Gebäudeverzeichnis

1827: nicht überbaut

Luftangriff 1945

Bei dem US-amerikanischen Luftangriff auf den Bahnhof vom 23. Februar 1945 starben im Bereich des Bahnhofs acht Menschen: Kreszenzia Maier (Eisenbahnerwitwe), Christian Storf (Eisenbahner), Martha Heinle (Bedienung in der Bahnhofswirtschaft), Gustav Schmidt (Techniker), Karl Friedrich (Reichsbahninspektor), Karl Willi Fragner (Reichsbahn-Assistent) und Georg Messerschmidt (Reichsbahnbetriebsassistent).Das Bahnhofsgebäude wurde total zerstört.

Ein Mord auf dem Bahnhofsvorplatz

Am Abend des 12. Juli 1946 erstach stach der 57jährige Bauarbeiter Friedrich Hägele auf dem Bahnhofsvorplatz die 31 Jahre alte Witwe Maria Bauer mit einem Messer. Hägele, der mehrfach wegen Diebstahl, Betrug, Körperverletzung und Totschlag vorbestraft war (er hatte 1920, angeblich bei einem Unfall, einen Stiefsohn erschossen), hatte die Witwe Maria Bauer 1942 in Waldenburg kennen gelernt. Nach der Zerstörung des gemeinsam bewohnten Hauses während der Kämpfe von 1945 war das Paar nach Schwäbisch Hall gezogen, hatte sich dann aber zerstritten; Maria Bauer beendete die Beziehung. Hägele zog nach Nördlingen, wo er eine andere Frau heiratete. Er gab seine Hoffnung, Maria Bauer umzustimmen, aber nicht auf. Bei einem Besuch in Schwäbisch Hall kam es erneut zu Streit und einer Anzeige gegen Hägele wegen Bedrohung, Sachbeschädigung und Diebstahl. Hägele soll in der Folge Morddrohungen gegen Maria Bauer ausgestoßen und sich sehr eifersüchtig gezeigt haben. Am 12. Juli 1946 wollte Hägele sie erneut besuchen, traf sie aber in Schwäbisch Hall nicht an und fuhr deshalb mit dem Zug nach Waldenburg. Gegenüber einer gemeinsamen Bekannten stieß er Drohungen aus und sagte, er wolle Maria Bauer "beseitigen". Entsprechende Warnungen nahm diese aber offenbar nicht ernst und fuhr zusammen mit Hägele per Bahn nach Hall zurück. Nach dem Verlassen des Bahnsteigs zog Hägele ein Messer und stach damit auf die hinter ihm gehende Frau ein, die tödlich verletzt wurde und nach wenigen Momenten starb.

Die Tat war zunächst nicht bemerkt worden, eine zufällig vorbeikommende Streife der

US-Militärpolizei sah jedoch im Scheinwerferlicht seines Fahrzeugs die Tote und den flüchtenden Täter und konnte ihn verhaften. Im September desselben Jahres verurteilte ihn die

Strafkammer des Landgerichts Heilbronn zu einer Haftstrafe von 10 Jahren Zuchthaus.

Literatur:

• Für  die schöne Stadt einen repräsentativen Bahnhof. Richtfest am Empfangsgebäude des Schwäbisch Haller Bahnhofs, in: Haller Tagblatt v. 14.9.1955
• Württembergisches Zeit-Echo v. 01.08. u. 21.09.1946, S. 3 [Mordfall Bauer]