Gebäudeverzeichnis

Befunde aus Bauforschung

Gebäude selbst Neubau nach Stadtbrand 1728, in den 1990er Jahren für Einbau eines Geschäfts entkernt (Gesamtkomplex umfasst Häuser Neue Straße 22-24, Am Spitalbach 23).

Unter dem Komplex befinden sich insgesamt 6 Keller, fünf unter der Neuen Straße 22-24, einer unter dem Haus Am Spitalbach 23.

Unter dem Haus Neue Straße 24 liegen die Keller 4 und 5:
Keller 4 mit Tonnengewölbe ist 7 x 7,5m, liegt leicht rückversetzt zur Neuen Straße, mit exakter Nord-Süd-Ausrichtung. Wände aus lagig versetzten, sehr sorgfältig bearbeiteten Kalksteinblöcken. Datierung auf das 12. Jh erscheint vertretbar. In Richtung W (Neue Straße 26) torförmige Öffnung, ablesbar an Sandsteinquader. Bearbeitungstechnik mit Zahneisen vergleichbar romanischen Schallarkaden von St. Michael und St. Katharina. Hinweise auf Balkendecke. Gewölbe jünger, etwa 14. Jh.
Keller 5 mit Tonnengewölbe schließt sich in Richtung Neue Straße (Richtung S) an und steht in Bezug zu Neubebauung nach Stadtbrand 1728. Kellerhals fragmentarisch erhalten.

Unter dem Hans Neue Straße 22 liegen die Keller 1-3:
Keller 1 entstand vermutlich nach Stadtbrand 1728 unter Berücksichtigung des heutigen Hausgrundrisses als Erweiterung in Richtung S.
Keller 2 und 3 bildeten ursprünglich einem rechteckigen Komplex von ca. 7,7 x 4,7 m, in N-S-Richtung orientiert, aber leicht leicht rückversetzt, Datierung der N-Mauer auf Anfang 14. Jh denkbar, O-Wand teilweise zeitgleich zu Keller 4 (12. Jh). Einwölbung aus dem 15. Jh. Beim Neubau nach 1728 fand Bodenerhöhung statt, dabei über 1 m hohe Auffüllung über Gewölbescheitel.

Ein weiterer, zum Gesamtkomplex gehörender Keller liegt unter dem Haus Am Spitalbach 23 in der SW-Ecke des Hausgrundrisses, ca. ein Viertel der heutigen Gebäudefläche umfassend. N-Mauer ca. 14. Jh oder früher. Mittig auf der Kellersohle Reste einer in O-W-Richtung verlaufenden Mauerkrone, weiterer Verlauf in der Kellerwand als Anomalie ablesbar. Einwölbung jünger, ca. 15. Jh.

Aus Kellermauerwerk des Gesamtkomplexes ergeben sich Hinweise auf den Bestand eines freistehenden Steinhauses mit Umfriedungsmauer um 1100. Teile des Gebäudes sind in Keller 4 (Neue Straße 22) erhalten, Umfassungsmauer in den Kellern Neue Straße 24 und Am Spitalbach 23 (siehe Pläne unter „Bilder“).

Vgl. StadtA Schwäb. Hall BF 144 und BF 179 sowie Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg.