Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827

siehe auch PKN 208

1767: H. Johann Georg Vogel, Stadtmusikant, 2 Behausungen (s.a. PKN 207) Ernst Friedrich Stüber, Metzger, 2 Behausungen nebeneinander

?? 1780: Ernst Friedrich Stüber, Metzger, und dessen Tochtermann Johann Georg Scheldörfer, Metzger

1826: Andreas Wilhelm Seiboth, ???

1827: Groß, Georg Melchior, Gassenwirt

Keller aus dem 12. bis einschl. 18. Jahrhundert (StadtA Schwäb. Hall BF 188)

Dreigeschossiges, verputztes Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Kellern. Grundrissfüllender Keller 1 mit Tonnengewölbe, Längsachse quer zur Straßenseite. Im Keller teils Mauerwerk erhalten, in dem Reste der Einfriedung (Ummauerung) eines stauferzeitlichen Adelshofs (12./13. Jh.) vermutet werden. Die Widerlagerwände stammen aus dem 15. Jh., das Gewölbe vermutlich aus dem 16./17. Jh.
Keller 2 ist ein Rundkeller mit Mauerwerk aus Sandsteinquadern, einem flachen Rundgewölbe aus Backstein als Decke und einem Bodenbelag aus Backstein. Der Innendurchmesser beträgt 2,40 m, die Höhe 1,80 m. Der Befund wurde von Eduard Krüger als Rest eines Rundturms der Stadtbefestigung um 1200 interpretiert (sog. „Schuhmarktturm“). Diese Vermutung wird neuerdings aus technischen und konstruktiven Gründen und aufgrund der Lage abgelehnt. Stattdessen wird angenommen, dass es sich um den Fundamentstumpf eines eines Treppenturms (oder: eines Adelsturms) handelt. Die späteren Umbauten (Ziegelgewölbe) legen eine Nutzung als Zisterne nahe. Vgl. Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg.

1827: Wohnhaus mit 8,3 Ruten in der Blockgasse

Das im Keller des Hauses befindliche Fragment eines runden Turmes (1,80 m hoch, 2,40 m im Durchmesser, aus Bruchstein) ist zur ältesten, um 1200 erfolgten Befestigung Halls im Zuge des Blockgassen-Kochers zu zählen. Der Turm dürfte zum ehemaligen Haal-Tor an der Ecke Haalstraße/Blockgasse gehört haben und stellt eines der wenigen noch überlieferten Dokumente der ersten Haller Stadtbefestigung dar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 206)
Kommentar zur Liste der Kulturdenkmale (Stand 1982): Der Blockgassenkocher gehört nach neueren archäologischen Untersuchungen in den Bereich der Legende. Sein angeblicher Verlauf war schon im 12. Jahrhundert überbaut. Bei einer Begehung in den 1990er Jahren stellte sich heraus, dass der Turm höchstwahrscheinlich aus dem 16. Jh. stammt und eine Wendeltreppe aufnahm (Schaetz/Bönsch). Er dürfte mit einer ersten Stadtbefestigung nichts zu tun haben.

Haalstraße 6 (Flst.Nr. 0-110/7). Ehem. Schuhmarkt-Turm. Im Keller des Hauses befindliche Fragmente eines runden Turmes (1,80 m hoch, 2,40 m im Durchmesser), Bruchstein, Spindeltreppenturm des 16. Jahrhunderts. § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)