Gebäudeverzeichnis
Kirchgasse 12 - heute nicht überbaut
Primärkatasternummer: 681
Besitzer: 1827
Kraft, Catharina Rosina, zu 1/2; Frank, Joh. Andreas, Witwe
Besitzerliste
1827: Kraft, Catharina Rosina, zur Hälfte; Frank, Joh. Andreas Witwe, zur Hälfte
1964, nach: Lore Reichert, Erbin des August Gräter, verkauft das Haus 1964/65 an die Löwenbrauerei Fr. Erhard & Co.
1966: Das Haus wird durch die Löwenbrauerei Fr. Erhard & Co. wegen Baufälligkeit abgebrochen, an seiner Stelle sollen Parkplätze angelegt werden.
Befunde aus Bauakten
1879: Lisette Aspacher, die Witwe des Schullehrers Aspacher, lässt im Haus einen Abtritt im 1. Stock mit Abtrittgrube im anstoßenden Gärtchen einrichten.
1910: Lisette Aspacher, Schullehrerswitwe, erhält die Genehmigung zur Einrichtung eines Schlafzimmers und einer Küche im 2. Stock ihres Anteils am Haus.
1915: Die Hauseigentümer Friedrich Götz und Bartolomäus Hochradel bitten um die Genehmigung zum Anschluss des Hauses an die städtische Dole in der Kirchgasse. Hochradel habe "innerhalb 4 Wochen 3 mal seine mit Bart. Götz gemeinsch. Abortgrube leeren lassen, weil das Wasser der Dohle in die Abortgrube eindringe. Trotz entsprechender Genehmigungen durch den Gemeinderat wird das Vorhaben nicht umgesetzt: "Am 9. Septr. kam Hochradel nochmals auf das Stadtbauamt u. erklärte, Götz wolle an der Verbesserung der Dohle nichts bezahlen u. alleine lasse er auch nichts machen."
1928: Abbruch eines Kamins und Erstellung eines neuen.
1964: Lore Reichert als Erbin des August Gräter fragt beim Baurechtsamt an, ob nach dem Abbruch des Hauses ein Neubau möglich ist.
1966: Die Löwenbrauerei Fr. Erhard & Co., mittlerweile Besitzer des Hauses, beantragt die Genehmigung für den Abbruch des "kaum mehr bewohnbaren Gebäudes Kirchgasse 12", um an dieser Stelle Parkplätze anzulegen. Dieser Abbruch wird am 2.3.1966 unter Abweisung von Einwendungen mehrerer Anlieger, die Schäden an ihren Häusern befürchten, genehmigt. Die Abbrucharbeiten müssen im April unterbrochen werden, da der anstoßende Giebel des Hauses Lange Straße 27 einzustürzen droht. Komplikationen ergeben sich auch am Haus Nr. 29, dessen "vermorschtes"Fachwerk der Nordostecke durch vom Haus Kirchgasse aus abgestützt wurde. Diese Wand muss nun mit Stützen gesichert werden. Durch diese Verzögerungen ist der Abbruch im erst im Dezember 1966 abgeschlossen.
Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 12,7 Ruten Im Pfarrgässle
Quellen
Archivalien:
- StadtA SHA 27/455 (Bauakten)