Häuserlexikon Bibersfeld – Primärkataster-Nr.

Luckenbacher Straße 15 - Beckâjärchâ



Besitzerliste

  • Um 1600 Eberhard Albrecht von Morstein (?-1634)und 1. Ehe Philippina Margaretha von Morstein geb.von Stetten. 2. Ehe:Anna Katharina Ehrentraud geb.von Züllnhard
  • Um 1630 Johann Ludwig von Morstein (1623-1683) und 1.Ehe: Katharina Elisabetha von Morstein geb. von Grumbach (1609 -1670) 2.Ehe: Clara Eva von Grumbach (1642-1705)
  • 1672 Frau von Morstein Witwe
  • Jerg Michel Brucker genannt Schloßbauer ( -)
  • 1727 Hans Michel Brucker spitalischer Hofbauer und Maria Elisabetha Brucker (1675- 1738)
  • 1733 Hans Michel Brucker (1713-1775)
  • 1737 Albrecht Heinrich Benedict Brucker spitalischer Hofbauer
  • 1742 Georg Andreas Seuter aus Hessental spitalischer Hofbauer
  • Um 1743 Johann Christoph Sommer und Maria Barbara Sommer
  • Um 1766 Johann Caspar Sommer (1737-1826) und Susanna Barbara Sommer geb.Graf (1740-1810) von Bibersfeld
  • Um 1804 Sommer Johann Georg (1773-1847) und Maria Magdalena Sommer geb. Ludwig (1774-1839) von Hagenbach. Stabsbürgermeister seit 1821 bis November 1836
  • 1827 derselbe
  • Um 1837 Johann Michael Sommer genannt Stoffele Bauer (1804-1865) Bauer und Gemeinderat und Rosine Christina Magdalena Barbara Sommer geb. Gögelein (1818-1885)
  • 1863 Schramm Johann David, Bürger und Bauer (1841 in Schlichenweiler - 1894 in Großerlach ) aus Waldenweiler und Rosina Christina Schramm geb. Sommer (1840-1878) aus Bibersfeld. Heirat 1863. Ebenfalls PKN 53 - heute Luckenbacherstraße 19
  • 1876 Heinrich Herz in Hall von den David Schrammschen Eheleuten erkauft
  • 1876 Braun Jakob (1849-1917) von Bibersfeld und Maria Rosina Katharina Braun geb. Sommer (1846-1908) eine Schwester von Rosina Christina Schramm geb. Sommer
  • Braun Georg Jakob von Bibersfeld (1875-1948) und Magdalene Rosine Wirth (1884-1953) von Raibach
  • Braun Georg Christian und Braun Helene geb. Strohmaier aus Eberhardisweiler

Befunde aus Bauforschung

Hausbegehung im Juli 2014 mit Hern Albrecht Bedal:

Zweigeschossiger Baukörper mit Schopfwalm auf beiden Giebeln, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verputztes Fachwerk. Profiliertes hözernes Traufgesims (barock). Ehemals ritterschaftlicher Besitz der von Morstein - sog. Schloss. Dach vollständig ausgebaut, keine Balken mehr sichtbar. Auf der Nordseite profiliertes spätbarockes Türgewände im Erdgeschoss von vor oder um 1800, in Kartusche des Türsturz Inschrift "Jakob Braun 1876"., in der Kartusche sicherlich nachträglich eingemeiselt oder 1876 vollständig erneuert (wirkt nachträglich eingefügt). Gewölber Keller mit Tonnengewölbe unter dem Hausteil, ehemaliger Außenzugang von der Straßenseite.

Befunde aus Bauakten

Beschreibung Landesdenkmalamt 1982

Traufständiger, verputzter Fachwerkbau eines Gehöfts, mit hohem Erdgeschoß aus Bruchsteinmauerwerk, Halbwalmdach, profilierter Traufe und Schwelle und geohrtem, profiliertem Sandstein-Türgewände. Die Inschrift im Türkeilstein - "1876 Jakob Braun" - wurde nach dem Kauf durch den Besitzer angebracht. Das gebäude dürfte um 1800 erneuert worden sein, das dicke Mauerwerkdes Erdgeschosses und der gewölbte Keller mit ehem. Außeneingang sind sicher älter; ein Zusammenhang mit dem ritterschaftlichen Besitz im Ort ist naheliegend. Anschließende Äcker, "Schloßgärtle" genannt, könnten ein weiteeres Indiz dafür sein. Die Hofmauer mit Türpfosten deutet ebenfalls auf eine Sonderstellung des Gebäudes hin. Das Gebäudeist für das historische Straßenbild von Bedeutung.

Beschreibungen

  • 1827 Wohnhaus, Scheuer samt Wagenhütte, Stallungen, Schopf, Hofraum
  • 1847 ein 2-stöckiges Wohnhaus in der Herrengase mit gewölbtem Keller, eine Stallung hinterm Haus, eine 6-barrigte Scheuer neben dem Garten mit Wagenhütte, ein beim Gemüsegärtle befindlichen Holzschopf, einen auf der Hofraithe befindlichen Schöpfbrunnen, Hofraum bei vorbeschriebenen Gebäuden, Gemüsegarten neben der Straße vor dem Haus. In den Hofgärten neben Wirth Weidner und Schmid Wörner. Im Kühnbach neben Caspar Röger und Wirth Gögelein. Dieser Garten 1876 an Jakob Braun, dieser an Heinrich Herz und letzterer an Georg Kiderer erkauft

     

  • 1863 haben die Eheleute Johann David und Christine Schramm geb. Sommer von Hirschwirt Färber  mit der Schankgerechtigkeit zum Hirsch erkauft (PKN 2) . Wenn die Wirtschaft nicht betrieben oder verkauft werde, so sind dem Verkäufer weiter 500 Gulden zu bezahlen. Schramms haben 1864 an Johann Wieland wieder verkauft

Besonderheiten

  • 1876  Der Besitzer Johann David Schramm soll nach mündlicher Überlieferung,  bei Nacht und Nebel nach Amerika ausgewandert sein. Einen Sohn ließ er zurück. Mehrere Kinder waren zuvor gestorben. Nach dem “Verschwinden” von Johann David Schramm übernahm Maria Rosina Katharina Braun geb. Sommer (Schwester von der verstorbenen Rosina Christina Schramm geb. Sommer) mit ihrem Mann Jakob Braun das Gut. Das Ehepaar Braun besaß schon ein Gut in Bibersfeld (s. Luckenbacher Straße  )
  • Die Erzählung vom Verschwinden des Johann David Schramm muss nach neuesten Erkentnissen verbessert werden. Nach einem Eintrag der Kirchenbücher in Großerlach heiratete Johann David Schramm in 2. Ehe 1891 die Johanna Friedricke Schramm ( 1892 - ) geb. Hahn, die Witwe des Schäfers Pflüger. Johann David Schramm starb in Großerlach 1894). Ob Johann David Schramm bis zum Tod seiner Ehefrau ebenfalls bei den Leidigs gewohnt hat, ist nicht bekannt.
  • Weiterhin zeigt der Bauer Georg Leidig 1878 an, dass seine Schwägerin Rosina Christina Schramm geb. Sommer mit 37 Jahren in seiner Wohnung am 24. Mai 1878. Sie war die Schwester seiner Ehefrau Leidig geb. Sommer. Drei Söhne der Schramms waren zu diesem Zeitpunkt schon verstorben. Nur der der älteste Sohn Sohn Georg Michael Ludwig Schramm, Metzger  geb. 1864 war am Leben und hat die Margarethe Caroline Sammet, Tochter des Wirts zum Steigenhaus geheiratet

Quellen

  • Orddentliche Beschreibung der Güetter, Lehen und Eigenstücke im Bibersfelder Marckung
  • Renovator-Buch von Biberßfeld betreffend die Lehengüter - Besitzer 1672 ( Stadtarchiv:4/1682) S.
  • Grund: oder Saal=Buch über das Dorf Bibersfeld, gemessen und beschrieben 1703 Nr.
  • Landratsamt Schwäbisch Hall, Vermessungsamt, Primärkataster für Bibersfeld (Kopie im Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Signatur S01/1809)703
  • Bibersfeld Geschichte eines Dorfes im Rosengarten und seiner Teilorte. Gisela Färber, Dr. Andreas Maisch, Monika Odenwälder, Daniel Stihler (Hrsg.) Schwäbisch Hall 2002, S. 296
  • Kirchenbücher der Kirchengemeinde Bibersfeld
  • Güterbuch 52/3619 Nr. 68  und Nr. 78 Stadtarchiv Schwäbisch Hall