Pauline Burkhardt, Haushälterin; Emma Franz, Witwe [laut Vereinsverzeichnis: Freimaurer-Loge Karl zu den 7 Burgen]

1938: Besitzer nicht genannt
Mieter/Mitbewohner: Hans Arndt, Friseur; Pauline Burkhardt, Sozialrentnerin; Konrad Faßnacht, Sozialrentner; Oskar Faßnacht, Kraftwagenführer; Wilhelm Roth, Mechanikermeister; Berta Stoll, Sozialrentnerin

1956: Besitzer nicht genannt
Mieter/Mitbewohner: Hans Arndt, Kraftfahrer; Lina Arndt, Damenschneiderin; Lore Caspar, Hausfrau; Oscar Faßnacht, Kraftfahrer; Rosa Faßnacht, Hausfrau; Helene Mack, Hausfrau; Johann Mack, Installateur; Luise Roth, Witwe; Willi Roth, Mechaniker

Beschreibungen

1827: Schulhaus mit 20,2 Ruten, Hof 8,9 Ruten, insgesamt 29,1 Ruten im Kerfengässle

1840, ca. (Güterbuch): "Gebäude 20,2 Rthn VIII 443. Das vormalige Schulhaus im Kerfen Gäßle, dreistokigt mit gewölbtem Keller u. steinernem Fuß, neben Lebküchner Kazners Wittwe u. Schuhmacher Weidner, ... mit Hofraum hinter dem Haus, mit besonderem Ausgang in das Neben Gässchen. Früher stand in diesem Hofraum ein Waschhaus, welches wieder aufzubauen der Besizer als Recht anspricht."

Beschreibungen aus den Denkmallisten

Das dreigeschossige, traufständige, verputzte Fachwerkwohnhaus entstand nach dem Stadtbrand von 1728 und stellt ein gutes Beispiel barocker bürgerlicher Bauweise in Schwäb. Hall dar. Die originale Substanz tritt im Erdgeschoss mit genuteten Ecklisenen, dem steingerahmten Portal mit Oberlichtgitter und Keilstein in Erscheinung, im Obergeschoss mit den geohrten Fenstergewänden, profilierten Vorstoß, kräftigem Traufgesims (dasselbe am breit abgewaltem Zwerchhaus). (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 260)

Kerfengasse 2 (Flst.Nr. 0-81/4). Fachwerk-Wohnhaus, dreigeschossig, traufständig und verputzt. 1728 nach Stadtbrand wieder aufgebaut. Originale Substanz: Ecklisenen, steingerahmtes Portal mit Oberlichtgitter, kräftiges Traufgesims. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Besonderheiten

In diesem Gebäude (alte Hausnummer 443) befand sich nach dem Stadtbrand 1728 bis 1812 eine "deutsche" Schule; anschließend wurde sie bis 1838 als zweite Klasse der Knabenschule geführt.

Aus: Ulrike Marski (Hrsg.), Katechismus, Nähzeug, Büchermappe. Weibliche Bildungswege in Schwäbisch Hall. Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung. Schwäbisch Hall 2002, S. 9

Quellen

Archivalien:

  • StadtA Schwäb. Hall 19/830 (Güterbuch 5), Bl. 475

Literatur:

  • Adressbücher von Schwäbisch Hall 1886-1956
  • Ulrike Marski (Hrsg.), Katechismus, Nähzeug, Büchermappe. Weibliche Bildungswege in Schwäbisch Hall. Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung. Schwäbisch Hall 2002, S. 9