Gebäudeverzeichnis

Neustetterstraße 14

Adresse: Neustetterstraße 14
Primärkatasternummer: 72 (73a)
Besitzer: 1827
Morr, Juliane, Witwe


Besitzerliste

1830 (Primärkataster): Juliane Morr, Witwe, dient in Ellwangen

 

Am 24. August 1838 verkaufen der Zimmergeselle Joseph Flechsner und seine Frau ihr "2stokigtes Wohnhaus gegenüber dem Bäcker Steegmaier u. Orgelmacher Mezlers Haus" für 600 Gulden an Anton Horlacher, Weber und Sägknecht aus Tullau.  

Am 8. Juli 1839 verkauft Anton Horlacher dasselbe Haus einschließlich zugehörigem Gemüsegarten für 675 Gulden an Bernhard Förstner, Bürger und Hefenhändler in Steinbach.

1841: Ein am 9. August 1841 geschlossener Vertrag zwischen Bernhard Förstner über den Verkauf des halben Hauses an Georg Heinrich Frommberger vom Stiershof bei Oberrot wird 1842 wieder aufgehoben, weil Frommberger den vereinbarten Kaufpreis nicht bezahlen kann.

1842: Am 29. Juli 1842 verkauft Förstner ein Drittel des Hauses, bestehend aus einer Stube, dem Boden oberhalb derselben und dem an das Glasermeister Wörner'sche Haus stoßenden Rain, für 170 Gulden an Georg Michael Mathes aus Jagsthausen.

1846: Bäckermeister und Gemeinderat Johannes Stegmaier erwirbt am 26. August 1846 aus der Gantmasse (Konkursmasse) des Hefenhändlers Bernhard Förstner für 96 Gulden "1 zweistokigtes Wohnhauß im untern Dorf. welches seiner Baufälligkeit wegen weggesprochen wurde, auf den Abbruch".

nach 1846 wird das Haus abgebrochen und durch den Bäcker Josef Stegmaier neu aufgebaut.

Befunde aus Bauforschung

Am Standort eines 1846 abgebrochenen Hauses 1863 durch den Bäcker Franz Stegmeier neu erbaut (nach Bedal: Historische profane Gebäude).

Befunde aus Bauakten

1846: Das Haus wurde am 26. August 1846 "auf den Abbruch" an Johannes Stegmaier verkauft und von diesem vermutlich kurz darauf abgerissen (86/225). 

Beschreibungen

1830 (Primärkataster): im untern Dorf, Wohnhaus mit 9,9 Ruthen, Hofraum mit 2,2 Ruthen

Besonderheiten

Gescheiterter Verkauf des Hauses 1841

Am 9. August 1841 schließt Bernhard Förstner einen Kaufvertrag mit Georg Heinrich Frommberger vom Stiershof bei Oberrot, der für 330 Gulden die Haushälfte "gegen Nagelschmied Schäfer, bestehend in Stube, Stubenkammer, Stallung und Boden" mit gemeinschaftlichem Eingang erwerben will. Offenbar kann Frommberger aber den vereinbarten Preis nicht bezahlen. Deshalb schließen er und Förstner am 20. Februar 1842 eine weitere Vereinbarung. Der Kaufvertrag solle als nicht abgeschlossen betrachtet werden, der Verkäufer dürfe jedoch dafür, "daß [der] Käufer seit einiger Zeit das erkaufte Haus bewohnt hat", eine Entschädigung von 5 Kronentalern oder 13 Gulden fordern. Fromberger verpflichtet sich weiterhin, das Haus innerhalb der nächsten vier Wochen "mit seiner Familie u. Habseligkeit zu verlassen", wohingegen Förstner verspreche "die Fahrnis des Frommberger mit seinem Gefährt dahin abzuführen, wohin derselbe seinen Wohnsiz nunmehr verlege,  vorausgesetzt, daß die Entfernung nicht weiter als 3 Stunden beträgt." Alle weiteren Kosten aus dem gescheiterten Verkauf muss Frommberger  tragen.

Quellen

Literatur:

  • Albrecht Bedal: Historische profane Gebäude in Steinbach - eine Spurensuche, in: Günter Albrecht, Andreas Maisch, Reinhard Schuster, Daniel Stihler (Hrsgg.): Steinbach. Geschichte eines Dorfs am Fuße der Comburg (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall; Heft 34); Schwäbisch Hall 2020, S. 191-219, hier S. 208

Archivalien:

  • Landratsamt Schwäbisch Hall, Vermessungsamt, Primärkataster für Steinbach (Kopie im Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Signatur S01/1559)
  • StadtA Schwäb. Hall 86/254 (Kaufbuch Steinbach 1838-1843), Bl. 15vff, Bl. 38rff,  Bl. 104rff, BL. 153vff
  • StadtA Schwäb. Hall 86/255 (Kaufbuch Steinbach 1843-1848), Bl. 113vff.